Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Community-of-Darkness. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

JaneDoe

Profi

Registrierungsdatum: 30. September 2004

Beiträge: 1 045

Geschlecht: Weiblich

1

Freitag, 17. November 2006, 12:27

Anatomische Dauerausstellung (Gunther von Hagens)

Anatom Gunther von Hagens eröffnet Dauerausstellung
Dienstag, 7. November 2006

Heidelberg - Der umstrittene Anatom Gunther von Hagens eröffnet am 17. November im brandenburgischen Guben eine Dauerausstellung. In dem sogenannten Plastinarium werde die Herstellung anatomischer Präparate von Mensch und Tier nach der Plastinationsmethode präsentiert, kündigte das Institut für Plastination am Dienstag in Heidelberg an. Zudem informiere die Schau über die Geschichte der Anatomie und die Entwicklung der Plastination.

Von Hagens inszeniert seit Jahren umstrittene Ausstellungen, in denen er Leichen und Leichenteile zeigt. Weltweit wurden sie von mehreren Millionen Menschen besucht. In diesem Jahr kaufte er in Guben ein früheres Fabrikgelände, um dort eine Plastinationswerkstatt einzurichten. Dagegen protestieren die Kirchen und ein eigens gegründeten Aktionsbündnis. © kna/aerzteblatt.de


~~~

Mich würde interessieren was ihr davon haltet?
Also allgemein von dieser Art von Ausstellung. Habt ihr euch das schon angeschaut? Wenn ja, wie fandet ihr es? Wenn nein, werdet ihr es noch tun, bzw warum würdet ihr es nicht tun?

Ich war damals mit meinem Religionslehrer und meiner Schulklasse dort. Zu Anfang wollte ich nicht mit, weil ich moralische Einwände hatte.
War hier in der Nähe, weiß allerdings nicht mehr wo. Ich muss sagen, es ist schon 'interessant' und ich war zwischen widerlich und interessant hin und her gerissen.Interessiert der Anatomie wegen, aber widerlich der Ausstellungsweise wegen.
Ich fand/find es unnötig wie sie ausgestellt wurden/werden. Z.B. Karten spielend am einem Tisch, o.ä. Was hat das mit der Anatomie zu tun?
Ich kann irgendwie nicht verstehen wie jemand sich so für Leichen interessieren kann außer wenn's jetzt wirklich rein fürs lernen der Anatomie ist.

Ich las auch, dass er auch Leute anstellt, die ihm bei seinen Plastinazionen helfen. Z.B. ne ehemalige Mitarbeiterin von nem Supermarkt.
Würdet ihr so etwas machen? Also Leichen plastinieren, wenn ihr die Gelegenheit zu hättet?

Mich würde mal interessieren wie eure Meinung dazu ist.

Liebe Grüße,
Jane
  • Zum Seitenanfang

Dragonheart

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 17. Oktober 2005

Beiträge: 444

Geschlecht: Männlich

2

Freitag, 17. November 2006, 13:11

Hmm.. hab schon oft von diesen Ausstellungen gehört (in Wien war eine dieser Art recht oft - Körperwelten hieß sie, glaub ich).
Hätte mich mal wirklich sehr interessiert, sie zu besuchen, nur leider kam es nie dazu.

Zur Art der Ausstellung kann ich nur sagen, dass ich es äußerst interessant finde. Es ist nun mal die beste Methode, Anatomie anschaulich zu erklären. An Bildern oder Kunststoffnachbildungen lassen sich Dinge nie so gut zeigen, wie an echten Objekten (man muss die ausgestellten Menschen in diesem Zustand wohl als Objekte ansehen).

Zur Art der Inszenierung kann ich nur sagen, dass es wohl teilweise sicher etwas "makaber" und übertrieben sein mag. Aber ob diese "Menschen" nun hinter Glas schön positioniert herumstehen oder auf Sesseln sitzen und dabei alltägliche Dinge verrichten, ist doch auch schon egal.


Selbst mitwirken bei so einer Ausstellung? Kann ich mir kaum vorstellen!
Seinen Körper aber nach dem Tod für so etwas zur Verfügung zu stellen, wäre durchaus eine Überlegung wert.
Liebe kann so schön sein, aber auch so schmerzhaft. Derzeit durchlebe ich zweiteres....
  • Zum Seitenanfang

blacksmurf

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 29. September 2006

Beiträge: 221

3

Freitag, 17. November 2006, 13:28

