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seven

Pik As

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 818

Geschlecht: Männlich

1

Freitag, 2. Februar 2007, 09:45

Vergleich

Vergleich

Szenario: Robert hat sein neues Taschenmesser mit in die Schule gebracht.

1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und zusammen mit den anderen Schülern vergleichen sie die unterschiedlichen Funktionen

2006 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt. GSG9 und Elitetruppen der Polizei rücken an. Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Der Schulpsychologe kommt und betreut die traumatisierten Mitschüler und Lehrer.



Szenario: Robert und Markus raufen sich nach der Schule.

1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die beiden an.
Markus gewinnt.
Die beiden geben sich die Hand und alles ist geklärt.

2006 - Die Polizei kommt und nimmt beide fest und klagt sie wegen schwerer Körperverletzung an, beide werden der Schule verwiesen und landen ohne Ausbildung auf der Strasse.


Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht

1973 - Robert muss nach der Stunde nachsitzen und kriegt beim nächsten Mal eine gehörige Tracht Prügel vom Lehrer. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und stört den Unterricht nicht mehr.

2006 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder vom Staat weil Robert ein Härtefall ist.


Szenario: Robert schießt eine Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von seinem Vater eine Ohrfeige.

1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen und führt ein normales Leben.

2006 - Roberts Vater wird wegen Kindsmisshandlung eingesperrt. Robert wird der Mutter weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder gesteckt. Roberts kleine Schwester wird vom Psychologen suggeriert, dass sie auch misshandelt wurde. Der Vater kommt nie wieder aus dem Knast und die Mutter fängt ein Verhältnis mit dem Psychologen an.


Szenario: Robert hat Kopfweh und nimmt Tabletten mit in die Schule.

1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine, in der großen Pause, im Rauchereck.

2006 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert wird wegen Drogenbesitz von der Schule verwiesen. Sein Schulranzen, sein Pult und sein Zimmer zuhause werden nach weiteren Drogen und Waffen durchsucht.


Szenario: Ahmed fällt wegen Deutsch in der 8. Klasse durch.

1973: Ahmed nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme.

2006: Ahmeds Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule. Die liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde.
Die Schule lässt unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen für einen Erstklässler zu und Ahmed rückt nach. Den Abschluss schafft er nicht und landet am Fließband bei VW weil er immer noch kein Deutsch kann.


Szenario: Robert wirft einen Feuerwerkskörper von Silvester in einen Ameisenhaufen.

1973: Einige Ameisen sterben

2006 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror Truppe und Jugendamt werden gerufen. Robert werden schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische Anlagen und terroristische Grundtendenzen vorgeworfen. Die Eltern und Geschwister müssen sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche PCs im Haus werden auf Gewalt verherrlichendes Material untersucht.
Roberts Vater wird unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in seinem Leben fliegen.


Szenario: Robert fällt beim Turnen hin und verletzt sich am Knie. Der Lehrer läuft sofort zu ihm, hilft ihn auf und trocknet seine Tränen. Dann geht er mit ihm ins Sekretariat, kümmert sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz bei ihm sitzen.

1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder besser und er geht zurück in die Pause.

2006 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen sofort aus dem Schuldienst entlassen und bekommt ein Strafverfahren in dem er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.
Who will be
there to tell
me how stupid
I am?
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Woody

Schüler

Registrierungsdatum: 28. September 2006

Beiträge: 57

Geschlecht: Männlich

2

Freitag, 2. Februar 2007, 11:01

jo, was soll man dazu sagen. :D

nen bissel übertrieben aber im großen und ganzen trifft es schon zu.^^ aber ist schon cool
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MoonCat

Träumerin

Registrierungsdatum: 1. August 2004

Beiträge: 1 661

Geschlecht: Weiblich

3

Freitag, 2. Februar 2007, 15:15

ist echt krass das so zu lesen... zwar etwas übertrieben, aber im Kern stimmt es schon...
*crazy*
.
ich weiß nicht weiter -- ich weiß nicht wo wir sind -- ich weiß nicht. weiter... *sing*
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Celest

