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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

1

Samstag, 29. August 2009, 21:25

Quentin Tarantino - "Inglorious Basterds"

Eine Gruppe jüdisch-amerikanischer Soldaten jagt im Zweiten Weltkrieg hinter den Frontlinien Nazis, tötet und skalpiert sie: In Cannes und Berlin sorgte Quentin Tarantinos neuestes Werk für Furore. Nun läuft "Inglourious Basterds" auch regulär in den Kinos an.

"Inglourious Basterds" spielt während des Zweiten Weltkriegs, im von den Nazis besetzten Teil Frankreichs. Hier versetzt eine Gruppe jüdisch-amerikanischer Soldaten unter der Führung von Aldo Raine (Brad Pitt) die Besatzer in Panik: Sie verfolgen die Nazis, töten sie brutal und skalpieren sie. 100 Nazi-Skalps will Raine von jedem seiner acht Männer haben.

Bald schon kreuzen sich die Wege der "Inglourious Basterds" und der Jüdin Shosanna Dreyfus. Sie ist die einzige Überlebende ihrer Familie – und sie sinnt auf Rache. In Paris führt sie unter anderem Namen ein Kino. Als der Nazi Friedrich Zoller dort die Premiere seines Propaganda-Streifens "Stolz der Nation" veranstalten will, kommt ihr das sehr gelegen. Denn zur Premiere soll die gesamte Nazi-Führungsriege anreisen, inklusive Goebbels und Hitler. Ideal, um alle auf einmal zu beseitigen. Auch die Alliierten hören von dieser Premiere. Sie beschließen, die "Inglourious Basterds" nach Paris zu schicken, um das Kino samt Nazis in die Luft zu sprengen....

Quelle


...Gestern war ich seit längerer Zeit mal wieder im Kino. Für Inglorious Basterds hatten wir uns aus dem Grund entschieden weil eben der Name "Quentin Tarantino" dahintersteht...
Wir saßen ohne Große "Vorkenntnisse" über den Film also im Kino. Wir wussten lediglich dass es um die Nazi-Zeiten geht...
Ich kann garnicht viel darüber sagen - die Geschichte ist krass. Brutal, Ironisch wie sonstnochwas und sehr spannend!
Die Ironie und wie sich der gesamte Film über die Nazi's bzw. Hitler und seine Leute lustig macht ist sehr schockierend aber irgendwie auch mal etwas anderes als die üblichen Filme über die Nazi-Zeit und den 2. Weltkrieg.
Abgesehen davon dass der Film keine wirklich wahre Geschichte erzählt (Hitler wird ermordet) ... Wie gesagt der Film ist spannend ohne Ende - aber irgendwie ohne große Handlung - er ist nicht zäh - obwohl er so lange läuft...
Und was ich besonders gut getroffen finde ... Diese Balance zwischen Brutalität,ironie und so viel Witz... Es wird sich schon arg über die Deutschen zu dieser Zeit lustig gemacht... Aber mir gefällt die Art dieses Filmes,sich mit diesem doch schrecklichen Thema auseinanderzusetzen - es ist mal was anderes als die übrigen Filme dieser Thematik...

Fazit: Wer gerne schwarzen Humor und Ironie,gepaart mit Spannung hat sollte sich diesen Film anschauen! Natürlich sind Geschmäcker verschieden aber wie gesagt,ich finde es lohnt sich!
Ps.: Blut sollte man sehen können,es ist manchmal schon arg eklig! ;)

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Immortal Sin

Fortgeschrittener

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2

Sonntag, 30. August 2009, 00:18

hab den film auch schon gesehn und kann nur zustimmen. wer geschichtstreue sucht, der sollte sich den film nicht anschauen. aber ansonsten ist der klasse. das einzige, was mich irritiert hat, ist die tatsache, dass der film in deutschland ab 16jahren freigegeben ist. das find ich nicht ganz passend, da doch einige recht brutale szenen dabei sind, wo leuten zb der skalp abgeschnitten wird. also nichts für zarte gemüter. aber welcher film von quentin tarantino ist das schon.
Alle schlechten Eigenschaften entwickeln sich in der Familie. Das fängt mit Mord an und geht über Betrug und Trunksucht bis zum Rauchen. (Alfred Hitchcock)