ich habe gestern bei polylux einen bericht darüber gesehen... die ausstellung habe ich vor etlichen jahren in mannheim besucht, auch mit gemischten gefühlen. die präperate hatten meist nicht mehr viel menschliches an sich und es fiel mir schwer vorzustellen, dass das echte leichen(-teile) sind... die darstellung bzw. positionierung der präperate war/ist teilweise wirklich unwürdig, andere sind aber dafür sehr faszinierend gewesen.
dort hat man auch schon einen kleinen einblick in die verfahrensweise der plastination bekommen, im tv und printmedien wurde bei jeder ausstellungseröffnung neu diskutiert und damit ist genau das passiert, was der herr von hagens beabsichtigt hat: er steht im mittelpunkt. seit ein paar jahren war es ruhig um diesen menschen, für seine verhältnisse wohlmöglich zu ruhig, also setzt er mal wieder einen drauf und macht seine "kunst der plastination" (also die herstellung der präperate) jetzt zu einem öffentlichen schauspiel und für jeden zugänglich. ich finde das irgendwie widerlich, vor allem weil er diese (verschuldete und von arbeitslosigkeit geplagte) gemeinde bzw. deren bürgermeister gekauft/"bestochen" hat... man bekommt nicht wirklich den eindruck, dem herrn gehe es nur um aufklärung, sondern eher um aufmerksamkeit und finanzielle mittel für seine "forschung"...

in dem bericht wurde im übrigen gesagt, dass die menschen, die sich plastinieren lassen möchten, "gekauft" werden, das ist nach meinem stand der information allerdings nicht richtig dargestellt gewesen. man schließt zwar eine art vertrag mit dem herrn von hagens (im übrigen kein "echter" "von und zu" ) bzw. seinem institut ab, (dies um es rechtlich abzusichern, ich denke da an die totenruhe, oder wenn angehörige dagegen sind und sich querstellen etc.), aber geld fließt da nicht. das aber nur mal nebenbei.

mein selbst-fazit: ich möchte weder dort arbeiten und an leichen rumschnippeln, noch der nachwelt in scheiben geschnitten erhalten bleiben. und ein weiteres mal würde ich mir eine seiner ausstellungen nicht anschauen, dies aber eher aus persönlichen antipathie-gründen gegen seine person und machenschaften.... :evil:
der abgerissene strick kann wieder geknotet werden.
er hält wieder, aber
er ist zerrissen.

vielleicht begegnen wir uns wieder, aber da
wo du mich verlassen hast
triffst du mich nicht wieder.

(Bertolt Brecht)
  • Zum Seitenanfang

JaneDoe

Profi

Registrierungsdatum: 30. September 2004

Beiträge: 1 045

Geschlecht: Weiblich

4

Freitag, 17. November 2006, 13:29

Ich geb Dir 100% recht was das lernen der Anatomie angeht, nur weiß ich halt von nem Freund, dass man z.B. im Medizinstudium zwar auch Leichen präpariert, aber da dient es halt nur dem Zweck die Anatomie zu (er)lernen und das find ich gut und auch richtig so. Es muss halt auch sein. Allein aus Büchern bekommt man sicherlich nicht dieses Wissen.

Ich weiß nur nicht genau was von Hagens sich davon erhofft, dass er Menschen in solchen Posen ausstellt. Da hab ich irgendwie Probleme mit.

Ich find's wirklich ok, wenn's fürs lernen der Anatomie ist, aber Leute so auszustellen...

Es gab ja auch schon des öfteren Vorwürfe gegen ihn. Z.B. er soll sich Leichen 'gekauft' haben aus dem Ausland. Weiß nicht ob etwas dran ist und wenn ja was... aber irgendwie find ich den Typen unheimlich. Naja, ist bißchen OT. ;)

Liebe Grüße,
Jane
  • Zum Seitenanfang

JaneDoe

Profi

Registrierungsdatum: 30. September 2004

Beiträge: 1 045

Geschlecht: Weiblich

5

Freitag, 17. November 2006, 13:39

@blacksmurf:
Genau das mein ich. Es ist einfach wie er es ausstellt.
Würde es jetzt rein dem dienen, dass man daraus die Anatomie lernen könnte wäre es gut, aber wie soll man sich z.B. vorstellen können, dass das mal ein Mensch war, wenn man nur Scheiben auf nem beleuchteten Glastisch liegen sieht oder ich erinner mich auch an ein Pferd was er ausgestellt hatte + Reiter drauf. :(

Vor allem kann ich mir nicht verstehen wieso jemand gerne an/mit Leichen arbeitet.
Ok, es muss auch Menschen geben die das tun, z.B. Gerichtsmediziner aber ich glaube auf Dauer würde ich Depressiv werden würde ich nur Leichen sehen während meiner Arbeit.

