6.Dezember
6.Dezember
Weihnachten in meiner Kindheit
Ich erinnere ich mich sehr gerne,es wird mir warm ums Herz und ich beginne zu schwärmen.
Wir hatten nicht sehr viel,meine Eltern aber machten uns 5 Kindern immer schöne Weihnachten.
Mein Vater war am Bau beschäftigt,meine Mutter ging zu den "Reichen" putzen.
Wir wohnten in einem alten ehemaligen Brauhaus,wo die Küche (wo sich eigentl.alles abspielte) und das Wohnzimmer...das nur für so besondere Gelegenheiten geöffnet wurde...im 2.Stock waren..
Einen Stock tiefer die Schlafzimmer.Bestehend aus einem großen Raum für meine Eltern und ein kleiner,schmaler Raum wo nur 2 Betten für uns 4 Mädchen,wir teilten uns die 2 Betten und ein kleiner Boxerofen...der nur am Hl.Abend eingeheizt wurde,standen.
Mein Bruder ,der schon eine Lehrstelle hatte,schlief auch dort.
Die Toilette für ca.25 Personen (es lebten noch andere Familien in dem Haus)einen halben Stock tiefer und gleichzeitig der Wasserhahn wo Alle das Wasser holten,kalt natürlich.Gebadet wurde im Keller einmal die Woche in der Waschküche,wo ein großer Kessel angeheizt wurde für warmes Wasser für die ganze Familie.
Die ganze Adventzeit war schon sehr schön,vor allem geheimnisvoll....Schnee gab es auch noch und wunderschöne Eisblumen an den Fenstern.
Fast tgl.verlor ein Engerl eine Locke oder einen Klitzerkristall.Die Briefe die wir ans Christkind schrieben,waren nach einigen Tagen von der Fensterbank weg und natürlich war auch da wieder Engelshaar.
Es kam aber auch vor dass ,wenn wir nicht brav waren ,der Brief wieder zurückkam. Uii das war schlimm.Die restliche Adventzeit waren dann wir Engerl.
Es wurde gebacken u die fertigen Kekse im Wohnzimmer aufbewahrt,das ja für uns Kinder verbotene Zone war.
Der Hl.Abend war immer etwas ganz besonderes...
Am VM.wurden wir gebadet,der kleine Ofen angeheitzt,damit es in unserem Zimmer warm war.
Mittag gab es dann eine Milchrahmsuppe mit Kartoffel (das mach ich heute noch) u dann hieß es für uns Kinder,ab ins Zimmer...
Meine Eltern mußten ja dem Christkind helfen.
Wir haben nie mitbekommen wann die Eltern den Baum besorgt haben u wo er aufbewahrt wurde.
Es war immer ein furchtbar langer NM-Tag.
Wir spielten,zankten uns,schliefen....bis meine Mutter um ca 18 Uhr kam um uns zu kämmen.Wit hatten alle 4 lange ,dicke Zöpfe , das war schon eine Aufgabe.Wir durften unsere Sonntagskleidung anziehen und dann endlich läutete das Glöckchen.
Aber wir durften nicht gleich rauf...nein ,mein Vater kam noch mit Weihrauch und Weihwasser , wir gingen betend in jeden Raum....bis wir endlich ,endlich oben in der Küche waren.
Durch den Spalt in der Tür sahen wir einen Lichtschein , es roch nach Weihrauch,Kerzen u Tanne.
Und dann war es soweit....die Tür ging auf , vor uns stand ein großer ,hellerleuchteter ,wunderschöner Weihnachtsbaum.
Ich hab selber nie einen so schönen Baum zustandegebracht wie meine Eltern.
Es wurden Weihnachtslieder gesungen...aus der Bibel gelesen, dann durften wir endlich zu unseren Geschenken.
Wie meine Eltern das gemacht haben,das wir immer Geschenke bekamen,ist mir heut noch ein Rätsel.
Es gab für jeden was nützliches und etwas zum Spielen.Keiner hatte mehr als der Andere.
Für mich aber war das schönste Geschenk,das mein Bruder da war.
Nach der Bescherung gabs Essen...Frankfurter Würstchen mit Senf u Semmeln.Ein Festessen für uns Kinder.Nachher wurden die Spiele mit unseren Eltern und meinem Bruder eingeweiht.
Für uns war dann der Tag vorbei .Meine Eltern gingen noch in die Christmette.Wir Kinder hundemüde,aber sehr glücklich ins Bett.
Ich habe immer versucht meinen Kindern dieses Gefühl zu übermitteln und hab sehr viel von der Adventzeit und vom Heiligen Abend meiner Kindheit in mein Leben mitgenommen.
Flehen um ein anderes, besseres Sein
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ICH