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Mit 30 anderen Produktionshelfern kam D. in eine leere Halle mit dreckigen Wänden, "ohne Tische, ohne Stühle, ohne Material". Aus einem Baumarkt organisierte der Vorarbeiter Nasser A. Plastikstühle, billige Werkzeugsets sowie Kanthölzer und Holzplatten, aus denen die Arbeiter Tische bauten. Danach warteten sie auf Material. Zwei Tage lang, bis Kabel, Schuko-Stecker und -kupplungen für die Herstellung von Verlängerungsschnüren eintrafen.
Nasser A. wunderte sich darüber, dass Ungelernte wie Karin D. Elektronik-Waren herstellen dürfen. Aber auch er wollte sich die Freude über seine neue Arbeit nicht verderben.
Zwei Wochen waren sie mit den Verlängerungsschnüren beschäftigt. Ab der dritten Woche fädelten die Arbeiter Ketten aus billigen Glasperlen - angeblich zum Bestücken von Wundertüten. In Wahrheit wurden diese abends zerschnitten, damit am nächsten Morgen wieder etwas zu tun war.
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Die Schaffung dieser Potemkinschen Arbeitsplätze bildete den Höhepunkt einer Betrugsserie, die dem Angeklagten etwas Geld brachte und bei insgesamt 130 Betrogenen Wut und Enttäuschung hinterließ. Angefangen hatte der einschlägig Vorbestrafte im Juli 2003 mit der Gründung einer Arbeitsvermittlung. Jobstitute S. L. und Co. KG nannte er die Firma. Das klang nach "Job-Institut" - so nennen es auch manche Zeugen vor Gericht. Ein klangvoller Name inmitten der Angst vor Hartz IV.
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Ganzer Artikel: [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,468369,00.html]spiegel.de[/URL]
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