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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

1

Mittwoch, 4. Juni 2008, 14:26

"Ehrenmord"

Es passiert ja immer wieder, "Ehrenmorde" in der ganzen Welt. Erstens gefällt mir das Wort "Ehrenmord" nicht...und zweitens...

Wenn man mal das Fallbeispiel Morsal aus Hamburg als Beispiel nimmt...

Wenn man sich [URL=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,556404,00.html]DIESEN[/URL] Artikel hier mal durchliest und sich vor Augen hält was dieses Mädchen durchgemacht haben muss nur weil sie ein westliches Leben führen wollte....und wenn man sich dann die Fotos anschaut wie die Eltern heulend auf der Beerdigung rumstehen die auch noch pompös und blablub war. Ich könnte diesen Menschen ins Gesicht spucken. Was ist das für eine beschissene Heuchlerei?!

Es kann sein,dass wir das Thema so oder so ähnlich schon hatten,hab in der Suchfunktion aber nix gefunden. Aber ich finde das muss jetzt einfach mal sein. Es regt mich so auf. Man tut als Elternteil erst alles dafür,dass das eigene Kind den eigenen Lebensstil um jeden Preis weiterlebt und schreckt nicht vor Gewalt zurück,würgt,schlägt,erniedrigt...und DANN heult man auf der Beerdigung rum.

Und da ist mir die Religion jetzt mal scheiss egal denn DAS hat nichtsmehr mit Religion zu tun. Wir leben hier in Deutschland und da haben sich Menschen die hier ein neues Zuhause gefunden haben,anzupassen. Wenn sie drangsalieren und morden wollen - bitte ab ins Heimatland....

Ich verstehs nicht,ich verstehs einfach nicht. Kann die Kluft zwischen Hass und "Liebe" wie anscheinend bei diesen Eltern denn wirklich so klein sein? Schlage und drangsaliere ich mein Kind um dann um es zu trauern,wenns tot ist? Es will nicht in meinen Kopf...ich finde das einfach nur widerlich...

Musste mal gesagt werden,weils mich sowas von aufregt vor allem weil man nicht viel dagegen tun kann...

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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2

Mittwoch, 4. Juni 2008, 15:38

Nun ja

um mich nicht in die Nesseln zu setzen versuche ich das ganze zu allererst mal objektiv zu sehen.

das Mädchen hat nicht nur mehrmals sondern wie es scheint ziemlich oft die Polizei gerufen, sie hat ausgeagt, die Aussage wieder zurückgezogen und soweiter. Ich kenne durchaus Fälle in denen die Polizei NICHT mehr gekommen wäre, genau aus diesem Grund, aber darum geht es ja nicht.
Sie wurde öfters von der Familie weggeholt, was für sie wohl nicht anstrebbar war, da sie anscheinend Freiheit und Familie haben wollte. Was sich allerdings nicht vereinbaren lies.

Sooo und jetzt bin ich natürlich schon wieder im subjektiven Aspekt drin...
.... und zwar genau aus diesem Grund kann ich nicht nachvollziehen wieso sie immer wieder zurück gegangen ist. Ich meine natürlich ist es ihre Familie und ich stelle es mir grausam vor sich entscheiden zu müssen was man eigentlich will, aber ich denke die körperlichen und seelischen Schmerzen die sie gehabt haben muss, müssen doch irgendwann zum zerreissen gewesen sein. Möglicherweise gab es wirklich keine Möglichkeit ihrem, "wertetreuen" Bruder zu entkommen, wobei der Gedanke schon traurig genug ist. aber wie im Artikel stand, ob die Behörden in diesem Fall schuld sein sollen, meine ich dieses mal zumindest verneinen zu können.

Die Frage inwieweit solche Sitten in Deutschland auftauchen (dürfen) halte ich ebenso gewagt.
Ich meine mir würde es nicht in den Sinn kommen in einem Kopftuchtragenden Land "ohne" rumzulaufen, aber gewisse Dinge würde ich auch trotzdem nicht akzeptieren. Immerhin bin ich so aufgewachsen, und möchte auch nicht auf meine persönlichen Werte und Vorstellungen verzichten. Ich denke das trifft gegebenenfalls auch auf die Eltern zu und eventuell noch auf den Bruder, der als "Mann" gegebenenfalls sowieso mehr Rechte hat, was hier natürlich nicht aufgezeigt ist. Was ich also sagen will ist, dass es immer sehr kritisch ist mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen "die sollen sich halt anpassen". Wobei das diese Ehrenmorde dennoch meiner Ansicht nach nicht rechtfertigt. Überhaupt keine Art dieser Gewalteskapaden. Nicht aus religionsgründen sondern ich denke das ist einfach eine Frage der Menschenwürde WIE man WO ist.
Desweiteren denke ich dass gerade die Eltern möglicherweise größere Probleme mit der "westlichen" Kultur meinen wobei ich nicht die politische Richtung meine, sondern die kulturelle. Vieles was bei uns schon lange als selbstverständlich gilt, ist in anderen Ländern verpönt. Und ich glaube nicht, dass man sich bei einer Einwanderung nach Deutschland gedanken darüber macht, wie die (damals) 3 Jährige Tochter wohl mit 16 rumrennt und dann einfach geschockt ist.
Wobei auch diese Tatsache (und ich glaube hiermit wiederhole ich mich) NICHT einen Mord oder Gewalt gut heißt und ich für eine harte Bestrafung dieses und auch jeden anderen, gleichwertigen Fall, bin.