EOF
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

3

Sonntag, 30. August 2009, 10:55

ich verweise mal auf DIESEN wirklich guten artikel von Seeßlen.

das ich den film gut finde ist ungefragt. historische korektheit und historische verantwortbarkeit sind zwei verschiedene sachen. tarantino widmet sich dem thema adäquater als die anderen filme zu dem thema. tarantino tut eben nicht so, als ob das kz kein lustiges happening wäre (das leben ist schön) oder der folterkencht von nebenan der nette selbstlose arzt wäre (Untergang). und das macht ihn so ungewohnt und angenehm.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (30. August 2009, 11:02)

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ShadowCat

Diva mit Krallen

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Beiträge: 635

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4

Sonntag, 30. August 2009, 13:53

Ich fasse mich kurz: wer Quentin Tarantino genauso toll findet wie ich, der sollte sich den Film angucken!
Lieben heißt nicht, sich in die Augen zu sehen,
sondern gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken.

(A. de Saint-Exupéry 1900-1944)
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5

Donnerstag, 3. September 2009, 10:16

hm, ich fand den film auch sehr gut und, was die filmische auseinandersetzung mit der shoah betrifft, auch sehr wichtig, da er neue wege geht. vielleicht einer der ersten filme, der das thema tatsächlich jenseits aller betroffenheit, apologetik und ohne den verweis auf das leuchtschild "menschlichkeit" behandelt, der selbst noch die komischen ansätze zu diesem thema durchzieht. am nähesten kommt einem solchen ansatz vielleicht edgar hilsenraths "der nazi und der friseur", in dem ebenfalls alle grenzen zwischen gut und böse, täter und opfer usw. verschwimmen.

zwei dinge allerdings muss ich relativierend anmerken: teilweise fand ich den film doch irgendwie zu kasperig und slapstick-orientiert, hier meine ich speziell die parodistische darstellung der nazi-elite. dabei ist mir schon klar, dass diese art von humor in tarantinos fall wohl als zitat und klischee gesehen werden muss. damit komme ich zum zweiten problem: zum anderen habe ich - trotz des weiter oben geschriebenen - probleme damit, diesen film als holocaust- oder shoah-film zu sehen, was ja die gängige rezeptionshaltung zu sein scheint. denn der film ist halt zuerst und vor allem mal ein film über filme oder ein film über die macht der medien. es geht tarantino, so finde ich, dabei nicht darum, die mediale vermitteltheit des shoah-ereignisses zu reflektieren, sondern das medium als solches in seiner künstlichkeit zu zelebrieren. das macht den filmletzten endes zu einem ziemlich typischen tarantino-streifen, der das entsprechende programm und die korrespondierende ästhetik durchzieht, sodass die filmische form letztendlich autonom wird gegenüber dem inhalt. einen notwendigen zusammenhang zwischen filmischer form und inhalt gibt es bei diesem film nicht unbedingt und das finde ich ein bisschen schwierig.

trotzdem sollte man sich den film anschauen, da ich denke, dass er einen einschnitt darstellt, was die mediale darstellung der shoah angeht (so zumindest sieht man es im deutsche feuilleton).
"Es gibt ja nur Gescheitertes. Indem wir wenigstens den Willen zum Scheitern haben, kommen wir vorwärts und wir müssen in jeder Sache und in allem und jedem immer wieder wenigstens den Willen zum Scheitern haben, wenn wir nicht schon sehr früh zugrundegehen wollen, was tatsächlich nicht die Absicht sein kann, mit welcher wir da sind."

(Thomas Bernhard)
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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6

Donnerstag, 3. September 2009, 17:53

@nephilim ich kann da nur nochmal auf seeßlen verweisen.

ps. pm mal ;)
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Cthulhu

Kaputtalist

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7

Samstag, 5. September 2009, 11:48

Ich war gestern mal wieder im Kino und muss sagen: Toller Film.

