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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

1

Sonntag, 5. Juli 2009, 20:14

Wehret Sodom und Gomorrha!

Wieder einmal hat sich die Pius-Bruderschaft in die Medien gebracht:
"Wie stolz sind wir, wenn wir in einem Geschichtsbuch lesen, dass es im Dritten Reich mutige Katholiken gab, die sagten: 'Wir machen diesen Wahnsinn nicht mit!'. Ebenso muss es heute wieder mutige Katholiken geben!"
Es geht um den Christopher Street Day, der zum Untergang des Abendlandes führen wird, denn der CSD stellt sich als "eine Menge von sich wild und obszön gebärdenden Menschen" dar, die durch die Straßen Stuttgarts ziehen und suggerieren wollten, "Homosexualität ist das Normalste der Welt".
So rufen sie also zum Boykott des Stuttgarter CSDs am 1.8.09 auf. Mit den Worten "Stellt euch auf die Straßen und ruft: 'Wir wollen nicht, dass unsere Heimat ein Sodom und Gomorrha wird!'" sprechen sie vor allem Väter an und stellen den CSD als "offene Propagierung der sodomistischen Sünde" und als "perverse Veranstaltung" dar.
Das brachte ihnen dann erst einmal eine Klage wegen Volksverhetzung ein.

Wie steht ihr dazu? Führt der CSD zu Sodom und Gomorrha? Oder ist das einfach nur eine bunte Party? Eine politische Veranstaltung mit Aussage? Und wie steht ihr zu der CSD-Charta von Köln, in der festgelegt wurde, dass keine sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit und keine unnötigen Provokationen von Nöten sind?

Infos von
spiegel.de - Piusbrüder
spiegel.de - CSD Köln

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

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2

Sonntag, 5. Juli 2009, 20:28

ist das ne ernstgemeinte frage?

ich fand den (kölner) csd gut. er hätte gerne offensiver sein können und diese christen sollte man mit allen mitteln kleinmachen, ich hab aber auch keine erblickt. die charta gegen sexuelle handlungen finde ich arg ambivalent. das würde jetzt aber was länger.

wichtiger wäre mir mehr politik gewesen. klare statements auch was die strukturellen grundlagen der homosexualitätsfeindlichkeit und weltpolitik angeht. politische parteien hätte man meinetwegen auch ausschließen können und man sollte offensiver mit sensationstouristen umgehen.
andrereseits ists halt ne partey. geht besser aber auch allemal schlechter.
das sich aber zwei straßenzüge weiter junggesellenabschiede versammeln können, das führt den csd ad absurdum. da sollte so macher militaryfetisch durchaus mal praktisch werden.
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

3

Sonntag, 5. Juli 2009, 21:18

Wie? Das mit den Junggesellenabschieden hab ich jetzt net gerafft...

Und ja, das ist ne ernst gemeinte Frage, denn ich kann durchaus verstehen, wenn sich Leute über den CSD als "Party" aufregen, weil eigentlich ist das eben doch eine politische Veranstaltung (sind die eigentlich als Demos angemeldet?! Ja, oder?) und politisches sieht man da doch eher weniger und ich hab immer den Eindruck, es geht um sehen und gesehen werden, nicht um Toleranz oder politische Forderungen...

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der Schütze

Der Pilger

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Beiträge: 4 911

4

Sonntag, 5. Juli 2009, 21:22

Zitat

diese christen

Das ärgert mich ja am meisten daran, dass es ein paar Christen wieder schaffen, die Katholiken insgesamt schlecht da stehen zu lassen. Und der Vergleich mit dem Dritten Reich übertrifft ja wohl alles.

Gut, wie war die Frage? Mit der Situation in Deutschland kenne ich mich ja nicht aus. Aber, ja, ich halte es für eine große Party mit dem Ziel, auf zu fallen. NOCH müssen wir auffallen, weil Homosexualität inzwischen zwar von vielen akzeptiert wird, doch nur, solange "es" außerhalb ihrer heilen Welt "geschieht". In Österreich war die Parade heuer (in diesem Jahr) offenbar stärker politisch unterlegt, denn je zuvor. Mich freut das.
der Schütze
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

5

Sonntag, 5. Juli 2009, 21:43

meine frage wefgend er ernsten frage bezog sich auf: "Wie steht ihr dazu? Führt der CSD zu Sodom und Gomorrha? Oder ist das einfach nur eine bunte Party? Eine politische Veranstaltung mit Aussage?"

