Neuer Skandal um Folter in Abu-Ghraib-Gefängnis
Neue Enthüllungen über grausame Folter der US-Armee im irakischen Gefängnis Abu Ghraib drohen die wegen des Karikaturenstreits herrschenden Spannungen zwischen islamischen und westlichen Staaten zu verschärfen. Offenbar wurden sogar Kinder von gefangenen irakischen Häftlingen gefoltert, um diese zum Reden zu bringen.
Der australische Fernsehsender SBS veröffentlichte bislang unbekannte Fotos von Folterungen irakischer Gefangener, die im Jahr 2004 in dem berüchtigten Gefängnis entstanden. Nach Angaben eines US-Offiziers wurden in Abu Ghraib auch Jugendliche misshandelt.
Das US-Verteidigungsministerium bestätigte die Echtheit der Bilder. Ein Pentagon-Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sagte, es handle sich um dieselben Fotos, die vom US-Militär bereits vor zwei Jahren bei seiner internen Untersuchung des Abu-Ghraib-Skandals zusammengestellt worden seien. Nur bei einem einzigen Bild könne die Echtheit nicht bestätigt werden.
Die 15 Fotos zeigen getötete und schwer verwundete Menschen, die dem Sender zufolge Opfer von US-Soldaten und US-Aufsehern sind. "Dies sind Fotos, welche die US-Regierung nicht gezeigt wissen möchte", kündigte der Moderator der SBS-Sendung "Dateline" die Übertragung an.
Auf einem der Bilder ist ein Mann mit durchgeschnittener Kehle zu sehen. Andere zeigen einen Gefangenen mit schweren Kopfverletzungen, einen weiteren Mann, der offenbar mit Fäkalien bedeckt ist, und einen nackten Mann, der kopfüber an einem Etagenbett aufgehängt ist. Standbilder aus einer Videoaufnahme zeigen eine Gruppe nackter und offenbar masturbierender Männer
Auf einigen Fotos ist auch die US-Soldatin Lynndie England zu sehen, die wegen des im Frühjahr 2004 bekannt gewordenen Folterskandals im Herbst 2005 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war.
Nach Angaben von "Dateline" entstanden die neu gesendeten Bilder zur selben Zeit wie die bereits bekannten.
Nach Angaben eines US-Militärs wurden in Abu Ghraib auch Kinder von Häftlingen misshandelt, um diese zum Reden zu bringen. Das Verfahren sei beispielsweise angewendet worden, um den irakischen General Hamid Sabar unter Druck zu setzen, sagte Unteroffizier Samuel Provance vor einem Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses.
Der 16-jährige Sohn des Generals sei festgenommen worden, ohne dass gegen ihn Vorwürfe vorlagen. Dann sei er unter den Augen des Vaters mit Eiswasser bespritzt worden. Außerdem sei er in einem Gefängnistrakt eingesperrt worden, der für Vergewaltigungen von Häftlingen berüchtigt gewesen sei. Derartige Misshandlungen Jugendlicher seien in dem Gefängnis üblich gewesen.
Quelle: www.gmx.de 16.02.2006
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Was meint ihr dazu?
Ist der Artikel zu reißerisch verfasst oder doch eher als seriös einzustufen?
Und habt ihr von diesem Fall auch schon gehört?
Ich habe davon schon in der Allgemeinen Zeitung (Mainz) gelesen und halte demnach auch die obenstehenden Dinge für authetisch...
(Hatte deswegen auch zuerst überlegt, den Artikel im Kummer-Board zu posten, weil ich das so grauenhaft finde ......

Ich bin einfach nur sprachlos.)