Liebe Grüße,
Jane
  • Zum Seitenanfang

blacksmurf

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 29. September 2006

Beiträge: 221

6

Freitag, 17. November 2006, 13:39

oh, stimmt. da gab's ja mal ein aufhebens drum, dass er leichen gekauft haben soll... wahrscheinlich war das gestern auch in dem bericht gemeint... ?(

ich weiß jedenfalls von einem bekannten, der sich bzw seinen körper nach dem tod der wissenschaft zur verfügung stellt, und der hat halt das mit dem vertrag erzählt. naja, und freiwilligen brauch man ja kein geld zu geben - gut für den plastinator (?).
nochmals btw: die meisten dieser freiwilligen enden eh nicht als ausstellungsstück, sondern als anatomie-lehrkörper für medizinstudenten oder teilweise (im wahrsten sinne des wortes) als präperierte anschauungsmodelle - ebenfalls für studenten....



und jane, du hast recht, der typ ist total unheimlich!!!
der abgerissene strick kann wieder geknotet werden.
er hält wieder, aber
er ist zerrissen.

vielleicht begegnen wir uns wieder, aber da
wo du mich verlassen hast
triffst du mich nicht wieder.

(Bertolt Brecht)
  • Zum Seitenanfang

Riveda

Profi

Registrierungsdatum: 26. Dezember 2003

Beiträge: 1 151

7

Freitag, 17. November 2006, 13:49

Ihm wird unter anderem vorgeworfen, in China Leichen von ermordeten (bzw. wenn man es denn so nennen möchte hingerichteten) Menschen gekauft zu haben. Nur als kleine Anmerkung.

Also, ich habe die Körperwelten zweimal besucht. Das erste mal in Mannheim. Dort hatte ich wenigstens noch den Eindruck, die Ausstellung sei so aufgebaut, dass sie Wissen um den Körper vermitteln solle. Das zweite mal war ich in Frankfurt dort, und ich muss sagen es war nichts als eine Kunstausstellung. Und ob man tote Menschen als Kunstobjekte ausstellen muss? Naja, ich weiß nicht.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 23. September 2003

Beiträge: 2 359

Geschlecht: Männlich

8

Freitag, 17. November 2006, 16:32

wir haben doch schon solch einen thread...

www.community-of-darkness.com/wbboard/th…8205&boardid=47




-
Masilius
"Sei du selbst die Veränderung, die dur dir wünscht für diese Welt."

¤

"Das Leben ist nichts anderes, als die endlose Probe einer Vorstellung, die niemals stattfindet."

  • Zum Seitenanfang

MoonCat

Träumerin

Registrierungsdatum: 1. August 2004

Beiträge: 1 661

Geschlecht: Weiblich

9

Freitag, 17. November 2006, 17:40

Ich war vor ein paar Jahren mit meiner (damaligen) Klasse in der Körperwelten Ausstellung und musste mich echt zusammenreißen dort nicht zusammenzuklappen. Ich mag es nicht sehen, wie der Mensch von Innen aussieht, wie es in mir aussieht... (Muskeln, Organe, Knochen, Augäpfel, bäh... da bin ich empfindlich) und die Darstellungsweise mit Leuten am Tisch, Reitern oder einem Körper mit Schubladen und Türen, eine Frau mit Baby im Bauch... fand ich alles etwas krass... nichts für mich...
das einzige, was ich einigermaßen interessant fand, war die Abteilung der fehlmutierten Föten. Seltsam zu sehen, was da so alles schief gehen kann (von offener Wirbelsäule bis zum total fehlgestalteten Gesicht: nur ein Auge oder Mund und Auge vertauscht). Aber für die Mütter muss das echt ein riesen Schock gewesen sein, so ein nicht lebensfähiges oder totes Baby zu kriegen...

Ich würde mich auch nie plastifizieren lassen, für immer angegafft, da werde ich doch lieber wieder zu Erde, auch wenn das nur über Kleinstgetier geht...

Und als Job tote Menschen zerschnippeln... nur über meine Leiche...


Außerdem... weiß nicht, ob ich mich da verhörrt habe... aber soll man da nicht auch Plastinate (Scheiben) von Mensch und Tier kaufen können? Das fänd ich ziemlich daneben, dabei geht doch total verloren, dass das mal ein Lebewesen war - lebendiges Fleisch - ein Mensch wie du und ich... grauenhaft...
.
ich weiß nicht weiter -- ich weiß nicht wo wir sind -- ich weiß nicht. weiter... *sing*
  • Zum Seitenanfang

Medivh

Moderator

Registrierungsdatum: 25. März 2004

Beiträge: 1 162

Geschlecht: Männlich

10