dass es ne party ist, finde ich ambivalent. der politische charakter kann dennoch nicht übersehen werden. auch wenn es durchkommerzialisiert und von parteiwerbung durchzogen ist, so ist es doch ein kaum übersehbarer effekt den sowas hat. das mit den junggesellenabschieden die zwei straßen weiter unbehelligt den gleichen heten-scheiss machen wie immer, das ist aber eben beweis dass es nicht wirklich ausreicht. da braucht es offensive gewalt.
dennoch: gerade weil es noch junggesellenabschiede und andere formen des männlich- und weiblichkeitskultes gibt, ist so eine veranstaltung super.

und ja: christen sollten sich insgesamt betroffen fühlen wenn es um homosexualität geht. das was da von ein fanatikern ausgesprochen wird, fusst auf dem rücken 'der christen', zumal 'der katholiken'. ein paar ausnahmen machen es besser aber sind kaum mehr als ein alibi.

fuck hard, party hard!
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der Schütze

Der Pilger

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 4 911

6

Sonntag, 5. Juli 2009, 21:45

Das ist nicht fair. Dann greif bitte die katholische Kirche an, aber nicht die Katholiken.
der Schütze
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

7

Sonntag, 5. Juli 2009, 22:00

Was für ein Problem haben wir denn jetzt mit Junggesellenabschieden? Äh, hallo, bist du in dem Moment, in dem du über die "Heten" herziehst nicht keinen Deut besser als "die Katholiken"? Als ob Homos net genauso Junggesellenabschiede feiern - wassen Quatsch!

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

8

Sonntag, 5. Juli 2009, 22:15

ach das ist doch philisterei. man nennt sich katholik, bezieht sich positiv auf den katholizismus, und der wird nunmal völlig zurecht vom schwulenhasser benedikt und seinen pius-kameraden vertreten. da brauchts kein sensibles einfühlunsgvermögen. was soll denn ein katholik sonst sein, als jemand der dem katholizismus folgt? da lass ich den begriff fallen oder ertrag die kritik halt.


was junggesellenabschiede aneght, so geht es mir nicht darum, dass sie heterosexuell sind, sondern darum was da passiert. wer diese aufmärsche von betrunkenen jubelkölnern die kurz vor ihrem selbsterwählten 'knast' nochmal so richtig die sau durchs dorf treiben, wer dieses gesindel einmal gesehen hat, der wird keine erklärung brauchen. repressiv entsublimierte spätjugendliche die heterosexualität und erniedrigung zum lebensstil erklären. no comments. auch da gilt: ausnahmen haben das zu erdulden wenn sie zu unrecht angefeindet werden. wer diese form mitnimmt, der hat auch dafür gerade zu stehen.

es gilt bei katholiken und junggesellen, dass dieses prozedere bereits 'der substanz nach' verfault ist. schwulenjagd, kondomverbot und piusbruderschaft sind keine akzidenz, sondern überspitzung der immanenten tendenz. wer nach einer jahrhunderte langen tradition spezifisch westlich-chrtistlicher schwulenfeindlichkeit den besseren katholizismus beschwört verfehlt das problem... von der allwochenendlichen triebabfuhr von kastrationsangstgetriebenen männerbanden muss man garnicht mehr sprechen.
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ShadowCat

Diva mit Krallen

Registrierungsdatum: 1. Februar 2006

Beiträge: 635

Geschlecht: Weiblich

9

Montag, 6. Juli 2009, 21:49

@Lero, kein Kommentar meinerseits, ich verstehe sowieso nur Bahnhof.

@Thread:

Ich liebe den CSD egal wo. Leider wurde er in Hamburg ständig an andere Standorte verlegt, weil sich die lieben Bürger belästigt fühlten.
Ich mag diese Form von aktiver Politik, die Leute gehen auf die Straße (GEMEINSAM) und kämpfen um ihre Rechte. Wunderbar.

Das die Kirche Schwierigkeiten mit Homosexualität hat ist ja leider nichts neues.

Trotzdem sollte man nicht alle Katholiken über einen Kamm scheren, ich habe auch streng katholisch erzogene Freunde, die nichts gegen Homosexuelle haben.
Lieben heißt nicht, sich in die Augen zu sehen,
sondern gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken.

