Was ich dazu gefunden habe:
Das Kaltblut
Ein schweres Kaliber, meist ein erhebliches Größenwachstum und ein ruhiges, fast behäbiges Temperament dem Menschen gegenüber sind die Hauptmerkmale von Kaltblutpferden. Sie reagieren im Vergleich zu anderen Pferden langsamer auf äußere Eindrücke, untereinander können aber vor allem Stuten äußerst schnell reizbar sein! Kaltblüter sind typische Schrittpferde. Sie können zwar auch traben und galoppieren, bringen dabei aber wenig Antriebskraft (Schub) aus der Hinterhand und ermüden rasch. Auffallend ist der starke Behang an den Beinen und oft sogar als "Kinnbart" am Kopf. Große, breite Hufe und der mächtige Kopf mit Ramsnase (Ramskopf) und breiten Nüstern zeigen ebenfalls unverkennbar an, wo die Ahnen der Kaltblüter lebten: in kalten Moor- und Sumfgegenden, wo sie sich kaum schnell fortbewegen konnten und sich eher hinter Gebüsch versteckten, wenn Gefahr drohte. Der große Nasenraum diente zum Anwärmen der frostigen Luft, die breite Nase (wie z. B. bei Elchen, die eine ähnliche Nasenform haben) zum Fortschieben des Schnees, unter dem hartgefrorenes Gras, Flechten und Moose zu finden waren. Die Nüstern waren und sind bei den meisten Kaltblütern und bei stark von ihnen beeinflußten Rassen wie z. B. Camargue- und Islandpferden (Island-Pony) verschließbar: Dadurch konnten die schweren Riesen in den Moortümpeln junge Pflanzentriebe auch unter Wasser erreichen, an denen sie sich vor allem im Frühjahr und Sommer gütlich taten. Eher scheu als beherzt, neigen Kaltblutpferde weniger dazu, kaltes Blut zu bewahren, also selbstsicher aufzutreten, wie z. B. urtümliche Ponys, sondern weichen lieber "im Rückwärtsgang" nach hinten aus. Auf Grund ihres Körperbaus und ihrer Wesensart eignen sie sich besser zum Ziehen schwerer Lasten als zum Reiten. Die schweren Ritterrosse des Mittelalters waren deshalb auch sicher keine reinen Kaltblüter, sondern allenfalls eine Kreuzung aus kaltblütigen und varmblütigen Pferden. Im 17., 18. md 19. Jahrhundert stand die Kaltblutzucht in Europa in hoher Blüte. Kaltblüter fanden Verwendung in der Land- und Forstwirtschaft, im Transportwesen und beim Militär ind wurden auch nach Südafrika, Australien und in die USA verkauft. Heute sind sie kaum mehr gefragt als attraktives Werbemittel halten einige Brauereien in Europa und Übersee ihre schweren Bierwagenpferde und tragen - wenn auch aus wirtschaftlichen Erwägungen - dazu bei, daß die Kaltblutzucht nun wieder etwas belebt wird, oft aus reiner Liebhaberei. Vereinzelt gibt es sogar Kaltblutrennen, was aber eigentlich nicht der Natur dieser Pferde entspricht.
Das Vollblut
Wenn man den Begriff Vollblut hört, dann denkt man unweigerlich sofort an das Englische Vollblut oder den Araber. Als Vollblüter werden allerdings auch andere alte, gewachsene Rassen bezeichnet.
Sie zeichnen sich durch sehr wache Instinkte, ein lebhaftes Temperament und einen ausgeprägten Bewegungsdrang aus. Ein Äußeres Kennzeichen für Vollblüter oder Pferde mit hohem Vollblutanteil ist häufig ein feines Fellkleid, unter dem die Adern deutlich zu sehen sind, dies bezeichnet man als "trocken".
Vollblüter werden häufig als Veredler bei vielen anderen Pferderassen (bes. bei schwereren und kleineren Rassen) eingesetzt
Quelle