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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

Registrierungsdatum: 27. September 2003

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1

Freitag, 9. Juli 2010, 09:55

Deutschland, Europa und die Welt

So zusammen,

die ganze WM Sache wirft bei mir nun doch mal eine Frage auf, von der ich weiss dass sie hier ggf zu Kontroversen fuehren kann, aber nun gut.
Und zwar ist mir jetzt schon oefter aufgefallen, dass (und schon hier komm ich ins Schlingern, da ich nicht will das zu diesem Punkt wieder was reininterpretiert wird, was hier nicht so steht), es nicht mehr "schlimm ist", wenn man aus Deutschland kommt. Existiert die "Erbschuld" nur noch in unseren Koepfen, wie stark lassen wir uns noch, gerade wenn wir, so wie ich im Ausland fuer eine Weile sind, noch von dem Gedanken "deutsch" beeinflussen? Sind wir nicht mittlerweile eher alle "Weltbuerger" (und hier merkt ihr schon, wie schwer mir es faellt meine Gedanken in Worte zu fassen, da es gewiss nicht einfach ist).
Im Grunde will ich plump sagen, daempfen wir uns selbst, mit unseren Gedanken, dass wir "frueher" mal etwas "verbrochen haben", das heute nur noch fuer uns wirklich hemmend ist, und andere Voelker nicht mehr mit diesem "Grundgedanken an das Dritte Reich" nach Deutschland kommen, sondern dass wir uns auch mit dem Gedanken anfreunden koennten, dass solangsam unser Land auch wieder eine Gewisse Reise- und Kulturattraktivitaet hat?
Es fallen mir noch tausend Fragen dazu ein, aber zum Beispiel just in diesem Momen kann oder moechte ich nicht fragen "fuehlst du dich deutsch, was bedeutet es fuer dich" weil das fuer mich sich einfach komisch anhoert. Und da waeren wir aber eigentlich wieder beim Thema, das ich hier anschneiden will. Was sind eure Erfahrungen?

uiuiui, und bevor es gleich richtig brenzlig wird hoer ich jetzt lieber auf.

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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Catatonia

dark soul

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2

Freitag, 9. Juli 2010, 10:43

Sprich es doch aus :)
Klar haste hier wieder n Thema gestartet, da kommt bestimmt noch was.
Ich sehe es wie du, traurig nur, dass den Leuten das immer nur zur WM bewusst wird, dass Deutschland mittlerweile nicht mehr so stark auf das 3. Reich reduziert wird. Ich finde das auch gut so. Wir sind ein anderes Deutschland, eine Generation, die nicht mehr viel mitbekommen hat. Es wird sowieso immer ein Mahnmal in den Köpfen bestehen, aber ich denke es ist auch genug. Ich selbst bin kein Nationalstolzer Mensch, aber finde jeder Deutsche hat genauso das Recht sein Land toll zu finden und zu unterstützen, auch bei ner WM ne Flagge rauszuhängen, so wie das in fast jedem Land Gang und Gebe ist. Das hat nichts mehr mit Nazi zu tun, klar gibt es immer wieder ein paar Hohlköpfe, aber die Mehrheit hat meines Erachtens nach begriffen um was es hier geht. Das ist auch wieder nur ein Hype der vergeht. Gut, wenn aber Deutschland im Ausland als nettes Volk in den Köpfen bleibt. Das schlechte Ansehen haben wir so stark nicht mehr, viele Amerikaner die ich kenne sind nicht mehr so wie früher, dass sie sagen Deutschland=Adolf Hitler. Sondern Deutschland hat einen anderen Status erreicht und ich finde das ist doch schön. Schlimm wenn man sich bei dem Thema Gedanken macht ob es brenzlig ist oder nicht, ich denke überhaupt nicht, dass man das nicht anschneiden sollte. Im Gegenteil :)
Wir würden Lebensglück für groß und stark halten, wenn wir groß und stark genug wären. Illusionen aber werden aus Gedanken geboren, aber sie sterben nicht am Denken, sondern am Leben.

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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3

Freitag, 9. Juli 2010, 11:34

Ich denke auch, dass es sich wandelt. "Deutsch=Nazi" verschwindet, langsam aber sicher.
Es wird zwar immer noch viele Idioten geben (im AUsland, sowie Deutsche selbst), die diesen Stempel ungern aus der Hand geben, aber hier handelt es sich doch meißt um die "Gegen alles"-Fraktion

Andere völkermordene Länder sind jetzt Friedensbringer ...

