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Überreflexion

Wonneproppen

Date of registration: Feb 21st 2006

Posts: 417

1

Thursday, May 18th 2006, 1:56pm

Divergenz von Anspruch und Umsetzung [Eine selbstreflektion zur Diskus

[Der Titel dieses Thread sollte lauten:"Divergenz von Anspruch und Umsetzung" [Eine Selbstreflektion zur Diskussion gestellt] ]



"Im Augenblick ihrer Vollendung ist die Vernunft irrational und dumm geworden. Das Thema der Zeit ist Selbsterhaltung, während es gar kein Selbst zu erhalten gibt."
(Max Horkheimer, 'Zur Kritik der instrumentellen Vernunft')


Ja ich bin immoment irrational und dumm...
Mein einziger Trieb die Selbsterhaltung.
Zu diesem Zwecke werde ich bald eine Entscheidung treffen müssen die schon längst getroffen ist und eigentlich nur darauf wartet endlich auch in die Tat umgesetzt zu werden.
Es ist nicht leicht sich zu trennen.
Noch schwieriger aber ist es, sich von etwas Geliebtem zu trennen um des eigenen emotionalen Überlebens.
Ratio und Emotio sind divergent.
Anspruch und Umsetzung ebenso.
Am schlimmsten jedoch ist die Erkenntnis den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können ohne dabei sein Selbst zu verlieren und sich in Anspruch aufzulösen.
Was also ist besser?
Wandelnder Anspruch einer Ethik /Moral zu sein oder fehlerhaftes Individuum mit der schmerzhaften Erkenntnis einer fehlnden Umsetzung der eigenen Moral/Ethik zu sein?
Ich denke als Mensch bleibt letztlich nur die zweite Option, will mensch nicht an sich selbst zugrunde gehen.
"Im Augenblick ihrer Vollendung ist die Vernunft irrational und dumm geworden. Das Thema der Zeit ist Selbsterhaltung, während es gar kein Selbst zu erhalten gibt."
(Max Horkheimer, 'Zur Kritik der instrumentellen Vernunft')

Das lyrische Ich ist nicht zwangsläufig identisch mit dem der Autorin
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Satyr69

langes Elend

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2

Thursday, May 18th 2006, 2:17pm

Offtopic: Ich sollte mir mal langsam ein Wörterbuch zulegen. Mir wird ja schon schwindelig von Divergenz, Reflektion und Co. Tut mir leid aber in letzter Zeit kommen mir manche Posts immer mehr wie vor als hätten sie Politiker geschrieben.
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Überreflexion

Wonneproppen

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3

Thursday, May 18th 2006, 2:39pm

Divergenz bezeichnet allgemein die Auseinanderentwicklung zweier Objekte oder Prozesse, ausgehend von einem Ursprung.

Reflektion:
Allgemein könnte man Reflexion als prüfendes und vergleichendes Nachdenken über etwas bezeichnen. Im engeren Sinne, insbesondere in der von einem Subjekt ausgehende Erkenntnistheorie, meint Reflexion das Denken des Denkens.

Normaler- oder oberflächlicherweise wird dieser Ausdruck nur für die Fähigkeit des Menschen zur theoretisch-ausdrücklichen Selbstbesinnung verwendet, die sich am elementarsten in seinem Ich-Denken und -Sagen manifestiert.


(Quelle http://de.wikipedia.org )
"Im Augenblick ihrer Vollendung ist die Vernunft irrational und dumm geworden. Das Thema der Zeit ist Selbsterhaltung, während es gar kein Selbst zu erhalten gibt."
(Max Horkheimer, 'Zur Kritik der instrumentellen Vernunft')

Das lyrische Ich ist nicht zwangsläufig identisch mit dem der Autorin
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Antigone

Fred-Töter

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4

Thursday, May 18th 2006, 5:39pm

Ich sehe leider auch nur die Möglichkeit in zweiterem. Ich sehe da allerdings auch kein Problem drin. Wobei heute hier auch mal wieder das Herz und nicht das Hirn entschieden hat. *grmpf* *wall*

Sapere aude!
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5

Thursday, May 18th 2006, 9:39pm

wo ist das prolbem sich selber zu zugeben ein mensch mit fehlern zu sein und ds so zu akzeptieren. dementsprechend ist nur der 2. satz richtig und logisch aller erfahrung nach.
da muss man nicht so geschwollen daherreden.
wie satyr ja schon so frein merkte
ungreifbarer non-rationalist
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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6

Thursday, May 18th 2006, 9:46pm

Quoted

Original von rekonstrukteurin
dementsprechend ist nur der 2. satz richtig und logisch aller erfahrung nach.

