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JaneDoe

Profi

Registrierungsdatum: 30. September 2004

Beiträge: 1 045

Geschlecht: Weiblich

1

Donnerstag, 31. März 2005, 18:19

Terri Schiavo tot

Ihr habt ja sicherlich alle davon gehört, dass eine Frau ich glaube es waren 15 Jahre im Wachkoma lag. Sie wurde künstlich ernährt und vor 13 Tagen haben sie das eingestellt. Heute ist sie gestorben.
Es regt mich auf, wie jemand so unmenschlich sein kann. Ich kann so was nicht verstehen. Wie kann man jemand 15 Jahre am leben halten und dann auf einmal sterben lassen? Ich verstehe das absolut nicht!
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Chubacabra

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 28. September 2003

Beiträge: 424

Geschlecht: Männlich

2

Donnerstag, 31. März 2005, 23:15

Das Thema hatten wir schon in einem anderen Thread...
Nun ich bin froh, dass sie nun (hoffentlich) ihren Frieden gefunden hat. Sie wollte nie künstlich am Leben erhalten werden, und ich finde, diesen Wunsch hätte man von Anfang an respektieren sollen...
Leid tun mir nur ihre Eltern, die das Krankenzimmer vorzeitig verlassen haben. Sie hatten nicht die Gelegenheit dabei zu sein und sich somit auch nicht richtig von ihrer Tochter zu verabschieden. Wie werden diesen Schritt noch bitter bereuen...
OHNE WORTE
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ich

Meisterin

Registrierungsdatum: 28. Februar 2004

Beiträge: 1 992

Geschlecht: Weiblich

3

Donnerstag, 31. März 2005, 23:23

Sie waren zu sehr beschäftig,sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren u.haben dadurch die zeichen des "wirklich" nahen Todes übersehen.
Flehen um ein anderes, besseres Sein


--------

ICH
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

4

Freitag, 1. April 2005, 11:23

also ich bin froh, das die arme frau es endlich hinter sich hat. das die eltern so versessen darauf waren, sie am leben zu halten, ist klar.... zum einen strenge katholiken, die spinnen in der hinsicht eh...und zum anderen haben die auch zahlungen vom staat erhalten, das haben wie aber geschickt hinterm vorhang gehalten

....


ich finds nur erschreckend, das wenn man mal überlegt: 14 Tage ohne wasser und nahrung.....wie wenig der körper noch funktioniert haben muss das es so lange dauert..... :(




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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QuadratImKreis

... doesn't care.

Registrierungsdatum: 30. November 2003

Beiträge: 2 240

Geschlecht: Männlich

5

Freitag, 1. April 2005, 15:13

Naja Flüssigkeit hat sie ja bekommen, sonst wär sie schon nach drei, vier Tagen gestorben.
Eigentlich ging es eher schnell, wenn man bedenkt, dass ein Mensch in etwa 30 Tage ohne Nahrung überleben kann.

Ich find das gut, dass sie jetzt endlich in Frieden gehen durfte. Ich glaube auch nicht, dass irgendein göttlicher Masterplan das vorgesehen hat. Sie durch dieses Wachkoma irgendwie zu läutern oder sonstwas. Ich halte solch ein Daseinfristen auch nicht für menschenwürdig, egal was sie vielleicht in ihrer Gedankenwelt erlebt haben mag und wie schön sie es dort vielleicht gefunden hat.

Menschen leben voneinander, sie definieren sich oftmals durch Interaktion mit anderen und wenn einem Menschen jegliche Möglichkeit der bewussten oder unbewussten Kommunikation und Interaktion, sowohl verbal, als auch nonverbal genommen wird, dann ist das für mich kein Leben mehr, sondern eine bloße seelenlose Existenz.

Und ich glaube nicht, dass ein Mensch auf der Welt ist um zu "existieren" und zu vegetieren, sondern um zu leben, das mag manchmal hart sein, aber es ist trotzdem eine bidirektionale Sache. Bei Mrs. Schiavo war das alles nicht mehr der Fall, sie war durch dieses Wachkoma ihres gesamten Wesens beraubt, in einer leblosen Hülle gefangen, die ohne fremde Hilfe schon längst nicht mehr da wäre.

