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Darhel

Meister

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1

Samstag, 8. Dezember 2007, 18:42

Militärisch-industrieller Komplex

Die USA ziehen überall auf der Welt für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in den Krieg. Wer das glaubt, muss schon hirntot sein. Überall werden völkerrechtswidrige kriege geführt und Chaos gesät.

Aber auch die USA selbst ist weder frei, noch demokratisch. Vielmehr wird sie vom militärisch-industriellen Komplex regiert, der aus Militär, Rüstungskonzernen (Boing, Lockheed-Marin etc.), Kongress und inzwischen auch den sogenannten Think Tanks besteht.
Die USA geben mehr für Rüstung aus, als für alle anderen politischen bereiche zusammen. Im Jahr sind das etwas 500 Mrd. Dollar - eine Geldsumme, mit der man die gesamte Weltbevölkerung für 10 Jahre ernähren könnte.

War sells, eine interessante Doku, die ihr euch unbedingt ansehen solltet:

http://www.exopolitik.org/index.php?opti…id=95&Itemid=35

Interessant dabei ist, dass Ex-Präsident Eisenhower bereits vor Dekaden vor dem militärisch-industriellen Komplex warnte. Das er unlängst alle Regierungsgewalt inne hat, ist traurige Tatsache.

Bedenklich finde ich auch, dass die Regierung Merkel genau in die selbe Kerbe haut. Die Bundeswehr wird ausgebaut, mit der Heimatschutztruppe nun auch im Inland gegen das eigene Volk eingesetzt und die lokalen verbindungsoffiziere übernehmen im Kriesenfall die Gewalt über sämtliche Zivilbehörden. Hinzu kommt noch der totale Überwachungsstaat und die Einschränkung von Bürgerrechten.
Die USA ist bereits faktisch eine Militärdiktatur und Deutschland ist auf dem besten Wege, ihr zu folgen.
Die Testreihe Mensch ist jetzt abgeschlossen
Testobjekt muss nun leider eliminiert werden
Die Menschheit darf sich nicht unkontrolliert fortpflanzen...
Wir stoppen das Programm in 10 Sekunden... !

Herrschen, siegen, einsam sein...
Dachten wir...
Doch wir sind nicht allein!


Welle:Erdball

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Darhel« (8. Dezember 2007, 18:43)

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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2

Samstag, 8. Dezember 2007, 19:59

RE: Militärisch-industrieller Komplex

Zitat

Original von Darhel
Wer das glaubt, muss schon hirntot sein.

stigmatisierung des politischen gegners durch das Argumentd er Geisteskrankheit. sehr liberal mein freund.
Nur weil jemand den scheiß von völkerrecht -des Deutschen liebstes Kind- anzweifelt ist er noch lange nicht bereit für die klapse. zumindest nicht solange deinereiner es nicht zwangsverordnet. Ham'was, habermas?

Zitat

Aber auch die USA selbst ist weder frei, noch demokratisch.

rein definitorisch sind sie das. aber gut eine kritik von ideal und realität der "freien" "Demokratie" wäre sicherlich sinnvoll. sie kann aber nicht dadurch vonstatten gehen das die wirtschaftsverflechtung äusserlich kritisiert werden. Vielmehr ist das angewiesensein auf ökonomische reproduktion zentral für jede Gesellschaftsform. da helfen auch schwammige schlagworte wie "militärisch-industrieller Komplex" nicht weiter... und selbst der Engels dürfte einen besseren Begriff von Klassenherrschaft gehabt haben als du, wobei ein Paschukanis den schon gut mit Marx konfrontiert hat.

Zitat

Die USA geben mehr für Rüstung aus, als für alle anderen politischen bereiche zusammen. Im Jahr sind das etwas 500 Mrd. Dollar - eine Geldsumme, mit der man die gesamte Weltbevölkerung für 10 Jahre ernähren könnte.

kriegen aber immerhin ein funktionierende sBildungssystem hin. Und auch wenn es dich schockieren wird: Auch die USA sind der kapitalistischen Verwertungslogik unterworfen und nicht der heilsame samariter, den wir im Kommunismus eh nicht mehr bräuchten...