Ansonsten kann ich mich dem Thread von Cata anschließen




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Cthulhu

Kaputtalist

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4

Freitag, 9. Juli 2010, 11:49

Nun, aus Erfahrung weiß ich, dass die Parallele Deutsch=Nazi einzig und allein von Nazis aufrechterhalten wird, um beim kleinsten Gegenwind sich als Opfer von antideutschen Querulanten darstellen zu können.

Aber, um es mal zu sagen: Es braucht keine Verbindung zum dritten Reich, um den deutschen Mob, ob mit oder ohne Fahne, als widerlich zu erkennen.
early bird gets the worm, but the second mouse gets the cheese
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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5

Freitag, 9. Juli 2010, 19:23

Zitat von »Hija«

Sind wir nicht mittlerweile eher alle "Weltbuerger" (und hier merkt ihr schon, wie schwer mir es faellt meine Gedanken in Worte zu fassen, da es gewiss nicht einfach ist).

Nein, weltbuerger sind allerhöchstens die länder der ersten welt. In anderen ländern existieren weder bürgerrechte, noch sind sie ernsthaft im globalen diskurs etabliert. Weltbürgertum, das ist europa, amerika, ein bisschen isarel und vllt. die high-socity oder der austauschschüler anderer länder. Mein schickes I-Phone wird kaum den darfurflüchtling in den kommunikationsraum ziehen.
Aber auch die erste welt länder sind kaum weltbürger. die antwort gibt deine Frage fast selber mit. Schließlich ist dein aufhänger die fußball-WM. Das ist ja bekanntlich ein kompetitiver wettbewerb zwischen nationalstaaten wobei es sogar recht häufig so ist dass die leute ihre nationalmannschaft besser finden als andere, flaggen schwenken oder von "unseren jungs" und im Kollektiv von "wir" und "uns" reden.
davon ab erlebe ich immer wieder rassistische ausfälle die sich mehr oder minder direkt an spiele anknüpfen.

weltbuerger sind wir also auch in der ersten welt nicht. allerhöchstens internationaler geworden. aber immer noch national.
das kann und sollte man im kopf haben und kritisieren. sogar ohne 'gegen alles' zu sein.

Zitat von »cata«

Ich finde das auch gut so. Wir sind ein anderes Deutschland, eine Generation, die nicht mehr viel mitbekommen hat.

ich bin persönlich erstaunt wie häufig das thema doch auf den tisch kommt. hija und du sprechen das ja als negativfolge selber an, und auch der neue deustche patriotismus hat eigentlich immer das trotznund gegen auschwitz im hinterkopf. ob es der kosovokrieg war, oder der aktuell immer wieder angesprochene Versuch zwanghaft zu zeigen dass man 'ganz anders' ist als damals.

Zitat

Es wird sowieso immer ein Mahnmal in den Köpfen bestehen, aber ich denke es ist auch genug.

???

Zitat

aber finde jeder Deutsche hat genauso das Recht sein Land toll zu finden und zu unterstützen

welches recht? ist es nicht allgemein verwerflich sich kollektivnarzistisch mit einem Land zu identifizieren?

Zitat

Das hat nichts mehr mit Nazi zu tun, klar gibt es immer wieder ein paar Hohlköpfe, aber die Mehrheit hat meines Erachtens nach begriffen um was es hier geht.

ich würde da ganz ernsthaft anregen auf unertöne zu achten die 'das, worum es geht' gerade darin sehen die geschichte abzuschließen. dieses moment bemerke ich immer wieder und findet sich in schwacher form auch hier.
ansonsten geht es natürlich um merchandise, party machen und sich kollektiv toll zu fühlen. das reicht ja eigentlich schon aus.