Wie lehrt uns Joanne K. Rowling in Harry Potter? Ein Dementorenangriff ist schlimmer als der Tod, sie fressen dir die Seele auf. Seelenlos in einem Körper eingesperrt, ohne die Möglichkeit sich selbst zu entkommen. Ich finde das ist mit Terri Schiavo vergleichbar, dann lieber Frieden im Tod finden, als SO zu vegetieren.


QIK


P.S.: Wenn Gott Sachen vorherbestimmt, dann hat er auch vorherbestimmt, dass dieser Entschluss fallen wird. Dann hat er auch vorgesehen, dass man die Ernährung irgendwann einstellen wird, sonst wären die Ärzte und Verwandten usw. ka. gar nicht auf die Idee gekommen. Aber ich glaub ja nicht an göttliche Vorherbestimmung.
Kein Tag vergeht, ohne daß ich mich nicht aufgeregt hätte über Menschen,
die wirklich besser einen Goldfisch gekauft hätten.
Aber nein, es mußte ein Hund sein.

Dimidium facti qui coepit habet.
--Horaz
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Catatonia

dark soul

Registrierungsdatum: 27. September 2003

Beiträge: 1 744

Geschlecht: Weiblich

6

Freitag, 1. April 2005, 16:05

Ich finde die Art wie sie es gemacht haben schlimm. Wenn sie schon sicher wollen dass sie stirbt, hätten sie ihr doch ne Pille geben können, anstatt es auf diese Art zu machen. Aber jeder will sich halt aus der Affaire ziehen...
Wir würden Lebensglück für groß und stark halten, wenn wir groß und stark genug wären. Illusionen aber werden aus Gedanken geboren, aber sie sterben nicht am Denken, sondern am Leben.

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

7

Freitag, 1. April 2005, 18:07

sicher, wäre besser gewesen. aber gegen aktive sterbehilfe wehren sich ja noch mehr leute noch heftiger als gegen diese passive form, und juristisch gesehen ist das leider immer noch mord...
ausserdem hat keine schriftliche patientenverfügung existiert, die belegt, dass sie das so wollte...
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Catatonia

dark soul

Registrierungsdatum: 27. September 2003

Beiträge: 1 744

Geschlecht: Weiblich

8

Freitag, 1. April 2005, 18:40

naja verhungern, ist nicht sooo der tolle tod...
ich weiß nicht, das versteh ich echt nicht, dass sie das so trennen.. Das verhungern war doch um einiges schlimmer.
Wir würden Lebensglück für groß und stark halten, wenn wir groß und stark genug wären. Illusionen aber werden aus Gedanken geboren, aber sie sterben nicht am Denken, sondern am Leben.

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!
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shiva

Schülerin

Registrierungsdatum: 24. Januar 2005

Beiträge: 91

Geschlecht: Weiblich

9

Freitag, 1. April 2005, 20:08

ich stimm Catatonia voll und ganz zu. Es ist nur ein kleiner Schritt zwischen jemanden verhungern (und das in diesen Zeiten!) lassen und eine Spritze zu geben, damit er nicht erst in aller Ruhe hinsiecht, bis er dann doch endlich nach ner Weile das zeitliche segnet.
Aber die Amis spinnen ja eh, wie bekannt ist.
Ich finde es gut, dass man ihr endlich den Frieden gab, der jedem Menschen zusteht.
Nur mit Entsetzen wach ich morgens auf, Ich möchte bittre Tränen weinen, Den Tag zu sehen, der mir in seinem Lauf Nicht einen Wunsch erfüllen will, nicht EINEN
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Riveda

Profi

Registrierungsdatum: 26. Dezember 2003

Beiträge: 1 151

10

Samstag, 2. April 2005, 11:42

Die Amis spinnen?