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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Calvin

Moderator/in

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Beiträge: 2 128

3

Mittwoch, 4. Juni 2008, 16:15

Das Mädchen war noch ein halbes Kind. Da waren die Ängst vor der Zukunft viel größer als die Angst vor der Familie. Ein Kind liebt seine Eltern egal was sie ihm antun und ein Kind verzeiht sehr sehr viel... ein Kind hofft und hofft bis zum Schluß. Und auch wenn das Mädchen hier fast erwachsen war kann man ihr nicht vorwerfen "nicht zu wissen was sie will/wollte" !

Hier geht es zwar um keinen Fall aus der Türkei aber wenn ich mal am Rande bemerken darf wie verdammtnochmal westlich orientiert die Menschen in der Türkei sind,wenn man mal in die Städte schaut...Auf dem Land sieht das anders aus das ist ja hier in Deutschland sogar zu sehen,wie der Unterschied zwischen Stadt und Land aussieht...
Da kann man ja wohl doch verlangen,dass sie sich benehmen wie man sich zu benehmen hat.

Und wenn sie doch soooooooo christlich orientiert sind sollen sie den Koran mal etwas genauer lesen. Dann kapieren sie auch dass das was die Männer/Väter/Brüder da mit dem Koran rechtfertigen oft nicht mit dem Koran zu rechtfertigen ist.

Wieso suchen Menschen bei solchen Taten noch nach Entschuldigungen? Wieso heißt es "Frauen sind nichts wert,so ist das halt im Islam"???
Es gibt keine Entschuldigung für soetwas.

Es geht mir auch nicht um den Mord an sich sondern darum dass hinterher alle die daran beteiligt waren rumheulen...

Calvin
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

4

Mittwoch, 4. Juni 2008, 21:59

RE: "Ehrenmord"

Zitat

Original von Calvin
Und da ist mir die Religion jetzt mal scheiss egal denn DAS hat nichtsmehr mit Religion zu tun.

leider schon, aber religion ist nichts wohinter man sich verstecken kann. diese ehrenmorde sind daher ein gutes argument gegen eine fundamentale religionsinterpüretation.

Zitat

Wir leben hier in Deutschland und da haben sich Menschen die hier ein neues Zuhause gefunden haben,anzupassen. Wenn sie drangsalieren und morden wollen - bitte ab ins Heimatland....

verteidigung der westlichen werte: ja.
aber so eine menschenverachtende scheisse, wie du sie äußerst ist unerträglich. das ist hinterletzter rassistischer/nationalistischer scheiß, frauen nur aufgrund ihrer unfreiwilligen herkunft den mufti-banden ausliefern zu wollen.
drangsalieren und morden von Türken****** scheinst du wohl für legitim zu halten, nur weils aus den augen und dem sinn ist, wa?
du legitimierst hier Gesinnungsmord!

Zitat

Original von HijaDeLaLunaich denke das ist einfach eine Frage der Menschenwürde WIE man WO ist.

s.o.
Einfach nur widerwärtige rassistische menschenverahctende argumentation. kein wunder, dass das ne genuin rechtsradikale argumentationsstruktur ist.


Zitat

Original von Calvin
Musste mal gesagt werden,weils mich sowas von aufregt vor allem weil man nicht viel dagegen tun kann...



PS.

Zitat

Original von Calvin
Und wenn sie doch soooooooo christlich orientiert sind sollen sie den Koran mal etwas genauer lesen.

wenn sie christlich orientiert sind nehmen sie wohl kaum den koran als Autorität ;)
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

5

Mittwoch, 4. Juni 2008, 22:49

Zitat

verteidigung der westlichen werte: ja. aber so eine menschenverachtende scheisse, wie du sie äußerst ist unerträglich. das ist hinterletzter rassistischer/nationalistischer scheiß, frauen nur aufgrund ihrer unfreiwilligen herkunft den mufti-banden ausliefern zu wollen. drangsalieren und morden von Türken****** scheinst du wohl für legitim zu halten, nur weils aus den augen und dem sinn ist, wa? du legitimierst hier Gesinnungsmord!

Vielleicht liest du meinen Beitrag nochmal genau und äusserst dich dann. :)
Ich rede nicht von legimitieren von Frauenmorden sondern davon dass die TÄTER WEG von der Familie in ihr Heimatland gehen sollen. Es ist nicht rassistisch wenn ich sage dass Ausländer sich hier anzupassen haben und wenn sie sich nicht anpassen können/wollen sollen sie in ihre Heimat zurückgehen. Sprich die Frauen sollten hierbleiben und die Männer ab in die Heimat,wenn sie sich nicht beherrschen können. Rassistisch ist was anderes?!?!

