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Die nach acht Jahren Gefangenschaft in Österreich aufgetauchte junge Frau ist als die entführte Natascha Kampusch identifiziert worden. Sie konnte sich selbst aus ihrem Versteck bei Wien befreien. Nach Aussagen eines Polizeisprechers wurde die heute 18-Jährige an einer alten Narbe erkannt.
Von Eberhard Nembach, ARD-Hörfunkstudio Wien
Die 18-Jährige wird im Augenblick behutsam psychologisch betreut. Über das, was sie in den acht Jahren in ihrem Verlies erlebte, redet sie offenbar nur stockend. Die Ermittler sind allerdings inzwischen so gut wie sicher, dass die junge Frau tatsächlich die 1998 entführte Natascha Kampusch ist, wie sie angibt. Sie sei an einer Narbe erkennbar, außerdem sei ihr Pass gefunden worden, so die Ermittler.
Keine Pressetermine
Polizisten begleiten Natascha Kampusch (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Spektakuläre Wende im Fall Natascha Kampusch: Polizeibeamte führen die verhüllte 18-Jährige durchs Blitzlichtgewitter ]
Sie sei es hundertprozentig, hatte der Vater bereits nach der ersten Begegnung versichert. Die Mutter sagte, es sei der schönste Tag ihres Lebens, als sie gestern ihre Tochter wieder traf. In einem Brief baten die Eltern die Presse um Verständnis dafür, dass sie selbst und ihre Tochter in den nächsten Tagen nicht öffentlich auftreten werden. Kurz vor der Begegnung mit seiner Tochter hatte Nataschas Vater noch gegenüber dem ORF-Fernsehen auf die Frage geantwortet, was er in all den Jahren unternommen habe, um Natascha wiederzufinden. "Alles was menschenmöglich ist. Was in meiner Macht steht, in meiner bescheidenen." Danach brach der Mann in Schluchzen aus.
Entführer warf sich vor einen Zug
Der mutmaßliche Entführer ist tot, er warf sich gestern Abend auf der Flucht vor der Polizei vor einen Zug. Die Ermittler durchstöbern jetzt den Keller unter der Garage seines Einfamilienhauses, in dem er Natascha festhielt. Gerhard Reischer von der österreichischen Kriminalpolizei beschreibt das Verlies: "Unterhalb der Garage ist eine ziemlich große Montagegrube, vier mal drei Meter groß, und ein Teil davon ist noch mit einer Mauer abgeteilt." Hinter einem kleinen Durchgang habe die Polizei den fast schalldichten Raum gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass Nataschas Hilfeschreie aus dem Kellerraum draußen auch nicht zu hören gewesen wären. Die Nachbarn des allein lebenden 44-jährigen Elektrotechniker bekamen nichts davon mit, dass er in seinem adretten gelben Häuschen mit dem ordentlich gepflegten Garten eine Gefangene hatte.
Kellerverlies (Foto: dpa) [Bildunterschrift: Das Verlies im Keller eines Einfamilienhauses in Strasshof bei Wien, in dem Natascha Kampusch gefangen gehalten wurde. ]
Stockholm-Syndrom vermutet
Als Natascha 1998 auf dem Weg zur Schule in Wien entführt wurde, war sie zehn Jahre alt. Zunächst ließ der Entführer sein Opfer überhaupt nicht aus ihrem Kellerverlies. In letzter Zeit begleitete Natascha, die inzwischen eine junge Frau geworden ist, ihren Entführer aber sogar zum Einkaufen. Offenbar gelang ihr bei einer solchen Gelegenheit jetzt die Flucht. Dass sie nicht früher entkam, führen die Ermittler auf die massive Einschüchterung durch den Entführer zurück und auf das so genannte Stockholm-Syndrom - dabei entwickeln Entführungsopfer eine große gefühlsmäßige Nähe zu ihren Entführern. Die Frage, ob Natascha auch sexuell missbraucht wurde, soll in den Gesprächen mit ihr erst noch geklärt werden.
Tausende Kleinwagen durchsucht
Jahrelang hatte ein Großaufgebot der Polizei vergeblich nach der vermissten Natascha gefahndet, für heute waren erneut Grabungen in einem Wiener Park geplant, wo man nach ihrer Leiche suchen wollte. Dass Natascha lebt, war offenbar auch für die Polizei eine Überraschung. Nach ihrer Entführung vor acht Jahren waren bereits die Halter von tausenden weißen Kleintransportern überprüft worden, weil Zeugen gesehen hatten, dass Natascha in einen solchen Lieferwagen gezerrt worden war.
Polizei befragte Entführer - und ließ ihn gehen
Natascha Kampusch auf einem undatierten Foto aus ihrer Kindheit (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Auf dem Schulweg verschwunden: Natascha (hier auf einem undatierten Foto aus ihrer Kindheit) wurde 1998 entführt.]
Damals war auch der Mann überprüft worden, der - wie sich jetzt herausstellte tatsächlich der Entführer war. Weil aber nichts gegen ihn vorlag, musste die Polizei ihn damals gehen lassen, so Erich Zwettler vom österreichischen Bundeskriminalamt: "Sein Fahrzeug war mit Bauschutt beladen, er hat sehr plausibel erklärt, dass er dieses Fahrzeug hat, um Bauschutt zu transportieren. Für die Beamten war kein Grund diese Aussage nicht zu glauben." Ob der Täter möglicherweise einen oder mehrere Komplizen hatte wird noch untersucht.
Dea ex machina
Halbkind
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Original von Thurion
Mir will immer nicht in den Kopf, daß keiner was bemerkt haben will, vor allem nicht die Mutter des Täters.
Moderator/in
Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005
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Original von Lia
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Original von Thurion
Mir will immer nicht in den Kopf, daß keiner was bemerkt haben will, vor allem nicht die Mutter des Täters.
Vll wollte sie es nicht bemerken ..? So ist es ja in solchen bzw. ähnlichen Fällen oft ...
Dea ex machina
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Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005
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Original von ich
.... das acht Jahre lang entführt gewesen war.... War sie das wirklich?!! :confused
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Original von Leronoth
springt sicher gut asche bei raus. insofern gönn ichs ihr völlig.
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Original von Leronoth
frage mich eh was mit entführungsopfern im nachhinein passiert. wie steht es da mit schmerzensgeld?
also haben die ausgesorgt oder erwartet sie nach entführung und trauma noch der arbeitsmarkt?
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »ShadowCat« (2. Juni 2008, 17:03)
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Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005