Soweit ich weiß ist hierzulande aktive Sterbehilfe genauso wenig erlaubt...
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
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Sargschläfer

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 25. November 2004

Beiträge: 414

Geschlecht: Männlich

11

Samstag, 2. April 2005, 11:56

Ich verstehe nicht, wieso man auch noch die Flüssigkeitszufuhr abstellen hat müssen.
Verhungern scheint ja geradezu human im Gegensatz zu verdursten.
Wachkoma oder nicht, ich bin davon überzeugt, dass Terri gelitten haben muss, zumal es keinen evidenten Beweis dafür gibt, dass sie ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen konnte.
Für mich ein unverantwortlicher Mord.
Lächerlich macht sich der, der sich selbst zu ernst nimmt.

Zensur ist das Eingeständnis der Grossen, das sie nur verdummte Sklaven und keine freien
Völker regieren können
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Riveda

Profi

Registrierungsdatum: 26. Dezember 2003

Beiträge: 1 151

12

Sonntag, 3. April 2005, 04:40

Kann man jemanden ermorden, der ohne dauerhafte Hilfemaßnahmen ohnehin nicht mehr lebensfähig wäre?
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
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Sargschläfer

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 25. November 2004

Beiträge: 414

Geschlecht: Männlich

13

Sonntag, 3. April 2005, 15:01

Wenn du ab Halswirbelsäule abwärts gelähmt wärst bräuchtest du auch dauerhafte Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, würde man dir diese Hilfe verwären, so wäre das auch Mord.
Lächerlich macht sich der, der sich selbst zu ernst nimmt.

Zensur ist das Eingeständnis der Grossen, das sie nur verdummte Sklaven und keine freien
Völker regieren können
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

14

Sonntag, 3. April 2005, 17:08

aber du könntest immer noch kommunizieren, sargschläfer, und du könntest vor allem immer noch selber schlucken, wenn man dir etwas in den mund gibt. DAS ist der entscheidende unterschied.

@riveda gute frage. ermorden kann man so jemanden, nämlich wenn man ihn erdolcht oder sowas. aber man kann ihm auch hilfe verwehren, das heisst, ihn sterben lassen, wie das hier passiert ist. die unterscheidung ist in meinen augen sehr wichtig.

verhungern lassen ist sicher nicht gerade toll, aber was hätte man sonst tun sollen? hätte man ihr einen cocktail zum sanften einschlafen gegeben, wäre der aufschrei weltweit viel grösser gewesen - den menschen will nicht in den kopf, dass das wohl viel humaner gewesen wäre (sie hätte ja in der verhungerungsphase noch gelegenheit zum aufwachen gehabt, jaja...).

aktive sterbehilfe ist zumindest in der schweiz für personen, die das schriftlich verfügt haben, erlaubt.
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Sargschläfer

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 25. November 2004

Beiträge: 414

Geschlecht: Männlich

15

Sonntag, 3. April 2005, 20:19

Koma ist eine tiefe Bewusstlosigkeit, nicht Unterbewusstlosigkeit - der Patient ist nicht hirntot, und das Vegetative Nervensystem arbeitet einwandfrei.

Das heißt, dass der Mensch seine Umwelt nur Unterbewusst wahrnimmt, es ist jedoch nicht abgeklärt, ob ein komatöser Patient nicht nonverbal(!) kommuniziert.
Herrgott, es gibt Fachbereiche, wo man sich nicht ausschließlich der Schulmedizin zuwenden kann, es gibt immerhin viele "fühlende" Menschen oder Empathen, die eine kommunkikation ermöglichen könnten.

Bin nur der Meinung, dass Sterbehilfe ohne das definitive Einverständnis des Patienten nicht verantwortbar ist.
Lächerlich macht sich der, der sich selbst zu ernst nimmt.