Ich hab sicher nicht gemeint "ab mit der elenden Sippe in die Heimat,da sollen sie sich weiterprügeln"...also,lesen,dann denken und dann schreiben. Wäre ich rassistisch würde ich mich nicht über sowas aufregen UND ich habe von den Frauen als Opfern gesprochen also werde ich nicht gleichzeitig von Frauen als Türkenwasweißichwas gesprochen haben.

Selber PS.: PS.
Zitat:
Original von Calvin

Zitat

Und wenn sie doch soooooooo christlich orientiert sind sollen sie den Koran mal etwas genauer lesen.


wenn sie christlich orientiert sind nehmen sie wohl kaum den koran als Autorität


Ich meine was ich sage und dass der Koran zum Islam gehört ist mir auch klar. Und die Bibel zum Christentum blablubb.
Vielleicht hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich sprach von den soooooooo westlich orientierten Moslems (Wenn ein Mann der seine Schwester umbringt jeden Tag ins Fitnesstudio geht und und und und eine Frau nach der anderen Flachlegt,dann ist das ja wohl westlich)

Ich korrigiere also: Wenn sie westlich orientiert sind,sollen sie den Koran auch etwas genauer lesen
- Ausdrucksfehler meinerseits,sollte eigentlich Ironie darstellen,ist mir wohl misslungen

Calvin
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Calvin« (4. Juni 2008, 22:53)

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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6

Mittwoch, 4. Juni 2008, 23:25

Zitat

Original von Calvin
Sprich die Frauen sollten hierbleiben und die Männer ab in die Heimat,wenn sie sich nicht beherrschen können.

tja, das kann man auch aus einem "Wenn sie drangsalieren und morden wollen - bitte ab ins Heimatland...." rauslesen wollen....

Zitat

Wenn ein Mann der seine Schwester umbringt jeden Tag ins Fitnesstudio geht und und und und eine Frau nach der anderen Flachlegt,dann ist das ja wohl westlich

ahja, mal fernab der projektionen. polygamie und männlichkeitskult sind nicht unbedingt westlich und das "Schwester umbringen" schonmal garnicht....

nochmal kurz zur logik:

"Und wenn sie doch soooooooo christlich orientiert sind sollen sie den Koran mal etwas genauer lesen."
"Ich meine was ich sage"
"Ich sprach von den soooooooo westlich orientierten Moslems"
"- Ausdrucksfehler meinerseits,sollte eigentlich Ironie darstellen,ist mir wohl misslungen"

*no comment*
Herz voll Leid und Missgeschick,
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Baudelaire
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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Geschlecht: Weiblich

7

Donnerstag, 5. Juni 2008, 08:01

RE: "Ehrenmord"

Zitat

Original von Leronoth

Zitat

Original von HijaDeLaLunaich denke das ist einfach eine Frage der Menschenwürde WIE man WO ist.

s.o.
Einfach nur widerwärtige rassistische menschenverahctende argumentation. kein wunder, dass das ne genuin rechtsradikale argumentationsstruktur ist.

Seid wann ist Menschenwürde rechtsradikal?!
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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Geschlecht: Weiblich

8

Donnerstag, 5. Juni 2008, 08:02

RE: "Ehrenmord"

Zitat

Original von HijaDeLaLuna

Zitat

Original von Leronoth

Zitat

Original von HijaDeLaLunaich denke das ist einfach eine Frage der Menschenwürde WIE man WO ist.

s.o.
Einfach nur widerwärtige rassistische menschenverahctende argumentation. kein wunder, dass das ne genuin rechtsradikale argumentationsstruktur ist.

Seid wann ist Menschenwürde rechtsradikal?!
Und soetwas in dieser Form lasse ich mir mit dieser mauen Begründung schon 2x nicht vorwerfen.

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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Calvin

Moderator/in

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Beiträge: 2 128

9

Donnerstag, 5. Juni 2008, 08:25

Zitat

ahja, mal fernab der projektionen. polygamie und männlichkeitskult sind nicht unbedingt westlich und das "Schwester umbringen" schonmal garnicht....


Du drehst einem jedes einzelne Wort im Mund um!

Ich meinte nicht,ein Mann,der ins Fitnessstudio geht,tausend Frauen hat UND seine Schwester umbringt ist westlich.

Ich sagte und meinte:
Wenn ein Mann der seine Schwester umbringt (und somit seinem "Stolz" des Islams folgt) ansonsten jeden Tag ins Fitnesstudio geht und und und und eine Frau nach der anderen Flachlegt,dann ist das ja wohl westlich.
Ich meinte damit dass ein Mann sich alles herausnehmen darf und FREI leben kann,eine Frau nach der anderen flachlegen kann (natürlich nur solche Frauen,die nicht dem Islam angehören und halt gerade mal gut genug für eine Nacht sind).
Dass die Männer,die ihre Frauen/Schwestern drangsalieren weil diese nach den Richtlinien des Korans leben sollen und GLEICHZEITIG ein Leben in Freiheit mit allem Spaß der dazugehört führen.

