Sei gegrüßt!
Um "in der Ruhe Kraft zu finden" und, wie du sagst, sich über das Geschaffte erfreuen zu können, muss man eben erstmal etwas geschafft haben. Ich denke, in dieser Ansicht habe ich mich in den vergangenen Jahren verändert. Als Kind (und Kind mit 20Jahren) konnte ich glücklich und auch zufrieden sein, ohne konkret etwas zu erreichen. Die Zeit, die ich hatte, genoss ich als solche. Heute bekomme ich dabei schnell ein schlechtes Gewissen, das mich nicht in Ruhe glücklich sein lässt. Ein schlechtes Gewissen, weil manche Dinge liegen bleiben, oder sogar nur, weil ich diese Lebens-Zeit als verschwendet ansehe.
Ich habe gerade meinen Job gekündigt und habe drei Wochen Urlaub bis zu meiner neuen Arbeit. Ich habe es mir jetzt so richtig gut gehen lassen: wandern, Freunde treffen und stundenlang PC-spielen. Aber ruhig schlafen konnte ich trotzdem nicht.
Arbeiten oder einfach "etwas schaffen" trägt inzwischen stark zu meinem Wohlbefinden bei
Meine ganz persönlichen Glücksmoment-Indikatoren sind aber simpel: ruhig schlafen und dieses dämliche Grinsen, das man unerklärlicher Weise einfach nicht mehr aus dem Gesicht bekommt (dafür reicht´s schon, dass nach tagelangem Regen endlich mal wieder die Sonne scheint - wie heute)
PS: achja - zwischen glücklich sein und gut gehen ist bei mir ein Unterschied. Ich habe ein Dach über dem Kopf, immer meeeehr, als genug zu essen, die Möglichkeit eine Ausbildung zu machen und zu arbeiten und gesund bin ich auch. Wenn ich mich in der Welt umsehe, weiß ich, dass es mir gut geht und bin auch an weniger glücklichen Tagen immer zutiefst dankbar dafür!