Freitag, 17. November 2006, 18:25

ich war vor einigen Jahren mit meiner Schulklasse in Berlin zur Körperwelten Ausstellung.

Ich fand sie einerseits sehr interessant, andererseits auch etwas verstörend.
Wenn du dich mit dem Alkohol einlässt verändert sich nicht der Alkohol, der Alkohol verändert dich!
  • Zum Seitenanfang

Cthulhu

Kaputtalist

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 2 680

Geschlecht: Männlich

11

Samstag, 18. November 2006, 22:21

ich bin leider noch nie in den Genuss gekommen, mir eine solche Ausstellung anzusehen, würde es aber gerne mal tun.

Den ganzen Wirbel um eine Unwürdigkeit dessen kann ich nicht nachvollziehen. Würde Mensch sich um die Lebendigen nur halb soviele Gedanken wie um die Toten machen, würde es allen besser gehen...und es hätten mehr Menschen ihre "Würde" wieder erlangt.

Und der Weg wäre geebnet, in die Zukunft zu sehen, statt ewig in der Vergangenheit zu sitzen.
early bird gets the worm, but the second mouse gets the cheese
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 23. September 2003

Beiträge: 2 359

Geschlecht: Männlich

12

Samstag, 18. November 2006, 22:29

mag nicht alles nochmal schreiben....

Zitat

Original von Masilius
Bei der sache die Gunther von Hagens dort machet bin ich sehr zwiegespalten.

Auf der einen seite bewundere ich seine arbeit, und die austellung. Ich war, glaube in Bochum, mal in einer austellung von ihm, und fand es sehr interessant denMneschlichen körper so zu sehen, allein um den körper besser zu begreifen und sich ein bild machen zu können. Desweiteren ist es auch ein stück kunst, wie manche körper dageboten werden. Ich erinnere mich an den shcachspieler, und einen einen läufer, die mir besonders gefallen haben, allein vm künstlerischen aspekt.

Von der moralischen seite finde ich kaum was, was dagegen sprechen würde, einen toten menschen so darzustellen. Im tot sehe ich lediglich ein natürlichen prozess der bei jedem eintritt, ohne das irgendetwas sei es eine sehle oder energie im spirituellen sinne von ihm zurück bleibt. Der status tot alleine sehe ich nicht als kritisch an.

Was allerdings kritsisch zu sehen ist, ist wenn die betroffenen, zu lebzeite sich nciht einverstanden erklärt haben ihnren körper zu wissenschaftlichen zwecken zur verfügung zu stellen und da kommt auch schon die dunkle seite zum vorscheinen.

Es sind nähmlich die quellen woher die Leichen zum teil stammen. Nicht selten ist es vorgekommen das er die leichen ganz einfach aus regionen wie Sibiereien ankauft. Wo sich um eine vielzahl von leichen keiner kümmert, bzw. auch niemand geld für bestattungen hat und somit meschliche leichen oftmals als "sondermüll" betrachtet werden. Niemand will sie haben, außer menschen wie Gunther von Hagens dieser kauft die Leichen an und bearbeitet sie und macht sie zu geld. Hinterbliebene hatte der tote meistens nicht, und die übefüllten leichenhallen haben wieder plätze frei und sind froh dass sie sie los sind.

Mit solchen methoden habe ich allerdings ein problem und möchte es nicht unterstützen.

Gerichtsverfahren hat gunther von hagens ja schon genug am hals. Ob es nun um die meist dubiosen quellen seiner leichen oder um aus und einführ verbote geht.....

Naje evtl. geldstrafen sollte er ja mittlerweile locker bezahlen können.


-
Masilius



-
Masilius
"Sei du selbst die Veränderung, die dur dir wünscht für diese Welt."

¤

"Das Leben ist nichts anderes, als die endlose Probe einer Vorstellung, die niemals stattfindet."

  • Zum Seitenanfang

JaneDoe

Profi

Registrierungsdatum: 30. September 2004

Beiträge: 1 045

Geschlecht: Weiblich

13

Montag, 20. November 2006, 10:37

Sorry, hatte nicht gesehn, dass es das Thema schon mal gab. :(

Na, da bin ich ja irgendwie froh nicht die einzige zu sein, die das ganze etwas gespalten betrachtet. :)

Liebe Grüße,
Jane
  • Zum Seitenanfang

Sandmann

Schüler

Registrierungsdatum: 27. September 2003

Beiträge: 80

Geschlecht: Männlich

14

Montag, 20. November 2006, 13:02