Und nein,das ist nicht rechtsradikal gedacht,ich finde das einfach nur eine Schweinerei,dass diese Männer auf der einen Seite ein "normales" Leben führen und auf der anderen Seite ihren Frauen/Schwestern verbieten,dieses normale Leben zu führen.

Es ist abgesehen davon eine verdammte Schweinerei von DIR,Lero, mir Dinge in den Mund zu legen die ich so weder gesagt noch gemeint habe.
Rassistisch,alles klar.
Und was bist du?
Ich kann dir genauso in den Mund legen dass du mich nicht ernstnimmst und denkst "laber keinen Scheiss und halt die Fresse"

Calvin
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Kasmodiah

Dea ex machina

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Beiträge: 3 200

Geschlecht: Weiblich

10

Donnerstag, 5. Juni 2008, 12:44

RE: "Ehrenmord"

Zitat

Original von Calvin
(....)
Wenn man sich [URL=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,556404,00.html]DIESEN[/URL] Artikel hier mal durchliest und sich vor Augen hält was dieses Mädchen durchgemacht haben muss nur weil sie ein westliches Leben führen wollte....und wenn man sich dann die Fotos anschaut wie die Eltern heulend auf der Beerdigung rumstehen die auch noch pompös und blablub war. Ich könnte diesen Menschen ins Gesicht spucken. Was ist das für eine beschissene Heuchlerei?!

(...)

Ich verstehs nicht,ich verstehs einfach nicht. Kann die Kluft zwischen Hass und "Liebe" wie anscheinend bei diesen Eltern denn wirklich so klein sein? Schlage und drangsaliere ich mein Kind um dann um es zu trauern,wenns tot ist? Es will nicht in meinen Kopf...ich finde das einfach nur widerlich...

(...)


Genau das Gleiche hab ich mir beim Betrachten der Fotos auch schon gedacht... und Calvin, du bist nicht die Einzige, der das nicht in den Kopf will.
Wobei es auf eine pervertierte Art irgendwie schon Sinn ergibt, wenn man versucht, sich in diese Eltern reinzudenken. Wenn es tatsächlich so ist, dass die Eltern gedacht haben, es sei ihr gutes Recht, ihre Tochter zu schlagen, wenn sie nicht gehorcht, dann muss das ja nicht automatisch heißen, dass sie sie nicht geliebt haben. Das ist ja m.E. das Abartige daran.
(Nebenbei bemerkt, ich kenn auch deutsche, christliche, bzw. konfessionslose Eltern, die so drauf sind....)


Zitat

Original von HijaDeLaLuna
(....)

Sooo und jetzt bin ich natürlich schon wieder im subjektiven Aspekt drin...
.... und zwar genau aus diesem Grund kann ich nicht nachvollziehen wieso sie immer wieder zurück gegangen ist. Ich meine natürlich ist es ihre Familie und ich stelle es mir grausam vor sich entscheiden zu müssen was man eigentlich will, aber ich denke die körperlichen und seelischen Schmerzen die sie gehabt haben muss, müssen doch irgendwann zum zerreißen gewesen sein.


Mir ist auch nicht klar, warum sie nicht nur zurück gegangen ist, sondern auch die Anzeigen mehrfach zurückgezogen hat. Natürlich, „vorwerfen“ kann man es ihr nicht direkt, dass sie beides (Familie und Freiheit) haben wollte und es ihr nicht klar war, dass sie nicht beides haben kann. Wahrscheinlich war Morsal jedoch auch nicht klar, dass sie durch dieses Verhalten die Ernsthaftigkeit des familiären Problems leugnet.
(So von wegen „Wenn sie immer wieder zurück geht, kann es ja nicht so schlimm sein!“ könnte man dann ja denken. Aber ganz ehrlich, so was würd ich auch denken, wenn mir solch ein Fall bekannt wäre. Und dass ihr Bruder vor einem Mord nicht zurück schreckt, war ja im Voraus nicht abzusehen.)

Zitat


(...)
Wobei auch diese Tatsache (und ich glaube hiermit wiederhole ich mich) NICHT einen Mord oder Gewalt gut heißt und ich für eine harte Bestrafung dieses und auch jeden anderen, gleichwertigen Fall, bin.


Davon halte ich mehr, als die Leute einfach so abzuschieben.


Zitat

Original von Leronoth
(...) aber religion ist nichts wohinter man sich verstecken kann. diese ehrenmorde sind daher ein gutes argument gegen eine fundamentale religionsinterpretation.(....)