Zitat

Schlimm wenn man sich bei dem Thema Gedanken macht ob es brenzlig ist oder nicht, ich denke überhaupt nicht, dass man das nicht anschneiden sollte.

auch wenn ich wie hohlkopf jürgen klingen mag. ich halte es ausnahmsweise für gut dass man sich darum gedanken macht. schlecht finde ich nur, wie man sich gedanken macht, nämlich indem man immer wieder aufs 'endlich mal normal' verfällt, statt sich über den nationalismus der anderen drecksstaaten zu echauffieren.
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Catatonia

dark soul

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6

Samstag, 10. Juli 2010, 00:54

ach Lelo, ich mag dich ja, aber ich werde jetzt nicht in diese Diskussion einsteigen :) Ich steh zu dem was ich gesagt habe und wie ich es gesagt habe :P
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Cthulhu

Kaputtalist

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Beiträge: 2 680

Geschlecht: Männlich

7

Samstag, 10. Juli 2010, 11:33

und ein weiteres interessantes Schriftstück:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/studie…chkeit-1.893255
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Visce

Mr. Viernheimer Dreieck

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8

Sonntag, 11. Juli 2010, 09:27

Ich denke, dass wir den Wandel im Denken zu einem großen Teil der WM2006 zu verdanken haben. Ich kann mich nicht erinnern, davor viele Menschen mit Flaggen gesehn zu haben. Vor 15 Jahren wurde doch sogar noch ziemlich schief angesehen wer eine deutsche Flagge bei sich hatte.

In diesem Jahr war das ganze Land von einer Schwarz-Rot-Goldenen Begeisterung überzogen. Sicher, das alles hängt noch eng zusammen mit dem Sport, aber man erkennt doch schon deutlich die Tendenz in Richtung neuem Nationalstolz. Spontan fällt mir die auch die Begeisterung rund um den Eurovision Song Contest ein. Und vll werden wir bald auch während den Olympischen Spielen die Fähnchen ans Auto klemmen. Und zeigen, dass wir uns nicht (mehr) schämen müssen Deutsche zu sein.

Wir dürfen nie vergessen, was vor knapp 70 Jahren passiert ist. Aber wir müssen uns nicht mehr selbst klein halten. Das Kaputtmachen übernimmt unsere Regierung für uns ;)

Visce - lost in loneliness since 1985.
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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9

Sonntag, 11. Juli 2010, 10:20

@Visce: Stimmt, den Grand Prix hatte ich total vergessen. Da wurde ja auch richtig gefeiert.

Wenn ich überlege... `96 bei der EM wurden hier in Deutschland noch ganz kleine Brötchen gebacken. Keine Fahnen, keine Autokorsos. Wenn es so weitergeht, würde ich sagen noch 8-12 Jahre ;)

Aber schämen das ich Deutscher bin? Ich wüsste nicht wofür ich, meine Eltern oder gar meine Großeltern sich schämen müssten. Meine Großeltern haben nachweislich nicht gedient. Warum sollen die jetzt die Bösen sein?! Weil sie den Holocaust nicht verhindert haben?
Klar, jeder, der jetzt eine große Fresse hat, wäre zur NS-Zeit natürlich DER große Widerstandskämpfer gewesen... :rolleyes:




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Catatonia

dark soul

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10

Sonntag, 11. Juli 2010, 10:50

Selbst dann... wenn ich mich da mal einmischen darf. Mein Großvater hat gedient, mit 15 Jahren, gefragt wurde da nicht viel. Er hat sein ganzes Leben lang ein Trauma davongetragen. Und dennoch macht es den Menschen für mich nicht schlechter. Im Ural war es kein Zuckerschlecken.
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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11

Sonntag, 11. Juli 2010, 14:04

und da sag noch einer, NS und neuer patriotismus hätten nichts miteinander zu tun.

das hat ja so exzessiv N!CHTS miteinander zu tun, dass es einem ins gesicht springt.


PS. es geht ja auch garnicht darum wie jemand gehandelt hätte der eben nicht in der situation war und ganz banal eben nicht dabei war. ich weiss auch nicht was die beantwortung der frage für eien funktion haben soll ausser festzustellen dass man kein urteil über irgendwas fällen darf.
spannend ist ja dann nur was heute für eine politische konsequenz gezogen wird. und wenn man sich dann anschaut welche positionen diejenigen vertreten die vom schlussstrich ausgehen kann einem angst und bange werden. Sieht man ja aktuell hier im threadt.
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Kassandra