Pragmatiker?


insgesamt muss sich diese frage doch immer dann stellen wenn auch nur ein funke der Moral in einem menschen steckt. sobald er sein Handeln auch nur etwas an "Moral", "Philosophie" oder anderen noramtiven Axiomen orientiert (und da skonstatiere ich jedem menschen hier) ist diese Divergenz doch vorhanden.
Die Frage ist eben wie weit das Handeln den theoretischen anforderung gewachsen sein muss und in wie weit es unvernünftig sein darf.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Überreflexion

Wonneproppen

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7

Thursday, May 18th 2006, 9:48pm

@rekon

Es ist lediglich sachlich formulierte Sprache... mit geschwollen hat das herzlich wenig zu tun... könnten wir dann bitte jetzt wieder von off ins Intopic treten?
"Im Augenblick ihrer Vollendung ist die Vernunft irrational und dumm geworden. Das Thema der Zeit ist Selbsterhaltung, während es gar kein Selbst zu erhalten gibt."
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8

Friday, May 19th 2006, 1:48pm

ja. es sollte nicht sein das ich verkenne das du in einer zwickmühle stecktest.

das gefühl sich von der liebe zu trennen weil man genau weiss das es keinen sinn hat, ist mir mehr als bewusst, aus der erfahrung her.

szascha
Was also ist besser?
Wandelnder Anspruch einer Ethik /Moral zu sein oder fehlerhaftes Individuum mit der schmerzhaften Erkenntnis einer fehlnden Umsetzung der eigenen Moral/Ethik zu sein?
Ich denke als Mensch bleibt letztlich nur die zweite Option, will mensch nicht an sich selbst zugrunde gehen.


jenes kommentierte ich.


und das hat wohl nichts aber auch gar nichts mit pragmatismus zu tun .
ungreifbarer non-rationalist
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Riveda

Professional

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9

Friday, May 19th 2006, 11:58pm

Natürlich ist es in den gegenwärtigen Strukturen für mich nicht möglich, alle Ansprüche die ich an mein Leben bzw. an Leben allgemein stelle verwirklicht zu sehen. Aber ich denke nicht, dass mein Sein an sich mit meinen Vorstellungen von Moral nicht in Einklang zu bringen ist.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
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Überreflexion

Wonneproppen

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10

Saturday, May 20th 2006, 12:16am

Das sehe ich definitiv anders....

Für mich is die welt immoment letztendlich in "kleinere Übel" und "grössere Übel" eingeteilt...

Beispiel:
Vegane Anarchist_innen (zu denen ich mich unter anderem zähle) versuchen herrschaftsfrei zu leben und beziehen somit auch die Tierwelt in ihr Denkmuster mit ein.

Problem 1) In dieser Gesellschaft tatsächlich vegan zu leben ist kaum bis gar nicht möglich da sich immer wieder in Dingen tierische Produkte ohne Kennzeichnung finden (wie zum Beispiel in Hartweizengriessnudeln) weil ab einer bestimmten Menge die unterschritten wird nicht mehr gekennzeichnet werden muss bzw bei manchen Inhaltsstoffen nicht klar ist ob sie tierischen oder chemischen ursprungs sind und mensch dadurch gezwungen ist jede Firma einzeln anzurufen und nachzufragen.

Problem 2) Sojaprodukte die zur veganen ernährung zwingend erforderlich sind werden oftmals unter unmenschlichen bedingungen hergestellt... allein beim Anbau kommen Jahr für Jahr extrem viele Menschen um. (Quellen hierfür reiche ich noch nach, hab ich grad nicht parat)
Dadurch, dass selbst Ökofirmen oftmals von solchen sojabauern, die die arbeiter zu Tode schinden, ihre Sojabohnen beziehen, ergibt sich ein weiterer widerspruch zu der anarchistischen vorstellung des herrschaftsfreien lebens.

Zusammengefasst bedeutet das wieder nur dass ich entweder tierische produkte essen muss um nicht indirekt menschenleben auf dem gewissen zu haben oder aber eben weiter vegan lebe um nicht für den tod und das unfreie leben von tieren verantwortlich zu sein.

Wie soll ich das bitte in einklang mit meiner moral bringen? ^^
"Im Augenblick ihrer Vollendung ist die Vernunft irrational und dumm geworden. Das Thema der Zeit ist Selbsterhaltung, während es gar kein Selbst zu erhalten gibt."
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Riveda

Professional

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11

Saturday, May 20th 2006, 1:32am

Gut, in Deinem Fall dürfte das schwierig werden. Da kann ich nur sagen zum Glück bin ich kein Veganer.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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12

Saturday, May 20th 2006, 1:48am

es ging wohl allgemein darum dass das wünschenswerte sein meist nciht mit den umständen vereinbar ist. die umstände das sein also auch eindeutig und nicht nur unbewusst beeinflussen.
Also das was plakativ mit dem "es gibt nichts richtiges im falschen" beschrieben wird.

kurzum dass ein moralisches wesen seine moral nicht losgeläst von den umständen leben kann...
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Baudelaire
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