Seh ich genauso. Wobei ich offen gestanden nicht genau weiß, was im Koran bezüglich dieser Angelegenheit steht. (Vielleicht weiß das jemand hier? )
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

11

Donnerstag, 5. Juni 2008, 15:20

RE: "Ehrenmord"

Zitat

Original von HijaDeLaLuna
Seid wann ist Menschenwürde rechtsradikal?!

seit sie durch ein WIE und vor allen Dingen ein WO(!) relativiert wird.
Aber das mit der universalität und der menschenwürde konnte man in deutschland nie so ganz begreifen, da lebt man ja lieber nach völkerrecht, wa?

Zitat

Original von Calvin
Ich sagte und meinte:
Wenn ein Mann der seine Schwester umbringt (und somit seinem "Stolz" des Islams folgt) ansonsten jeden Tag ins Fitnesstudio geht und und und und eine Frau nach der anderen Flachlegt,dann ist das ja wohl westlich.

und ich sage: pumpen gehen widerspricht nicht dem koran und mehrfachehen (ab 5 minuten, nicht das hier noch jemand glaubt vergewaltigungen durch revolutionswärter wären ehebrüche) widersprechen keineswegs den islam.

Zitat

Und nein,das ist nicht rechtsradikal gedacht,ich finde das einfach nur eine Schweinerei,dass diese Männer auf der einen Seite ein "normales" Leben führen und auf der anderen Seite ihren Frauen/Schwestern verbieten,dieses normale Leben zu führen.

si, so isser halt der Islam (zumindest in der betroffenen lesart). nur ob irgendwem geholfen wird wenn diese leute die gleiche scheiße in ihrem heimatland abziehen?


@kasmodiah hab den koran leider auch nciht gefressen, ist dazu auch zu differenziert ausgelegt. also gibts sicher diverseste fatwen zu...
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (5. Juni 2008, 15:21)

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Calvin

Moderator/in

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12

Donnerstag, 5. Juni 2008, 15:26

Zitat

und ich sage: pumpen gehen widerspricht nicht dem koran und mehrfachehen (ab 5 minuten, nicht das hier noch jemand glaubt vergewaltigungen durch revolutionswärter wären ehebrüche) widersprechen keineswegs den islam.


Ich hab nie gesagt dass es dem Koran/dem Islan widerspricht. Ich meine nur dass die Männer beide Seiten vom Leben leben dürfen. Also Freheit genießen und machen können was man will und sie beten 10 mal am Tag und blablubb. Haben also Spaß etc. pp und ihre Frauen dürfen das nicht.
Ich meinte damit dass die Männer auch in die westliche Welt integriert sind,wieso dürfen ihre Frauen das nicht?

Und im Heimatland wird auch nicht geholfen. Es hilft ja in Deutschland hier auch keiner.

Calvin
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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13

Donnerstag, 5. Juni 2008, 15:35

Zitat

Original von Calvin
Ich meinte damit dass die Männer auch in die westliche Welt integriert sind,wieso dürfen ihre Frauen das nicht.

nunja, wie weit sie integriert sind lasse ich mal aussen vor. aber warum sollten frauen etwas dürfen was männer dürfen? dafür müsstest du eine prinzipielle gleichwertigkeit oder gar gleichheit von Mann/Frau annehmen. und sowas nimmt der koran (und mit ihm so ziemlich jede religion, nur dass der islam es noch etwas drastischer lebt) eben nicht an.
insofern ist das argument ganz einfach: Die Frau darf nicht die dinge die der Mann darf, weil sie eine Frau ist. die hat ihren lebensbereich eben daheim und dann hats sich auch...

Zitat

Und im Heimatland wird auch nicht geholfen. Es hilft ja in Deutschland hier auch keiner.

"ob irgendwem geholfen ist" meinte hier potentielle opfer. und sobald du glaubst, dass es irgendwie besser wäre wenn die männlein ihre weiblein in islamischen ländern unterdrücken als hier, dann ist das bullshit und dann kann man auch deine sonstige (berechtigte) kritik an islamischer frauenunterdrückung vergessen.
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Calvin

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14

Donnerstag, 5. Juni 2008, 16:04

Zitat

"ob irgendwem geholfen ist" meinte hier potentielle opfer. und sobald du glaubst, dass es irgendwie besser wäre wenn die männlein ihre weiblein in islamischen ländern unterdrücken als hier, dann ist das bullshit und dann kann man auch deine sonstige (berechtigte) kritik an islamischer frauenunterdrückung vergessen.


Ich hab nie gesagt dass die Männer ihre Frauen in der Heimat unterdrücken sollen und nicht hier.
Ich habe weiter oben geschrieben dass die Männer wenn sie hier eine Bedrohung für die Frauen darstellen wieder zurück in die Heimat sollen. Die Frauen sollen hier bleiben...

Calvin
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

15

Donnerstag, 5. Juni 2008, 21:24

Zitat

Original von Calvin
Ich hab nie gesagt dass die Männer ihre Frauen in der Heimat unterdrücken sollen und nicht hier.