Profi

Registrierungsdatum: 25. Oktober 2003

Beiträge: 979

Geschlecht: Weiblich

4

Freitag, 2. Februar 2007, 19:21

Tja, im Kern ist wahres dran.
Aber nicht umsonst sind die Reaktionen ja so verschärft worden....
"Robert" hat sich schließlich auch verändert....
"Die Wahrheit ist ein eigenartiges und recht seltenes Phänomen.
In der Badewanne der Geschichte ähnelt sie einem Stück Seife, das man nur mit Mühe festhalten kann - vorausgesetzt, man findet es überhaupt."
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Kasmodiah

Dea ex machina

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 3 200

Geschlecht: Weiblich

5

Samstag, 3. Februar 2007, 23:20

RE: Vergleich

Ich finde das auch ganz lustig, eben weil die Fälle so satirisch übertrieben dargestellt werden. ;)



Aber ein Detail stört mich daran, und zwar das hier:


Zitat

Original von seven


Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht

1973 - Robert muss nach der Stunde nachsitzen und kriegt beim nächsten Mal eine gehörige Tracht Prügel vom Lehrer. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und stört den Unterricht nicht mehr.

2006 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder vom Staat weil Robert ein Härtefall ist.




weil hier zwei Vorurteile aufgegriffen werden: 1. dass man Kinder durch so tolle Methoden wie Nachsitzen und Prügel zu besseren Schülern machen kann.

2. dass durch Ritalin Leute "zu Zombies mutieren".


Sorry, sowas finde ich nicht witzig.

Zu 1.: Mittlerweile sollte sich die Meinung allgemein etabliert haben, dass man zumindest durch körperliche Misshandlung Kinder nicht erziehen kann.

Zu 2.: Ritalin macht einen Menschen nicht zum "Zombie". Es soll zwar Fälle geben, in denen Leute, die kein AD(H)S hatten, es als Droge missbraucht haben, aber diese Fälle dürften wohl als Einzelfälle einzustufen sein, angesichts der Tatsache, dass man Ritalin nicht einfach so überall zu kaufen bekommt.
[ Und ja, ich nehme das persönlich, wenn jemand mit so nem Vorurteil ankommt >__< ]


Außerdem ist mir kein Fall bekannt, indem eine Schule Fördergelder bekommt, bloß weil ein Kind als "Härtefall" eingestuft worden ist, nur weil es Ritalin nimmt. Das ist absurd und net komisch.


@Celest: Dito
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]
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Resurrected

MiesePÖHter

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 3 031

Geschlecht: Männlich

6

Sonntag, 4. Februar 2007, 02:30

RE: Vergleich

Seid gegrüßt!

Recht amüsant. Aber mein eigentlicher Beweggrund hier zu posten ist nicht mich der breiten Masse anzuschließen, sondern um auf das folgende kurz einzugehen...

Zitat

Original von Kasmodiah
Mittlerweile sollte sich die Meinung allgemein etabliert haben, dass man zumindest durch körperliche Misshandlung Kinder nicht erziehen kann.


Es ist eine alte Tatsache, dass man durch gezielte und kontrollierte körperliche Züchtigung durchaus eine Verhaltensbesserung oder Korrektur erwirken kann. Das Problem ist nur, dass die Kinder die heute noch geschlagen werden nicht nur zur Züchtigung geschlagen werden sondern wegen jedem Scheiß, so kennen Sie den Unterschied zwischen gerechter Bestrafung und unkontrolliertem Gewaltausbruch nicht und erkennen deshalb keine Fehler im ihren Verhalten. Nehmen wir das angeführte Beispiel:

Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht

Geeignete Methode um dagegen vorzugehen: Den Schüler ermahnen, notfalls noch ein zweites Mal und beim dritten Mal eben eine Ohrfeige. In Zukunft wird der Schüler nicht mehr den Unterricht stören oder spätestens nach der ersten Mahnung damit aufhören. Ergebnis: Ziel erreicht, der Schüler stört den Unterricht nicht mehr.

Das Prinzip ist uralt, der Mensch lernt eben am effektivsten durch Schmerz.
Kind sieht Feuer, greift rein und verbrennt sich, Resultat: es greift nicht mehr ins Feuer.
Kind sieht Feuer, man sagt ihm es soll sich hüten denn Feuer ist gefährlich, Kind denkt sich "jaja passt schon" und greift rein und erst DANN hat es gelernt: "Alles klar, Feuer= gefährlich".

