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Entropy

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 21. Dezember 2003

Beiträge: 198

Geschlecht: Männlich

1

Montag, 22. Dezember 2003, 14:21

Ein wenig Quantenphilosophie...

Seid gegrüßt !
Hier hab ich mal für alle, die es interessiert wie sehr sich Quantenmechanik an bestimmte Bereiche der Magie und Philosophie annähert einige interessante Fakten und Gedankengänge zusammengetragen, die nicht von irgendwelchen durchgeknallten Hochmagi oder abgehobenen Hobby-Philosophen stammen, sondern von Physikern... aber, lest selbst :) :

Tot und lebendig zugleich ? Ist das real ?
(...) Um den Widerspruch aufzuzeigen, übertrug Schrödinger die Superposition mit einem - wie er sagte - burlesken Beispiel in unsere makroskopische Welt :
Eine Katze lebe in einem völlig abgeschlossenen Kasten, zusammen mit einem schwachen Alpha-Präparat (Ein radioaktives Präparat, welches beim radioaktiven zerfall ein Alpha-Teilchen aussendet, anm. d. red. ;) ). Es sendet etwa jede Stunde eine Alpha-Teilchen in ein Zählrohr. Spricht dieses an, so zerbricht eine Zyanflasche, die Katze stirbt. Solange niemand nachschaut, bestehen für das Quantenobjekt "Alpha-Teilchen" zwei unbestimmte möglichkeiten zugleich :

Alpha-Teilchen im Zählrohr "ja und nein zugleich

(...) Wie wir sehen, darf man nicht denken "Eine der Möglichkeiten ist real, ich weiß nur nicht welche." Vielmehr gilt nach Schrödinger : "Für die arme Katze besteht der absurde, unbestimmte Zustand 'tot und zugleich lebend'"
Öffnet man den Kasten und schaut auf das Makroobjekt Katze, so findet man jedoch die klassisch vertraute, reale Entscheidung : "tot" oder "lebend".


Misst man Realitäten oder schafft man sie erst ?
Ein vor allem aus Sicht der Chaosmagie sehr interessanter Aspekt...

Schrödinger zielte auf den Messprozess. Er fragt : "Wandelt sich die Superposition "tot und zugleich lebend" erst durch die Messung, beim Öffnen des Kastens, beim ablesen des "Messgeräts Katze", in eine der Realitäten "tot" oder "lebend" um ? Wir skizzieren zwei ernsthaft diskutierte Hypothesen zu diesem auch die Philosophie betreffenden Realitätsproblem :

- Nach H. Everett spaltet sich zu jedem Alpha-Klick (aussenden eines Alpha-Teilchens durch das Präparat) die Welt in zwei vollwertige, neue Welten auf, desgleichen jeder Beobachter in zwei, die nichts voneinander wissen. Beobachter 1 in Welt 1 findet seine Katze tot, zugleich findet Beobachter 2 in Welt 2 seine lebend. Nach dieser Many-World-Theorie sollte es Myriaden Welten geben, die nur Reales kennen. Diese Hypothese ist empirisch nicht widerlegbar. Sie widerspricht auch nicht der Quantentheorie !

- Nach E. Wigner ändert beim Öffnen des Kastens allein das Bewusstsein des Beobachters (als hypothetischer Eingriff) das Zugleich entweder in "tot" oder "lebend" ab. Danach würden bereits Gedanken die Welt verändern !
(Chaosmagie in ihrer reinsten Form, und das aus dem Munde eines Physikers... lasst euch die beiden Theorien mal auf der Zunge zergehen, vor allem die letztere...)

Man möchte gerne ohne solche Hypothesen auskommen und sagt oft gemäß der klassischen Physik : Das grobe Messgerät störe am subtilen Quantenobjekt ein schon vor dem Messen real vorliegendes Faktum. Beim Knallertest fanden wir jedoch : Bei gleichberechtigten Pfaden (kein Knaller/Messgerät) zeigt sich Interferenz als Superposition von zwei zugleich angebotenen, noch nicht realen Möglichkeiten . Erst beim Messen (Einbringen des Knallers) wählt davon der reine Zufall eine aus und realisiert sie. So erzeugt er die klassisch vertraute Realität Entweder-Oder (Knall oder kein Knall). Realität wird erzeugt, nicht einfach nur festgestellt !



Denkt mal ein wenig über diese Quantenmechanischen Theorien nach. Schon die Wissenschaft muss sich eingestehen, dass das Universum in vielen Punkten nicht so funktioniert, wie es unsere Wissenschaftler gerne gehabt hätten. Wer weiss was die Wissenschaft in Zukunft noch alles entdeckt, und gerade diese Theorien bestätigen mich in meiner Ansicht, das Wissenschaft und Magie nur zwei Seiten derselben Medaille sind... was denkt ihr dazu ?
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Alean

Adam's Riese

Registrierungsdatum: 28. September 2003

Beiträge: 1 538

Geschlecht: Männlich

2

Montag, 22. Dezember 2003, 21:34

sehr interessantes thema :D

wenn man über quantenmechanik (z.b.) nachdenkt, merkt man schonungslos, wie beschränkt unsere erfahrung der welt - und damit unsere intuition - ist. für einen "quantenmenschen" wäre es überhaupt kein problem, zu verstehen, dass das elektron "durch beide spalte fliegt" ...