Zitat

Ich habe weiter oben geschrieben dass die Männer wenn sie hier eine Bedrohung für die Frauen darstellen wieder zurück in die Heimat sollen. Die Frauen sollen hier bleiben...

und zuhause wären die Männer dann keine bedrohung mehr?

meine güte, gib doch einfach mal ne klare antwort was abschiebung bringen soll, ausser heimatschutz!
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Medivh

Moderator

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Beiträge: 1 162

Geschlecht: Männlich

16

Samstag, 7. Juni 2008, 01:59

Für Ehrenmorde sollte es die Höchststrafe, also Lebenslänglich geben. Kaltblütig ausgeführter, geplanter Mord ist einfach ein Verbrechen, das da keine wirkliche andere Option lassen sollte. Mit religiöser und kultureller Eigenart kann und darf man soetwas in unserem Land nicht rechtfertigen und so sollte es auch in keinem Land der Erde sein.
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DarkAngel

Fortgeschrittener

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Geschlecht: Männlich

17

Sonntag, 8. Juni 2008, 18:21

Mord hat mit Ehre nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Das ist reiner Fanatismus und aus Religionen heraus interpretierter Schwachsinn.

-
DA
Es gibt Tage da verliert man!

Der Mensch interresiert sich nicht mehr für sich selbst. Allein wichtig wird ihm, wem er angehört. Er verschanzt sich nicht, wenn er stirbt, er verschmilzt. Er verliert sich nicht, er findet sich. Das ist nicht der Wunsch eines Moralisten. Das ist die gängige Wahrheit, eine alltägliche Wahrheit, die eine alltägliche Selbsttäuschung mit einer undurchdringlichen Maske überdeckt.
Antoine de Saint Exupéry
Aus "Flug nach Arras"
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

18

Sonntag, 8. Juni 2008, 21:52

Zitat

Original von Leronoth

Zitat

Original von Calvin Ich hab nie gesagt dass die Männer ihre Frauen in der Heimat unterdrücken sollen und nicht hier.

Zitat

Ich habe weiter oben geschrieben dass die Männer wenn sie hier eine Bedrohung für die Frauen darstellen wieder zurück in die Heimat sollen. Die Frauen sollen hier bleiben...
und zuhause wären die Männer dann keine bedrohung mehr? meine güte, gib doch einfach mal ne klare antwort was abschiebung bringen soll, ausser heimatschutz!


Zuhause wären die Männer genauso Bedrohung - ach nee.
Seh ich aus wie der Verfassungsschutzpräsident? Ich hab da auch keine Lösung...
Und in manchen Fällen bringt Abschiebung eben doch etwas. Würde doch mit uns Deutschen nicht anders gemacht werden oder?!
Jeder hat das Recht in einem fremden Land zu leben aber jeder sollte gleichzeitig auch seine Pflichten beachten. Und wenn man sich nicht benehmen kann,dann kann man sich auch im Heimatland daneben benehmen.

Wenn eine Partei weniger Probleme dadurch hat,hat eben die andere Partei dadurch mehr Probleme - so ist das Leben - es ist halt nicht gerecht...
Aber nur weil ich hier auf Ausländer (auf solche die sich nicht benehmen können) keine Rücksicht nehmen will bin ich verdammtnochmal kein Nationalsozialistisches A-Loch!

Calvin
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

19

Sonntag, 8. Juni 2008, 22:56

Zitat

Original von Calvin
Und in manchen Fällen bringt Abschiebung eben doch etwas. Würde doch mit uns Deutschen nicht anders gemacht werden oder?!

Nein nein, der Deutsche würde inhaftiert werden und unter fadenscheinigen Gesichtspunkten würde man eine Überführung nach Deutschland verhindern ;)


P.S.: Endlich kriegt hier mal wieder jemand den Nazi-Stempel! Wurde ja auch mal Zeit *lol*
*calvin mal knuddel*




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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Beiträge: 2 365

Geschlecht: Weiblich

20

Montag, 9. Juni 2008, 12:36

RE: "Ehrenmord"

Zitat

Original von Leronoth

Zitat

Original von HijaDeLaLuna
Seid wann ist Menschenwürde rechtsradikal?!

seit sie durch ein WIE und vor allen Dingen ein WO(!) relativiert wird.
Aber das mit der universalität und der menschenwürde konnte man in deutschland nie so ganz begreifen, da lebt man ja lieber nach völkerrecht, wa?


Ach so ich glaube ich hab da in meiner Argumentation ein Wort vergessen, und es liest sich mööööglicherweise etwas verkehrt.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, egal welchem Glauben ich angehöre oder woher ich komme, es ist nicht gerechtfertigt einen Menschen zu quälen, egal wo ich bin also egal in welchem Land und wer ich bin. Frauen, Männer, Kinder etc
Ich weiß nicht ob das für dich als Erklärung ausreicht oder ob du gerade das als Aufhänger nehmen möchtest, womit ich deine Argumentation wirklich nicht verstanden hab, aber möglicherweise trägt das auch etwas zur Aufklärung bei.