Seeßlen ist da eigentlich im vollen Umfang zuzustimmen, was das filmische Umfeld angeht und da finde ich es besonders gelungen, aus der Geschichte eine komplette Fiktion zu machen, da hier auch der Anspruch auf filmische Geschichtsschreibung verloren geht, wie er sich zum Beispiel bei Machwerken wie "Operation Walküre" sehr bitter einschleicht. Ich würde fast sagen, das ist der erste Film über das Thema Ns/Shoa, auf jeden Fall aber der erste Film zum Thema mit unter Anderem deutscher Beteiligung, dem nicht der ekelhafte Hauch von Revisionismus anhaftet. Daher schon: Ein großartiges Werk

Unabhängig davon zum Film: Fein gemacht, äußerst lustig, Christoph Waltz als Hans Landa war eine perfekte Besetzung, er spielt die Rolle einfach großartig: Der kaltblütige, vordergründig freundliche Psychopat. Eigentlich nichts zu meckern.

Zu Nephilims Einwänden: Zum einen ist es, glaube ich, nicht tragisch, dass die Nazielite sehr slapstickmäßig aufs Korn genommen wird, da es in diesem Fall nicht relativierend geschieht. Da gab es schon andere "Satiren", die versuchten, die Schuld von den Deutschen zu nehmen und die einer Pinkelstörung Hitlers anlasten wollten, usw. Das passiert hier nicht.

Des Weiteren soll dieser Film kein Shoafilm sein, sondern eine Hommage sowohl an den Italowestern (was ganz gut an der Stelle im Gefängnis rüberkommt) und an den Film selbst. Dass im Zuge dessen die Thematik der Shoa aufgegriffen und derart verarbeitet wird, ist eigentlich nur zu loben, unabhängig von der grundlegenden Intention des Filmemachers.
early bird gets the worm, but the second mouse gets the cheese
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8

Sonntag, 6. September 2009, 00:21

@ ctulhu:

vielleicht habe ich mich da etwas unklar ausgedrückt:
1. finde ich die slapstickeinlagen auch nicht tragisch oder schlimm, sondern schlichtweg abgegriffen und nicht lustig. auf moralischer ebene hab ich nix gegen diese art von humor einzuwenden.

2. sehe auch ich es so, dass es kein film über die shoah ist, hatte ich ja gesagt. finde es aber interessant, dass halt hauptsächlich dieser aspekt in den feuilleton-debatten aufgegriffen wird - lässt sich vielleicht nicht umgehen. ob es nun aber lobenswert ist, dass in einem film, der sich eigentlich um italowestern oder den film schlechthin dreht, die shoah auch gleich noch mit abgehandelt wird, darüber lässt sich sicher streiten.

eigentlich hab ich ja auch viel weniger mit dem film selbst ein problem als mit der seiner rezeption.

so, und jetzt erstmal gute nacht von meiner seite!

p.s. danke für den seeßlen. sehr gut. ist ja aber fast immer so bei seinen kritiken - und auf dem terrain kennt er sich ja auch wirklich gut aus.
"Es gibt ja nur Gescheitertes. Indem wir wenigstens den Willen zum Scheitern haben, kommen wir vorwärts und wir müssen in jeder Sache und in allem und jedem immer wieder wenigstens den Willen zum Scheitern haben, wenn wir nicht schon sehr früh zugrundegehen wollen, was tatsächlich nicht die Absicht sein kann, mit welcher wir da sind."