ICh hatte im Mai eine Reportage gesehen, auf welchen Wegen der Mann mit Hut an seine Räumlichkeiten für die Sammlung gekommen ist.

Der Ort der Ausstellung ist das ehemalige Rathaus in Guben. Unser von Hagen hat in den Ausbau eines ehemaligen Industriegeländes investiert, das heute Sitz der gemeindeverwaltung und anderer kommunaler Institutionen ist. Komisch, hmm?

Mit Guben hat der Plastinator eine Ort gefunden, der allein von Seiner Lage und Infrastruktur abseits jeglichen Öffentlichen Interesses liegt, und wenn dann doch jemand einen Gedanken daran verschwendet, dann kommen einem die Bilder von dem Algereier, der von Rechtsradikalen durch eine Schaufensetrscheiben getrieben wurde.
We are the music makers,
and we are the dreamers of dreams...


Arthur William Edgar O'Shaughnessy
  • Zum Seitenanfang

Riveda

Profi

Registrierungsdatum: 26. Dezember 2003

Beiträge: 1 151

15

Dienstag, 21. November 2006, 10:09

Also abseits jeglichen Interesses will er sicher nicht liegen. Er rührt ja die Werbetrommel, damit viele das Werk besuchen.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
  • Zum Seitenanfang

Horrid

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 23. August 2006

Beiträge: 254

Geschlecht: Männlich

16

Dienstag, 21. November 2006, 11:14

Zitat

Original von Cthulhu
ich bin leider noch nie in den Genuss gekommen, mir eine solche Ausstellung anzusehen, würde es aber gerne mal tun.

Den ganzen Wirbel um eine Unwürdigkeit dessen kann ich nicht nachvollziehen. Würde Mensch sich um die Lebendigen nur halb soviele Gedanken wie um die Toten machen, würde es allen besser gehen...und es hätten mehr Menschen ihre "Würde" wieder erlangt.

Und der Weg wäre geebnet, in die Zukunft zu sehen, statt ewig in der Vergangenheit zu sitzen.

allerdings! -.-


aber mal abgesehn davon, sehe ich das ganze ähnlich neutral. ich habe körperwelten einmal in mannheim gesehn und fand die ausstellung wirklich sehr interessant.
das einzige was man dem herrn hagens meiner meinung nach vorwerfen kann sind seine beschaffungsmethoden, sofern die anschuldigungen stimmen. aber darum gehts hier ja nich.
ich habe kein problem damit, dass die menschen in diesen ausstellungen in dieser weise ausgestellt werden. sie sind ja nicht in völlig lächerlichen posen aufgestellt. jemand beim schachspielen oder eben ein reiter auf einem pferd. er hat damit sicherlich nicht die absicht sich über die toten lustig zu machen. würde man nur tiere so ausstellen, würde sich wohl auch keiner darüber ärgern.
es macht die ausstellung eben interessanter... auch für ein publikum, das sich nicht nur für die anatomie interessiert.
man kann heute leider auch nicht mehr mit reinem idealismus eine ausstellung finanzieren. egal was man tut, man muss auch immer die finanzielle seite betrachten.
und wenn man ein projekt startet, das so dazu prädestiniert ist, kontrovers betrachtet zu werden, muss man manchmal auf vielleicht fragwürdige, aber nicht zwingend illegale, methoden zurückgreifen werbung zu machen oder ein größeres publikum anzusprechen.
oder man muss eben mal bestimmte organisationen unterstützen... oder "kaufen"... um eine gleiche ausgangsposition wie andere projekte für sein projekt zu bekommen (rein graduell gesehen). irgendwo nachvollziehbar, moralisch eben von fall zu fall neu zu beurteilen. aber kunstprojekte dieser art abzuwürgen, weil sie eben nicht ganz so prestigeträchtig für die entsprechende region sind, ist auch unfair.

ich selbst könnte mir schon vorstellen dort mitzuarbeiten, aber es wär nicht zwingend mein traumjob.
mich selbst austellen zu lassen.... davon würde ich denke ich absehen. wenn ich die ganze sache so toll fände wie andere menschen hätte ich damit kein problem... aber mir ist diese art von ausstellung einfach nur relativ egal.

und ja stimmt, der kerl hat wirklich was von einem dr. frankenstein :happy::
aber danach sollte man ihn nicht beurteilen ^^
Run! ..... or BURN!


many times I think I'm crazy... other times I know I'm not
  • Zum Seitenanfang