Gibts eigentlich schon etwas neues von den deutschen Behörden, die "der Sache ja nachgehen wollten"?

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
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Hermann Hesse

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »HijaDeLaLuna« (9. Juni 2008, 12:38)

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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

21

Montag, 9. Juni 2008, 21:50

Hier mal ein weiterer Bericht von Spiegel.de zum Thema:

Sie werden geschlagen, bedroht, vergewaltigt - und kehren dennoch zu ihren Peinigern zurück: Frauen wie die junge Hamburgerin Morsal Obeidi, die schließlich von ihrem Bruder ermordet wurde. Die Frauenrechtlerin Seyran Ates erklärt, warum es den Opfern so schwer fällt, sich von den Tätern loszusagen.


Sie werden in ihren Familien geschlagen, mit dem Tod bedroht, vergewaltigt, unterdrückt, zwangsverheiratet, beleidigt und beschimpft, stehen unter ständiger Beobachtung, dienen der ganzen Sippe, nur nicht sich selbst. Sie sind die modernen Sklavinnen, Bildung wird ihnen vorenthalten und nahezu alles, was ein schönes, selbstbestimmtes Dasein ausmacht.

Sie sehnen sich nach Liebe, Geborgenheit, Freiheit und bekommen stattdessen Prügel, wenn sie von einem anderen Leben sprechen, es wagen aufzubegehren, sich anders zu verhalten, sich anders zu kleiden - gegen ihre "Kultur" zu rebellieren. Nicht selten werden sie verstoßen oder getötet.

So ergeht es einer Vielzahl von Mädchen, Frauen und Kindern auf der ganzen Welt. Wer aus dieser Hölle entkommen will, muss abhauen, ausbrechen, sich von der Familie trennen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Wir-Bewusstsein statt Ich-Bewusstsein

Doch nur wenige schaffen diesen Schritt und lassen ihre Angehörigen zurück, fangen ein neues Leben an. Statt so eine Familie zu haben, ist es besser, gar keine Familie zu haben, sagt manch ein Opfer häuslicher Gewalt. Schließlich wurde ihnen viel Schlimmes von ihren nächsten Verwandten angetan - und nicht von unbekannten Kriminellen auf der Straße.

Es fällt auf, dass gerade Mädchen und Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis bei dieser Entscheidung in einen großen Konflikt geraten. Sie sind mit einem anderen Familiensinn aufgewachsen als die meisten deutschen Mädchen und Frauen, sie sind viel abhängiger von ihrer Familie, als einem Ort der Geborgenheit, als gelebte Zugehörigkeit zu einem Ganzen. Sie haben nicht gelernt, nur an sich - oder überhaupt an sich - zu denken. Sie waren immer ein Teil der Gruppe, der Gemeinschaft. Sie haben ein Wir-Bewusstsein, sehr selten ein Ich-Bewusstsein.

Der Wunsch, aus der Hölle der Gewalt, Erniedrigung und Unterdrückung auszubrechen, reicht keineswegs aus, um ein Ich-Bewusstsein zu begründen. Das jedoch ist die Voraussetzung dafür, eine Entscheidung zu treffen, die gut für die jeweilige Frau ist.

Die meisten Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis stellen sich eher die Frage: Was ist gut für meine Familie, für die Gemeinschaft, was erwartet meine Familie, die Religionsgemeinschaft, meine "Kultur" von mir?

Die Mehrzahl der von häuslicher Gewalt Betroffenen aus dem muslimischen Kontext schafft es daher erst gar nicht heraus aus der Hölle oder sucht schon nach kurzer Zeit wieder den Kontakt zu der Familie - was zum Verhängnis werden kann.

Doch sie tun es, weil sie Angst haben, ihre Angehörigen zu verlieren und den Rest des Lebens allein zu bleiben. Sie wollen dazugehören, zu der Gruppe, in die sie hineingeboren wurden. Sie reden sich ein, dass der eine oder andere Angehörige nicht so gemein gewesen oder sogar sehr gut zu ihnen gewesen sei, sie suchen Entschuldigungen: Die Mutter sei krank und würde an der Trauer über den Weggang der Tochter noch sterben, der herzkranke Opa oder Vater es nicht überleben, wenn sie den Kontakt ganz abbrächen.

Zurück zu den Peinigern

Existierende oder simulierte Krankheiten sind übrigens einer der vielen Gründe, weshalb einige Mädchen zu ihren Peinigern zurückkehren. Eine junge Türkin, 19, schon einmal abgehauen, kam heim, weil die Mutter pflegebedürftig war. Außerdem hätten die jüngeren Geschwister, so sagte sie, unter ihrem Weggang gelitten.

Sie erzählte mir, dass einer ihrer beiden Brüder sie am Abend zuvor geschlagen hatte. Sie musste gegen ihren Willen ein Kopftuch tragen, der ältere Bruder verlangte es von ihr. Und ihre Angehörigen hätten nun entschieden, sie mit einem Verwandten aus der Türkei zu verheiraten.