Zensur ist das Eingeständnis der Grossen, das sie nur verdummte Sklaven und keine freien
Völker regieren können
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Registrierungsdatum: 27. September 2003

Beiträge: 1 042

Geschlecht: Weiblich

16

Sonntag, 3. April 2005, 20:37

hm,ich finde,das ist eine sehr schwierige frage.
und ich denke,dass sowohl elen als auch sargschläfer recht haben.
sicher ist es mal ganz sachlich betrachtet mord.
aber die frage ist halt,ob es für die frau in diesem zustand,in dem sie war,der ja eher einem dahin vegetieren als wirklichem leben ähnelte,ihr wünsch gewesen wäre,diese existenz noch weiterzuführen.der meinung war ihr ehemann eben nicht.und damit hat er sich durchgesetzt.ob er auch recht hatte,sei dahingestellt.
ich denk auch,dass die mehrheit der menschen lieber den tod in kauf nehmen würde als ein leben,das nur noch durch die hilfe anderer lebbar ist.
wirklich pervers an der ganzen sache ist die tatsache, dass man sie wirklich hat verhungern und verdursten lassen(und da stimm ich sargschläfer zu;das hat sie sicher noch "irgendwie" mitbekommen) und der ganze medienrummel + das tauziehen der verschiedenen familienteile um ihr leben.
dadurch war es ihr in keinster weise mehr möglich in würde zu sterben.
"Es gibt ja nur Gescheitertes. Indem wir wenigstens den Willen zum Scheitern haben, kommen wir vorwärts und wir müssen in jeder Sache und in allem und jedem immer wieder wenigstens den Willen zum Scheitern haben, wenn wir nicht schon sehr früh zugrundegehen wollen, was tatsächlich nicht die Absicht sein kann, mit welcher wir da sind."

(Thomas Bernhard)
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Kasmodiah

Dea ex machina

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 3 200

Geschlecht: Weiblich

17

Sonntag, 3. April 2005, 21:26

Zitat

Original von QuadratImKreis
(...)

Menschen leben voneinander, sie definieren sich oftmals durch Interaktion mit anderen und wenn einem Menschen jegliche Möglichkeit der bewussten oder unbewussten Kommunikation und Interaktion, sowohl verbal, als auch nonverbal genommen wird, dann ist das für mich kein Leben mehr, sondern eine bloße seelenlose Existenz.

Und ich glaube nicht, dass ein Mensch auf der Welt ist um zu "existieren" und zu vegetieren, sondern um zu leben, das mag manchmal hart sein, aber es ist trotzdem eine bidirektionale Sache. Bei Mrs. Schiavo war das alles nicht mehr der Fall, sie war durch dieses Wachkoma ihres gesamten Wesens beraubt, in einer leblosen Hülle gefangen, die ohne fremde Hilfe schon längst nicht mehr da wäre.

Wie lehrt uns Joanne K. Rowling in Harry Potter? Ein Dementorenangriff ist schlimmer als der Tod, sie fressen dir die Seele auf. Seelenlos in einem Körper eingesperrt, ohne die Möglichkeit sich selbst zu entkommen. Ich finde das ist mit Terri Schiavo vergleichbar, dann lieber Frieden im Tod finden, als SO zu vegetieren.

(...)


Danke QIK, das hast du sehr schön gesagt :)


So sehe ich das auch... und auch wenn man nicht ohne weiteres das Gegenteil behaupten kann, glaube ich, dass es ihr Wunsch war, von diesem Dasein erlöst zu werden.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Wusstest ihr dies schon?

Terri Schiavo lag deshalb im Wachkoma, weil sie im Alter von 26 Jahren einen Herzanfall bekam und ihr Gehirn so Minuten lang ohne Sauerstoff war.
Ein Herzanfall bei einer 26-jährigen Frau, das kam mir schon komisch vor, als ich davon zum ersten Mal gehört hab`.
Bei gmx.de stieß ich durch Zufall auf einen Artikel, in dem stand, dass ihr Herzanfall durch einen massiven Mangel an Kalium ausgelöst wurde, der wiederum Folge einer Ess-Störung war...
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

18

Montag, 4. April 2005, 18:45

das ist echt mal interessant. vielleicht sollte ich damit mal meine mutter schocken.

ich muss mich auch dem zitierten text von qik anschliessen. mag ja sein, dass sie unterbewusst immer noch kommuniziert hat, aber keiner konnte es verstehen und zurückkommunizieren, und letztlich hat spätestens das ihr so ziemlich jeden sinn im leben geraubt (nein, ich werde jetzt nicht definieren, was der exakte sinn des lebens ist, aber so eine existenz ist es bestimmt nicht!).
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