quantenmechanik ist unter anderem auch deshalb faszinierend, weil sie anscheinend einen starken kontrast in sich birgt, einerseits gibt sie der welt mehr struktur (quantisierung) andererseits raubt sie ihr bestimmtheit (wahrscheinlichkeit) ...

hm, das war jetzt nicht perfekt ontopic, aber da wir weder ein physik-, noch ein philosophieforum sind, ist es sicher nicht so tragisch :D
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"es ist total irre wenn man spürt dass das leben plötzlich irgendwie vorwärts geht. als ob das leben grade beschlossen hat zur abwechslung mal toll zu werden. wie in diesem augenblick."
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Entropy

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 21. Dezember 2003

Beiträge: 198

Geschlecht: Männlich

3

Montag, 22. Dezember 2003, 21:59

Ich bin auch kein Physiker, ausserdem sind Foren da zum diskutieren :)
Aber stimmt, die Quantenmechanik birgt in sich einen Kontrast, und der wirkliche Hammer ist : Sie ist die experimentell am besten belegte These der Physik. Kein bekanntes physikalisches Phänomen widerspricht ihr. Das ist finde ich das faszinierenste daran, wir hatten noch nie so eine schlüssige Theorie, auch wenn sie sehr kompliziert ist...
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Ares

Deus ex Machina

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 672

Geschlecht: Männlich

4

Dienstag, 23. Dezember 2003, 03:37

Die Katze ist auf jeden fall tot
(Meine Anmerkung in einer Klausur: Der Kasten ist hermetisch abgeschlossen, die Frage nach dem Überleben erübrigt sich)

Mit Magie hat das ganze dennoch nichts zu tun.
Vielmehr handelt es sich nur um Prozesse, die wir mit unserem intuitiven Verständnis der Makroskopischen Welt nicht begreifen können.
Sie sind nichtsdestotrotz real.

Nur weil wir etwas auf Anhieb nicht verstehen können, heißt das nicht, dass es keine logische Grundlage hat.

Das eigentliche Problem ist, dass wir, wenn wir von solch kleinen Strukturen sprechen immer noch Bilder im Hinterkopf haben. Das ist aber grundlegend falsch, da sich das ganze in Bereichen abspielt wo es keine "Lichtbilder" mehr gibt und in denen Stoffe nicht mehr greifbar sind, sondern sich nur noch über ihre Feldkräfte definieren.
Das erschwert zwar das intuitive Verständnis, aber man kann trotzdem wunderbar damit rechnen...
Krankheit und Tod sind meine Begleiter
Viele geben mir ihre Seele zum Fraß,
Denn Hunger ist mein Wegbereiter
Und gezeugt bin ich aus Gier und Hass

Das Verderben ist meine Geliebte,
Ich lock euch mit dem Versprechen auf Sieg,
Doch hinterlass ich nur Besiegte,
Denn ich bin vernichtend, Ich bin der Krieg
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Entropy

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 21. Dezember 2003

Beiträge: 198

Geschlecht: Männlich

5

Dienstag, 23. Dezember 2003, 05:37

Das stimmt natürlich schon, aber um die Diskussion fortzuführen sollte man erstmal definieren was Magie ist. Wenn man Magie beispielsweise so definiert, dass es der Vorgang ist mit dem Geist ohne vermittelndes physikalisch nachweisbares Medium auf die Umwelt einzuwirken, ist Quantenmechanik sehr wohl Magie (siehe Messen wir Realitäten oder schaffen wir sie erst ?)
Wenn du sagst, Wissenschaftliche Experimente müssen objektiv, reproduzierbar und vorhersagbar sein, dann ist Magie in der Tat etwas völlig anderes. Nur sind gewisse physikalische Experimente ebenfalls nicht immer objektiv, reproduzierbar oder vorhersagbar, und ich glaube im gegensatz dazu kann Magie teilweise genauso reproduzierbar und vorhersagbar (wenn auch selten objektiv) sein wie wissenschaftliche Experimente. Allerdings ist das wieder ein Thema, worüber allein die eigene Meinung entscheidet, da wohl niemand anspruch darauf erheben kann, die ganze Wahrheit zu kennen - und ich persönlich glaube jedenfalls, die ganze Wahrheit geht weit über nackte Zahlen hinaus. Natürlich hätte der Mensch gern, das er die Welt versteht und das sein Wissen zuverlässig ist - das er alles schön in seinem sicheren Labor überprüfen und reproduzieren kann. Aber sagt selbst - ist es nicht irgendwo schon beinahe wieder unlogisch anzunehmen, man könnte die Welt nur mit Wissenschaft erklären ?
Magie ist für mich nicht die Kunst Löffel zu verbiegen oder mit Geistern zu reden - Magie ist für mich eine andere Methode die Wahrheit zu beschreiben. Und ich glaube sowohl Magie als auch Wissenschaft kratzen zumindest in unserer Zeit zu weiten Teilen lediglich an der Oberfläche - wie denkt ihr darüber ? Kann man Quantenmechanik als "Magie" ansehen oder nicht ?

Ach, eines noch @Ares : Auch Magie kann vollkommen logisch und nachvollziehbar sein *schimpf* *devillol*
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