Zitat

der totale Überwachungsstaat

Zitat

Die USA ist bereits faktisch eine Militärdiktatur

einfach zu geil...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Darhel

Meister

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Beiträge: 1 755

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3

Montag, 10. Dezember 2007, 00:28

Hast du dich schon mal mit Denkfabriken, wie dem "Projekt für ein amerikanisches Jahrhundert" beschäftigt, dessen Aufgabe es ist, die Welt nach dem Vorbild der USA zu formen? Das ist nicht einmal geheim und Ex-Verteidigungsminister Rumsfeld, der ja zwangsläufig mit dem Militär zu tun hat, ist Mitglied dieser Think Tank. Damit hätten wir schon einmal die Connection Militär-Think Tank-Kongress. Fehlt noch die Rüstungsindustrie. Hier nenne ich mal das Beispielt Area 51. Nein, hat an dieser Stelle nix mit Ufos und kleinen Grauen zu tun. Das Gelände in Grome Lake ist ein militärisches Forschungs- und Testgelände, das zur einen Hälfte der Airforce gehört und zu anderen Lockheed-Martin. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie eng verwoben das alles ist.

Ich gebe dir Recht, dass die USA formal eine Demokratie sind. Es gibt auch ein Recht auf Information, aber das heißt auch noch lange nicht, das alle Informationen wirklich auf einklage veröffentlicht werden. Im Zweifelsfall verschwinden sie einfach oder die Hälfte der Akten wird geschwärzt.
Demokratie ist doch etwas sehr fragiles, wenn die falschen Leute zu viel Einfluss haben. Und der lässt sich nun wirklich nicht leugnen.

Was das mit der Militärdiktatur angeht, sollte man sich mal eingehend mit der Entwicklung seit Eisenhowers Warnung vor dem Militärisch-Industriellen Komplex beschäftigen. Die Militärausgaben stiegen seit dem Ende des 2. WK ständig und die USA intervenierten in immer mehr Ländern - auch gegen das Völkerrecht.
Insbesondere lohnt ein Blick auf den Patriot Act von Bush jr., das die Militarisierung im Inland und den Abbau von Freiheitsrechten weiter voran trieb. Ich verweise dabei insbesondere auf den Heimatschutz, der bereits einen hafenarbeiterstreik militärisch niederschlug.
In Deutschland läuft es seit dem Machtantritt von Merkel ähnlich. Auch hierzulande wurde eine Heimatschutztruppe gegründet und mit dem Sicherheitspaket von Schäuble das Grundgesetz zu einem Abreißkalender degradiert.

Von mir aus beschönige hier diesen Überwachungs- und Militarisierungswahn. Ich hoffe, dass du damit auf wenig Gegenliebe stoßen wirst.
Denn wer will schon, dass seine privaten Daten jederzeit gespeichert werden, inklusive Onlinekonten (der Staat erfährt ja sogar die Pin, wenn man sie online eingibt). Wer das gut findet, muss allerdings schon nahezu hirntot sein. Und ich habe insbesondere diese "Ich habe nichts zu verbergen" Mentalität einfach satt. Wenn erst mal rauskommt, wer wie oft youporn besucht, wird sich die öffentliche Meinung eh noch früh genug ändern.
Nur ist es dann vielleicht schon zu spät. Und wie schnell etabliert sich doch eine Diktatur, die keinen Staatsstreich braucht und sich stattdessen als Demokratie tarnt. Aber das funktioniert nur solange das Volk bei Eingriffen ins Grundgesetz durch eine Fußball-WM abgelenkt wird und sich nicht weiter für Politik interessiert, solange der Konsum lockt.