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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9

Sonntag, 6. September 2009, 11:47

Unabhängig davon zum Film: Fein gemacht, äußerst lustig, Christoph Waltz als Hans Landa war eine perfekte Besetzung, er spielt die Rolle einfach großartig: Der kaltblütige, vordergründig freundliche Psychopat. Eigentlich nichts zu meckern.

bis auf den ekelhaft anhaftenden hauch von revisionismus, dass der hauptnazi ein psychopath und opportunist ist.

nein, landa ist zwar ein anderes naziklischee als die bekannten, aber er lässt für obskurste interpretationen platz. der hinterlistig-jüdelnde judenjäger. das kann gerade eine weitsichtige interpretation sein, die aber leider nicht konsequent nahegelgt wird: "Sie können den Juden nicht leiden und imitieren ihn immerzu. Kein Antisemit, dem es nicht im Blute läge, nachzuahmen, was ihm Jude heißt." (DdA). nein, landa ist zu persönlich. ein einzelner irrer, ein durchgeknallter psychopath, der keine sekunde darstellt, dass die deustchen eben als allgemeines genau diese psychopathen gewesen sind (wenn sie es denn waren). er ist kein nazi, sondern ein landa in naziuniform. und dass es -den deutschen da- ziemlich ernst mit ihrem judenhass war, das kommt nicht wirklich durch. antisemitismus erscheint als hobby für obskure judenjäger...

und dazu kommt dann die rezeption -ich halte mich da an nephilim, dass es da mehr um die rezeption als um die immanenz gehen muss- in der die unruhmreichen basterds ja ebenso moralisch befleckt wären wie die nazis. man muss einen nazihass mit hineintragen um sie abzufeiern. sie erscheinen nicht von selbst als die helden die sie sind. und dieser nazihass, der immer nur die nazis in uniform (oder mit kreuz auf der stirn) meint, der kann selber ziemlich deutsch sein. welchem echten -also multikulti- deutschen sind die nazis nicht die neuen volks bzw. bundesfeinde?

so sehr ich den film mag. politisch ist er so sauber nicht wie ichs mir gewünscht hätte. Aus politischer sicht hätte das geld für den film lieber in merkavas fließen sollen.
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Cthulhu

Kaputtalist

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Beiträge: 2 680

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10

Montag, 7. September 2009, 15:03

Lero, tatsächlich kam mir diese Ebene weder beim sehen des Filmes noch bei meiner eigenen Reflektion bezüglich des Gesehenen in den Kopf. Allerdings halte ich die Einwände durchaus für haltbar. Zunächst mal möchte ich dir danken für den zusätzlichen Input. Das Gleiche gilt für Nephilim.
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11

Montag, 7. September 2009, 18:52

@ctulhu: du bist herrlisch :).
"Es gibt ja nur Gescheitertes. Indem wir wenigstens den Willen zum Scheitern haben, kommen wir vorwärts und wir müssen in jeder Sache und in allem und jedem immer wieder wenigstens den Willen zum Scheitern haben, wenn wir nicht schon sehr früh zugrundegehen wollen, was tatsächlich nicht die Absicht sein kann, mit welcher wir da sind."

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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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12

Freitag, 11. September 2009, 12:05

Ja, ich fand den Film auch wirklich gut und kann mich somit besonders lero und lulu anschließen.


Wenn als noch jemand überlegt reinzugehen, kann ich nur sagen: tut es.

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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Registrierungsdatum: 22. November 2009

Beiträge: 70

13

Sonntag, 20. Dezember 2009, 17:02

Hab ihn mir jetzt mal zugelegt, auf Blue Ray...es ist ein genialer Film, Christopher Waltz spielt herausragend! Der Film hat mich echt mitgenommen und auch der Wehrmutstropfen, names Daniel Brühl, war zu verkraften. Wer Quentins Filme mag und allgemein nicht Wert auf geschichtliche Richtigkeit legt der sollte den Film unbedingt sehen! Großes Kino und für mich fast alles gepasst.
Technology has to be guarded by those who are distant and dominate and innovate
Energy flows are filled inside your body
Because of a strangely, uplifting frequency entering the area
You can feel your heartbeat pumping through your chest
Can this be produced by humankind?
Only one man has the ability

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Visce

Mr. Viernheimer Dreieck

Registrierungsdatum: 28. November 2003

Beiträge: 1 435

Geschlecht: Männlich

14

Dienstag, 22. Dezember 2009, 11:36

Ich mag alles was Tarantino macht. Es wäre mir echt schwer gefallen, den neusten Film nicht zu mögen ;)

Visce - lost in loneliness since 1985.
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