Ihr könnt mich dafür jetzt steinigen, anprangern, kreuzigen oder weiß der Geier was machen, aber das ist meine Meinung. Ich will weder Gewalt glorifizieren noch zum Kinder-Prügeln aufrufen, alles was ich sage, ist: Kontrolliert angewendete Gewalt im Sinne der Erziehung oder Verhaltens-Korrektur hat sich jahrtausendelang als effektiv erwiesen. Seit man diese Methode aus den Schulen verbannt hat, entwickeln sich die Kinder zu dem was wir heute als die Problem-Generation sehen. Fällt denn keinem diese Auffälligkeit auf? Jahrtausende lang kriegen die Kinder bei Fehlverhalten was auf die Ohren, die Kinder lernen sich zu benehmen. Kaum schafft man das ab sind die Kinder in weniger als vierzig Jahren so weit, dass sie Lehrer verprügeln etc.

Naja, egal, ich weiß ich bin ein herzloser dummer Unmensch der keine Ahnung von der menschlichen Psyche hat. Feuer frei.

Resurrected

As sure as night is dark and day is light...
I keep you on my mind both day and night...
And happiness I've known proves that it's right...
Because you're mine...
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Celest

Profi

Registrierungsdatum: 25. Oktober 2003

Beiträge: 979

Geschlecht: Weiblich

7

Sonntag, 4. Februar 2007, 11:45

@ Res: dito! *Feuerschutz sucht*
da bin ich ganz deiner Meinung. Ich baobachte im Kindergarten täglich Eltern, die ihre Kinder nie schlagen würden.. ich muss kaum erwähnen, wie gestört manche dieser Kinder sind.... Ohne richtige Konsequenzen lernen sie nunmal keine Grenzen. Und vom vielen zutexten werden sie noch dazu unsicher in allem was sie tun und flnnen bei jeder Kleinigkeit...
Ich bin deiner Meinung, Züchtigung im Sinne der Erziehung, also en paar auf'n Hintern oder so, sind vollkommen legitim. Natürlich keine Prügel!

@ Kasmo: Ich hab schon ein paar Kinder zu Zombies mutieren sehen.... die tatsächlich Ad(H)S hatten... Im schlimmsten mir bekannten Fall ist ein fünf jähriges Kind in die geschlossene Anstalt gekommen nach ca einem halben Jahr Ritalin.
Nicht umsonst ist es sehr umstritten. Viele Ritalin-Patienten, ob Kinder oder schon Erwachsene, beschreiben massive Schlafstörungen, Probleme mit der Verarbeitung ihres Tagesablaufs, Alpträume, etc. Sie ruinieren ihren eigenen Schlaf (der lebensnotwendig ist, gerade für die Psyche), damit ihr Umfeld sie am Tag besser ertragen kann. Nicht mal, damit sie ihr Umfeld besser ertragen können... das finde ich traurig.
Logisch, dass es auch noch Patienten gibt, die mit Ritallin gut zurecht kommen. Aber aufgrund ideser Berichte ist es eben so umstritten und insofern finde ich diese satirische Kritik genauso angebracht, wie all die anderen auch.
"Die Wahrheit ist ein eigenartiges und recht seltenes Phänomen.
In der Badewanne der Geschichte ähnelt sie einem Stück Seife, das man nur mit Mühe festhalten kann - vorausgesetzt, man findet es überhaupt."
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

8

Sonntag, 4. Februar 2007, 12:51

RE: Vergleich

Zitat

Original von Resurrected
Es ist eine alte Tatsache, dass man durch gezielte und kontrollierte körperliche Züchtigung durchaus eine Verhaltensbesserung oder Korrektur erwirken kann.

ich würde da eher von einer effektiveren manipulation sprechen.
die kann natürlich in manchen fällen positiver natur sein, kann aber auch ziemlich böse folgen haben.
ich würde deiner wissenschaftlichkeit (die eben doch keine meinung sondern nach eigenbekunden "erwiesen" ist) entgegenhalten das project summerhill mit konsequent antiautoritärer erziehung ebenso eine erfolgreiche erziehung erreichen konnte.
und aspekte wie selbstverwirklichung, mündigkeit mit einem an gehorsam orientierten erziehungsstil schwer vereinbar sind.