Meinen Vorschlag, ihr Heim erneut und dauerhaft zu verlassen, lehnte sie ab. Natürlich habe ich ihr gesagt, dass sie später den Kontakt wieder herstellen kann, dass dies in den meisten Fällen klappt. Aber für eine Weile müsse eine Trennung erfolgen. Sie erwiderte, dass sie es nicht schafft, ohne ihre Familie zu leben. Sie habe dann ein schlechtes Gewissen gegenüber der Mutter und den jüngeren Geschwistern.

Was ist aus ihr geworden?

Auch nach einer Stunde Gespräch fanden wir keine Lösung. Sie sagte, dass sie noch versuchen möchte, zu Hause etwas zu verändern. Vielleicht könne sie die Familie davon überzeugen, sie nicht zu verheiraten. Sie ging zurück. Ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist.

Aber sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwer diesen Mädchen und Frauen die Trennung fällt. Sie lieben ihre Familien trotz allem. Was für eine Liebe das immer auch sein mag, sie muss ernst genommen werden.

Dabei geht es denen die einmal abgehauen und nach kurzer Zeit zurückgekehrt sind, meist noch schlechter als vorher. Die Abkehr vom Heim, und war sie auch nur vorübergehend, wird ihnen zur Last gelegt.

Der Ehrverlust, den die Familie erlitten hat, weil die Tochter plötzlich weg war, ist kaum wiedergutzumachen. Diese Mädchen sind wandelnde Erinnerungen daran, dass sie die Ehre der Sippe verletzt haben. Mitunter kann ihnen dieser Umstand zum Verhängnis werden.

Auch ist bei jüngeren oder älteren Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis zu beobachten, dass sie sehr viel Energie daran setzen, schnell wieder Frieden mit der Familie zu schließen. Sie hoffen, dass ihre Angehörigen ganz schnell akzeptieren, dass sie ein eigenes, selbstbestimmtes Leben führen wollen.

Eine fast kindliche Hoffnung?

Nein, den allermeisten gelingt es, es braucht aber Zeit, viel Zeit für beide Seiten. Die Unverbesserlichen jedoch locken ihre Tochter, ihre Schwester, ihre Nichte mit genau diesem Familiensinn in den Tod.

[URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,557513,00.html]Quelle[/URL]

Calvin
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Kasmodiah

Dea ex machina

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22

Dienstag, 10. Juni 2008, 11:40

*lol* @Calvin, den gleichen Artikel wollte ich eben auch posten, bevor ich deinen Beitrag gesehen hab. :D

Auf der Seite vom Spiegel war noch ein weiterer Artikel, wo das auch schön erklärt wurde, was die Mädchen und Frauen dazu bewegt, nicht mit der Familie zu brechen.

Zitat


(...) warum die verlorenen Töchter immer wieder in ihr Martyrium zurückkehren: Die Verwandten nutzen perfide drei Emotionen aus: Liebe, Schuldgefühle und Hoffnung. Meist in dieser Reihenfolge (...). Zunächst kämen immer Anrufe und SMS – "bitte komm' nach Hause, deiner Mutter geht es schlecht". Dann die Beschimpfungen: "Du Hure", "Du bringst uns Schande." Als letztes folgen besänftigende Worte: "Komm' zurück, keiner tut dir was, es wird sich alles ändern."

Spätestens da können viele Mädchen (...) nicht widerstehen. Die Hoffnung, wieder die Geborgenheit der Familie zu spüren, schwäche oft die Erinnerung an die Schmerzen.(...)



(Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,557419,00.html]*hier*[/URL] )
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Leronoth

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23

Donnerstag, 12. Juni 2008, 10:56

Zitat

Original von Calvin
Aber nur weil ich hier auf Ausländer (auf solche die sich nicht benehmen können) keine Rücksicht nehmen will bin ich verdammtnochmal kein Nationalsozialistisches A-Loch!

eben weil du deine frauenprügelnden türkenfreunde projektierst werf ich dir das vor...
checks doch einfach mal.

@Hija de Luna
Okay, dannw ars n missverstädnniss, sorry.
ich zieh dann meinen nazistempel zurück, wobei dir damit ein knuddeln entgehen könnte ;)
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Baudelaire
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Calvin

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24

Donnerstag, 12. Juni 2008, 11:23

Ich hab Frauenprügelnde Türkenfreunde? Wusst ich noch garnicht.

Ps.: ich versteh dich auch nicht.

Calvin
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Leronoth

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25

Donnerstag, 12. Juni 2008, 15:21

Zitat

Original von Calvin
Ich hab Frauenprügelnde Türkenfreunde? Wusst ich noch garnicht.

autsch...
du solltest schlicht und ergreifend bestrafung für diese arschlöcher fordern anstatt deren freiheit durch abschiebung zu bewahren... aber dieses auslagern scheint ja eh eine der "lösungen" zu sein die dir öfter einfallen...
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Baudelaire
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