(A. de Saint-Exupéry 1900-1944)
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Medivh

Moderator

Registrierungsdatum: 25. März 2004

Beiträge: 1 162

Geschlecht: Männlich

10

Dienstag, 7. Juli 2009, 14:01

Ich hab nichts gegen den CSD. War selbst noch nicht da, aber wenn sich die Leute für eine Normalisierung von Homosexualität im Alltag aussprechen ist mir das recht. Eine politische Aussage hat er insofern natürlich, als dass er wohl ein öffentlicher Apell an Gesellschaft und Politik ist diese Menschen nicht zu vergessen.
Das mit dem Hinweis, möglichst keine sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit zu vollziehen und nicht unnötig zu provozieren finde ich auch gut. Darunter könnte das Gesamtbild etwas leiden.

Und zur Piusbruderschaft und "strengen" Katholiken... es sind nicht nur die Katholiken die Homosexualität als verwerflich ansehen, vergesst das nicht.
Wenn du dich mit dem Alkohol einlässt verändert sich nicht der Alkohol, der Alkohol verändert dich!
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

11

Dienstag, 7. Juli 2009, 16:20

@medivh ich wäre fast geneigt dagegen ein 'doch' zu werfen. gerade das christentum (und das war nunmal lange zeit rein katholisch) hat den homosexualitätsdiskurs geprägt. und selbst der aktuelle islamsiche schwulenhass ist massiv christlichen ursprungs.
dass es neben den katholiken noch andere bösleute gibt ist mir durchaus bewusst, aber warum macht das nun diese katholiken besser?
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

12

Dienstag, 7. Juli 2009, 18:53

Ich war ja am CSD in Köln am Start. Ich fand es gut. Als "politische Veranstaltung" würde ich das ganze jetzt aber nicht gerade sehen ... Es hat vielleicht politischen Hintergrund, allein schon weil Parteien Werbung machen bei der Parade und auch sonst... Allerdings würde ich es als "sehen und gesehen werden" und vorallem als aufmerksam machen gegenüber den Heteros und einfach den Menschen im Allgemeinen sehen. Einfach zeigen dass "wir" auch da sind, es wird toleranz gefordert und es wird vorallem gezeigt dass Homos auch (mehr oder weniger) normale Menschen sind wie es heteros eben sind. Man hat Spaß und es wird provoziert...
Was aber extreeeemst genervt hat, waren diese Plakateträger, schön mit Bibel in der Hand und Hackfresse, welche schön propagiert haben, was für ein Teufelswerk Homosexualität ist. Die können echt froh sein dass sie "nur" ausgelacht wurden und die Homosexuelle Szene nicht wirklich agressiv gegenüber solchen Menschen ist. Auf anderen Veranstaltungen hätte man denen die Köpfe eingeschlagen ...
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

13

Mittwoch, 8. Juli 2009, 15:15

hab von diesen bibelleuten ehrlich gesagt keinen gesehen. einer soll wohl an mir vorbeigezischt sein. schade eigentlich.
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

14

Mittwoch, 8. Juli 2009, 18:16

Ich hab auch nur einen gesehen. Sind aber anscheinend mehrere rumgelatscht. Einer hat aber gereicht ...
Und Lero, da geb ich dir ausgerechnet mal Recht, schade dass dir keiner begegnet ist... Den hättest du mal in Grund und Boden faseln können...

Was ich mitbekommen habe, dass irgendwelche halbstarken (Kampf)Lesben zu ihm hingerannt sind und ihn nach dem Motto "ey alda, pass ma auf was du sagst,sonst..." angemacht haben... Das hat ja den "Ruf" wunderbar bekräftigt... Aber naja, es gibt eben in jeder "Gesellschaftsschicht" und Gruppe Menschen die sich benehmen können und Menschen die es nicht können.

Ich finde beides Lächerlich. Sich als Bibel- und Religionsfanatiker da hinstellen und irgendwelche Menschen "bekehren" wollen ist genauso sinnlos bescheuert wie ebensolche Menschen blöd von der Seite anzumachen... Wir haben über den Kerl gelacht, er hat das auch gemerkt, aber dann wars auch gut. Man muss solche Menschen nicht auch noch bestätigen,das ist genauso lächerlich. Jedem seine Meinung,seinen Lebenswandel/Stil und jedem das was er gut findet und fertig.
Die Homos verlangen Toleranz, also sollten sie diese eben auch gegenüber solchen komischen Kauzen zeigen, auch wenn es völlig gaga erscheint, hauptsache die sind selbst von ihrer Meinung überzeugt ;)

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Calvin« (8. Juli 2009, 19:45)

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