Zitat

Das Prinzip ist uralt, der Mensch lernt eben am effektivsten durch Schmerz.

da sklingt für mich shcon n bisschen anthropologisch. der mensch kann durch schmerz lernen, ob es am effektivsten ist kann nicht bestimtm behauptet werden.
das beispiel mit dem feuer hinkt, da nunmal nicht jedes kind bewusst ins feuer patschen musste bevor es gelernt hat wie schlimm feuer ist.
du setzt da voraus das kinder auf ermahnungen partou nicht hören und es immer einmal schmerzlich lernen müssen. wie viele todesfälle müsste es da geben weil kinder erst glauben das klippenspringen, steckdosen, spülmittelkonsum etc. gefährlich sind wenn sie es selber ausprobieren.

Zitat

Seit man diese Methode aus den Schulen verbannt hat, entwickeln sich die Kinder zu dem was wir heute als die Problem-Generation sehen. Fällt denn keinem diese Auffälligkeit auf? Jahrtausende lang kriegen die Kinder bei Fehlverhalten was auf die Ohren, die Kinder lernen sich zu benehmen. Kaum schafft man das ab sind die Kinder in weniger als vierzig Jahren so weit, dass sie Lehrer verprügeln etc.

also ich kenne durchaus geschichten aus der schlechten alten zeit in der das gewaltpotential mindestens genauso massiv war. krankenhausprügeln von lehrern gab es auch zu rigideren zeiten, von gewalt ausserhalb der schule garnicht zu sprechen.
ich denke du siehst da einen falschen zusammenhang. das sich beide entwicklungen parallel entwickeln, heißt eben nicht zwangsläufig das sie zusammenhängen. es ist druchaus wahrscheinlich das beide variablen (artigkeit und prügelstrafe) durch einen äußeren effekt, in dem fall die gesellschaftliche entwicklung, beeinflusst wurden.
aspekte wie integrationsprpobleme, multimedia, verstädterung, gesellschaftliche umbrüche etc. pp. spielen da eine so massive rolle das du diesen zusammenhang da meines erachtens völlig überstrapazierst.

Zitat

Naja, egal, ich weiß ich bin ein herzloser dummer Unmensch der keine Ahnung von der menschlichen Psyche hat. Feuer frei.

bist du? ;)
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (4. Februar 2007, 12:53)

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Resurrected

MiesePÖHter

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 3 031

Geschlecht: Männlich

9

Sonntag, 4. Februar 2007, 16:37

RE: Vergleich

Seid gegrüßt!

Zitat

Original von Celest
@ Res: dito! *Feuerschutz sucht*
da bin ich ganz deiner Meinung. Ich baobachte im Kindergarten täglich Eltern, die ihre Kinder nie schlagen würden.. ich muss kaum erwähnen, wie gestört manche dieser Kinder sind.... Ohne richtige Konsequenzen lernen sie nunmal keine Grenzen. Und vom vielen zutexten werden sie noch dazu unsicher in allem was sie tun und flnnen bei jeder Kleinigkeit...
Ich bin deiner Meinung, Züchtigung im Sinne der Erziehung, also en paar auf'n Hintern oder so, sind vollkommen legitim. Natürlich keine Prügel!


Danke.

Zitat

Original von Leronoth

ich würde da eher von einer effektiveren manipulation sprechen.
die kann natürlich in manchen fällen positiver natur sein, kann aber auch ziemlich böse folgen haben.



Natürlich kann das in manchen Fällen böse Folgen haben. Die Regel ist aber eine positive Verhaltensänderung, böse Folgen die Ausnahme die die Regel bestätigen.

Zitat

ich würde deiner wissenschaftlichkeit (die eben doch keine meinung sondern nach eigenbekunden "erwiesen" ist) entgegenhalten das project summerhill mit konsequent antiautoritärer erziehung ebenso eine erfolgreiche erziehung erreichen konnte.


Ich glaub dir gerne, dass mit konsequent antiautoritärer Erziehung eine erfolgreiche Erziehung erreicht werden kann. Problem: In einem Projekt hat man die Möglichkeit sämtliche Verhältnisse und Bedingungen zu kontrollieren und gezielt Maßnahmen anzusetzen. In der Realität ist es meines Erachtens nach nicht durchführbar diese Bedingungen konsequent zu erfüllen.