Natürlich wird es keine Personendiktatur, weder hier, noch in den USA. Und es wird auch keine Militärjunta wie in Birma geben. Also amüsier dich nicht über Sachen, die ich so gar nicht behauptet habe.
Die Diktatur wird unterschwellig, versteckt hinter einer Fassade von Freiheit und Demokratie. Es wird nur niemand mehr Opposition beziehen, weil jeder rund um die Uhr überwacht wird und Angst hat, dass er verhaftet wird, wenn er aufmuckt. Dir wird das Lachen schon vergehen, wenn es soweit ist. Es sei denn natürlich, du stehst auf der Seite der Gewinner, aber dann wirst du bei den Verlierern nur wenig Freunde finden.
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Riveda

Profi

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4

Montag, 10. Dezember 2007, 02:33

Überwachungsstaat Kritik ist eine Sache - unreflektierter Antiamerikanismus jedoch eine ganz andere.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
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Darhel

Meister

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 1 755

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5

Montag, 10. Dezember 2007, 21:18

Also ich vertrete keinen unreflektierten Antiamerikanismus. Es gibt sogar Dinge, die ich an den USA gut finde, den "Freedom of Information Act" zum Beispiel.
Ich lehne nur die Bush-Regierung und den militärisch-industriellen Komplex grundweg ab. Im übrigen verstößt beides gegen die Demokratie und langsam begreifen das auch die Amerikaner.

Unreflektierter Antiamerikanismus wäre, wenn ich sage, wäre USA ist scheiße und wenn ein Konzern von denen hier Arbeitsplätze schafft, wären das "Heuschrecken". Ein leicht antisemitisch anmutendes Bild, was derzeit leider von einigen Gewerkschaften, darunter ver.di, verbreitet wird.

Ich lege dagegen nur Fakten auf den Tisch und hoffe, dass die Amerikaner sich endlich gegen diesen zunehmend totalitäreren Staat und seine imperialistische Wirtschafts- und Kriegspolitik auflehnen werden. Ich bin Antikapitalist, kein Antiamerikanist. Und ich bin auch kein Antideutscher, weil ich diesen Staat, seinen Lobbyismus, seine Militarisierung, seinen Überwachungswahn und ohnhehin jeden Nationalismus ablehne und mir eine Demokratie wünsche, die vom Volke ausgeht.
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

6

Montag, 10. Dezember 2007, 21:59

du kannst mir diese verflechtungen gerne aufzählen. da kann ich dann auch evtl. kritik dran äussern, aber geh doch mal auf das ein was ich schreibe.
du scheinst hier wirklich zu glauben die politik stehe (ideellerweise) ausserhalb der ökonomischen reproduktion und wäre daher vor verflechtungen zu schützen.
Recht und ökonomie sind allerdings gleichursprünglich und daher ist nicht das eine vorm anderen zu bewahren, sondern beides abzuschaffen...
aber das ist das problem der heutigen linken, dass sie eben ihren marx nicht gelesen hat und daher auf etatismus, staatsschutz und neutrale demokratie baut.

Zitat

Und ich bin auch kein Antideutscher, weil ich diesen Staat, seinen Lobbyismus, seine Militarisierung, seinen Überwachungswahn und ohnhehin jeden Nationalismus ablehne und mir eine Demokratie wünsche, die vom Volke ausgeht.

als antideutscher würde ich mich den punkten eigentlich völlig anschließen. nur dass der lobbyismus 2te potenz ist, nation eine dialektische kategorie ist und nationalismus historisch-räumliche differenzen aufweist (Frankreich/Deutschland/israel mal als 3 verschiedene formen der nationsidee und des nationalismus).
nunja ganz zustimmen würde ich dir dann doch nicht. eine demokratie vom volke aus fordere ich nicht. vermutlich weil ich eben kommunist (also antideutscher) bin, der mit der kategrie volk und volksherrschaft radikal gebrochen hat, was aber wohl an der ablehnung des nationalismus liegt...

(PS. deine projektion bezüglich meiner Überwachunsgfreundschaft sei dir gegönnt, hat aber nichts mit der realität zu tun. Fettgedruckt war "total" und nicht "Überwachung")
Herz voll Leid und Missgeschick,
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Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (10. Dezember 2007, 22:28)

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