Barbie-Grufti

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12

Sonntag, 11. Juli 2010, 17:21

Ich bin ja durchaus für die WM und bekennende Flaggezeigerin, hab am Auto die Deutsche und die Englische... und das hatte ich bei der letzten EM und WM und das war immer lustig... außer dieses Jahr... es ist erschreckend, welche Formen der "Nationalstolz" annimmt. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht so angefeindet worden. Ich wurde offen gefragt, wieso ich mich über Siege der Deutschen Nationalmannschaft freuen würde, meine Mannschaft sei ja schon raus und ich gar nicht richtig deutsch, also habe ich mich da auch nicht zu freuen... ernsthaft, gerade bei den Jugendlichen kippt das Sich-Freuen und Spaß haben gerade in ein massives rassisstisch motiviertes Nationalgefühl, welches mir Angst macht...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Catatonia

dark soul

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13

Sonntag, 11. Juli 2010, 18:55

ha man muss nur von Anfang an für Holland sein :D
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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14

Sonntag, 11. Juli 2010, 19:01

du hast es erfasst, Cata ;)




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Visce

Mr. Viernheimer Dreieck

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15

Sonntag, 11. Juli 2010, 21:45

Ich finde, dass das vor einiger Zeit schon viele noch etwas verschämt angegangen sind. Grade zB das kaum Flagge gezeigt wurde. Wobei es natürlich immer noch kritisch gesehn wird, wenn jemand öffentlich bekennt stolz auf Deutschland zu sein. In vielen anderen Ländern ist das ganz normal.

Sicher auch weil die Grenze so eng ist zwischen Patriotismus und Nationalismus.




hm...verdammt irgendwie schaff ich es nie, meine Gedanken so zu tippen, wie ich sie im Kopf hab.


edit: Viva espana

Visce - lost in loneliness since 1985.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Visce« (11. Juli 2010, 23:11)

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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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16

Montag, 12. Juli 2010, 08:53

@ Lulu,
dein Link wirft bei mir die Frage auf, ob sich Geschichte doch wiederholen kann (und wie es hier geschrieben wird, sogar wissentlich) udn dann find ich es schon fast wieder komisch/beaengstigend durch was so etwas ausgeloest werden kann.

Luna.

PS: ich weiss dass ist eher ein unqualifizierter kommentar, aber die werbekampagne "du bist Deutschland" hat ja wohl durch viele Abwandlungen gezeigt, dass sei nicht gerade zu den besten gehoert (wir sind Papst, etc. pp.)

PPS: wuerd mich trotzdem noch itneressieren wie sich so unser Image im "Ausland" veraendert hat, aber hab keine gute Quelle gefunden
die soll nciht ovn Problmenen (Integration, Islamophobie etc.) im eigenen Land ablenken.
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Hermann Hesse
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Cthulhu

Kaputtalist

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17

Montag, 12. Juli 2010, 09:05

Zitat

Sicher auch weil die Grenze so eng ist zwischen Patriotismus und Nationalismus.


nicht vorhanden triffts wohl ein wenig besser.

Zitat

Wobei es natürlich immer noch kritisch gesehn wird, wenn jemand öffentlich bekennt stolz auf Deutschland zu sein.

richtig so.

Zitat

In vielen anderen Ländern ist das ganz normal.

Ist auch da kritisch zu beaugapfeln, durchaus, juckt aber für Leute, die sich hier dem Volksmob ausgesetzt sehen, auch nicht wesentlich...

Zitat

dein Link wirft bei mir die Frage auf, ob sich Geschichte doch wiederholen kann (und wie es hier geschrieben wird, sogar wissentlich) udn dann find ich es schon fast wieder komisch/beaengstigend durch was so etwas ausgeloest werden kann.


Nun, es handelt sich um eine einem Nationalfetisch verfallene Massenbewegung.
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Visce

Mr. Viernheimer Dreieck

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18

Montag, 12. Juli 2010, 18:05

Zitat

Sicher auch weil die Grenze so eng ist zwischen Patriotismus und Nationalismus.


nicht vorhanden triffts wohl ein wenig besser.



Wenn man es so sieht müsste ich mir direkt einen Knüppel über den Kopf ziehen. Denn ich mag mein Land. Und ich bin glücklich hier zu leben. Das ist es was für mich Patriotismus ausmacht.
Nationalismus ist die fanatisierte Form davon. Ok das vll nicht die perfekte Definition aber ich hoffe doch, dass erkennbar ist worauf ich hinaus will.