Zitat

aspekte wie selbstverwirklichung, mündigkeit mit einem an gehorsam orientierten erziehungsstil schwer vereinbar sind.


Bin ich anderer Meinung. Solange man die Schwelle zwischen kontrolliert angewendeter Gewaltausübung im Sinne der Züchtigung und unkontrollierter Gewalt nicht überschreitet, kann und wird sich ein Mensch meiner Ansicht nach mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit durchaus normal entwickeln, auch im Hinsicht auf Aspekte wie Selbstverwirklichung und Mündigkeit, vorausgesetzt natürlich der Charakter des Menschen ist in diese Richtung kompatibel.

Zitat


da sklingt für mich shcon n bisschen anthropologisch. der mensch kann durch schmerz lernen, ob es am effektivsten ist kann nicht bestimtm behauptet werden.
das beispiel mit dem feuer hinkt, da nunmal nicht jedes kind bewusst ins feuer patschen musste bevor es gelernt hat wie schlimm feuer ist.
du setzt da voraus das kinder auf ermahnungen partou nicht hören und es immer einmal schmerzlich lernen müssen. wie viele todesfälle müsste es da geben weil kinder erst glauben das klippenspringen, steckdosen, spülmittelkonsum etc. gefährlich sind wenn sie es selber ausprobieren.


Ich würde fast behaupten jedes Kind hat mal ins Feuer gegriffen und sich verbrannt, ob man sich nun daran noch erinnern kann oder nicht. Kann ja auch sein, dass man das mit zwei Jahren oder so gemacht hat, der Lern-Effekt bleibt ja bestehen. Was auch sein kann ist, dass ein Kind durch Beobachten lernt. Ich beispielsweise hab mich als Kind gefragt was passiert, wenn man den Gepäckträger-Bügel eines Fahrrads aufspannt, eine Hand darunter legt und dann loslässt. Meine Schwester musste eine Woche lang irgendeine Salbe benutzen. Ebenso kann das mit dem Feuer sein, ein Kind sieht wie sich jemand verbrennt und deutlich Schmerzen signalisiert, das Kind lernt = Feuer bereitet Schmerzen.
Ebenso kann es sein, dass Kinder etwas im kleinen Rahmen lernen und das auf größere Verhältnisse übertragen. Beispiel: Ein Kind fällt auf dem Spielplatz von der Rutsche, es hat Schmerzen und weint. Es hat gelernt: Hinfallen tut weh, je tiefer man fällt, desto mehr Schmerz => Kind wird nicht von Klippe springen um zu sehen was passiert.

Zitat


also ich kenne durchaus geschichten aus der schlechten alten zeit in der das gewaltpotential mindestens genauso massiv war. krankenhausprügeln von lehrern gab es auch zu rigideren zeiten, von gewalt ausserhalb der schule garnicht zu sprechen.
ich denke du siehst da einen falschen zusammenhang. das sich beide entwicklungen parallel entwickeln, heißt eben nicht zwangsläufig das sie zusammenhängen. es ist druchaus wahrscheinlich das beide variablen (artigkeit und prügelstrafe) durch einen äußeren effekt, in dem fall die gesellschaftliche entwicklung, beeinflusst wurden.
aspekte wie integrationsprpobleme, multimedia, verstädterung, gesellschaftliche umbrüche etc. pp. spielen da eine so massive rolle das du diesen zusammenhang da meines erachtens völlig überstrapazierst.


Was die Geschichten aus der alten Zeit angeht: Ich stimme dir zu, dass es früher auch schon Fälle gab in denen zum Beispiel Schüler Lehrern gegenüber Gewalt angewendet haben. Der Unterschied zwischen damals und heute: Damals war das eine Seltenheit, eine Ausnahme. Heute passiert das mind. einmal pro Jahr auf jeder Hauptschule.

Resurrected

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

10

Sonntag, 4. Februar 2007, 19:09

RE: Vergleich

Zitat

Original von Resurrected
Natürlich kann das in manchen Fällen böse Folgen haben. Die Regel ist aber eine positive Verhaltensänderung, böse Folgen die Ausnahme die die Regel bestätigen.

ich denke dass wir das nicht empirisch zu beurteilen wissen.
das sind ind er tat nur bloße meinungen, vermutungen die dann aber als gefestigte theorien auftreten.

Zitat

In der Realität ist es meines Erachtens nach nicht durchführbar diese Bedingungen konsequent zu erfüllen.

dieses projekt erfolgte selber auch in der realität.

Zitat

Bin ich anderer Meinung. Solange man die Schwelle zwischen kontrolliert angewendeter Gewaltausübung im Sinne der Züchtigung und unkontrollierter Gewalt nicht überschreitet, kann und wird sich ein Mensch meiner Ansicht nach mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit durchaus normal entwickeln, auch im Hinsicht auf Aspekte wie Selbstverwirklichung und Mündigkeit, vorausgesetzt natürlich der Charakter des Menschen ist in diese Richtung kompatibel.

gut, wieder eine meinungsverschiedenheit. ich denke das mündigkeit und autoritäre erziehung sich widersprechen, was ich aber auch in der normalität der entwicklung sehen würde.
von einem charakter des menschen zu sprechen führt dann wieder in die gefilde der anthropologie...

Zitat


Was die Geschichten aus der alten Zeit angeht: Ich stimme dir zu, dass es früher auch schon Fälle gab in denen zum Beispiel Schüler Lehrern gegenüber Gewalt angewendet haben. Der Unterschied zwischen damals und heute: Damals war das eine Seltenheit, eine Ausnahme. Heute passiert das mind. einmal pro Jahr auf jeder Hauptschule.

kann ich empirisch so nicht teilen.
ich bleib aber dabei dass du dir den zusammenhang massiv vereinfachst. mehr sittsamkeit und alles wird besser, funktioniert in einer multikulturellen, multimedialen und fortschreitend aufgeklärten gesellschaft meiner einshcätzung nach nicht mehr so einfach.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
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Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (4. Februar 2007, 19:10)

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Celest

Profi

Registrierungsdatum: 25. Oktober 2003

Beiträge: 979

Geschlecht: Weiblich

11

Montag, 5. Februar 2007, 14:55

Ich glaube grob gesagt kann man die Faktoren, die Lero aufzählt, als Gründe für die Faktoren sehen, die
Res aufzählt....
Also, ich mein, all die äußeren Faktoren wie multikulti, multimedial, etc sind Ursachen dafür, dass immer weniger Menschen Zeit haben, sich der Erziehung ihrer Kinder und Mitmenschen effektiv zu widmen.
Eine antiautoritäre, wie auch eine autoritäre, wie auch eine situative Erziehung können erfolgreich sein, sofern man sie konsequent einhält und nicht in ein Extrem verfällt.
Der HAken an der Sache: wer hat oder nimmt sich heute noch die Zeit? Erziehungs- und Bildungseinrichtungen werden immer mehr zum Familienersatz, sind nicht mehr nur Ergänzung. Und bei einem Personalschlüssel von 1,75 Arbeitskräften zu 25 Kindern (Kindergarten) kann man unmöglich auf jedes Kind so einwirken, wie es vielleicht erforderlich wäre... Zumal die Anforderungen an das Erzieherpersonal, was Ausbildung der Kinder angeht, enorm steigen... (Pisa lässt grüßen)

Insofern, denke ich, habt ihr beide recht. Eine ANGEMESSENE Züchtigung im Sinne er Erziehung KANN durchaus angebracht sein und hat noch niemandem geschadet. Es darf sich nicht um Prügel handeln! Es ist allerdings nicht zwangsläufig erforderlich, es gibt schließlich auch von Natur aus brave Kinder...
Richtig ist auch, dass an der Entwicklung der Gesellschaft sehr viele Faktoren beteiligt sind. Ich denke nicht, dass allein das Absetzen der Prügelstragfe für die aggressive Jugend verantwortlich ist, sondern das immer größer werdende Defizit an Erziehung.
"Die Wahrheit ist ein eigenartiges und recht seltenes Phänomen.
In der Badewanne der Geschichte ähnelt sie einem Stück Seife, das man nur mit Mühe festhalten kann - vorausgesetzt, man findet es überhaupt."
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