Zitat

Zitat

Wobei es natürlich immer noch kritisch gesehn wird, wenn jemand öffentlich bekennt stolz auf Deutschland zu sein.

richtig so.


Stimmt. Da hätte ich mal mehr drüber nachdenken sollen.





Und was die "Du bist Deutschland"-Kampagne angeht. Der Designer dieses Logos muss ein richtiger Deutschland Hasser sein. Wer kann sich schon mit einem Hundehaufen identifizieren?


Visce - lost in loneliness since 1985.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Visce« (12. Juli 2010, 18:14)

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Cthulhu

Kaputtalist

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19

Montag, 12. Juli 2010, 18:34

Zitat

Wenn man es so sieht müsste ich mir direkt einen Knüppel über den Kopf ziehen. Denn ich mag mein Land. Und ich bin glücklich hier zu leben. Das ist es was für mich Patriotismus ausmacht.
Nationalismus ist die fanatisierte Form davon. Ok das vll nicht die perfekte Definition aber ich hoffe doch, dass erkennbar ist worauf ich hinaus will.


Nun, behauptete hier jemand, dass jedem Nationalismus direlt ein "Knüppel über den Kopf" gezogen werden sollte? Kann ich so nicht erkennen. Glücklich sein, hier leben zu dürfen, kann ich mit Blick auf andere Lebensumstände in anderen Gegenden dieser Welt nachvollziehen, ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen ein Heimatbegriff gänzlich unkritisch betrachtet werden kann, alles klar, so weit, so gut. Wo ich nicht mitgehen kann, ist die Frage, ob Mensch wirklich ein Land mögen kann. Wenn wir Land in Bezug auf Nationalität begreifen, und um nichts anderes geht es in diesem Thread, dann handelt es sich hier mitnichten um eine "Schicksalsgemeinschaft", wie es uns auch diese unsägliche "Du bist Deutschland"-Kampagne erklären will, sondern vielmehr um eine willkürlich vorgenommene Zusammenfassung von Menschen auf einem räumlich und in gewissen Grenzen sprachlich zusammenhängendem Raum.
Was kann Mensch daran mögen? Die Zusammenstellung ist es wohl kaum, denn Patrioten aller Couleur würden Deutschland auch lieben, wenn die Grenzen anders gezogen wären. Einige wollen das ja sogar erkämpfen. Nachvollziehbar wäre eine Neigung hin zu den Menschen hier. Bzw. zu einigen derer, die Mensch kennt. Nunja, aber solche Bezugspersonen können sich überall finden, kein Punkt für den Patriotismus. Was macht denn ein Land noch so aus? Ja, die Landschaft. Landschaft gibts aber auch woanders recht viel. Insgesamt kann ich nur erkennen, dass eine Neigung vertretbar ist, die eigene Heimat, die durchaus Teil eines jeden Menschen ist, zu mögen. Mit Land resp. Nation hat das allerdings absolut nichts zu tun.

Daher kann ich auch keinen Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus erkennen, auch keine Differenzierung für möglich halten, die guten und schlechten Nationalismus benennt, wie es ja im Kontext der Fußballfahnenmeere gern geschieht, es gibt keinen weltoffenen und freundlichen Nationalismus.

Und ja, ich glaube, es ist erkennbar, worauf du hinauswillst, denke aber auch, dass du das nicht zu Ende gedacht hast und deine Auffassung dazu derzeit stark angreifbar ist :)

Und nochwas zur DbD-Kampagne: Die Kampagne soll, so vermute ich, weniger nationale Auffassungen stärken, als vielmehr das schon vorhandene deutschnationale Potential ansprechen, um ein Denken zu etablieren, nach welchem jeder seinen Teil beitragen muss, sprich: Die Eigeninitiative im Duktus von INSM und Co. zu fördern. Nicht umsonst sind Deutschnationale die ersten, die von Parasiten am Volkskörper sprechen. Da haben diese Agitatoren natürlich leichtes Spiel, um gegen "Minderleister" Stimmung zu machen.
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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Beiträge: 7 082

20

Mittwoch, 14. Juli 2010, 19:46

listen to that boy!
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