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Samael

Schüler

Registrierungsdatum: 11. April 2005

Beiträge: 130

Geschlecht: Männlich

1

Dienstag, 27. Februar 2007, 14:04

Der Arbeitsbetrug

Zitat

[...]

Mit 30 anderen Produktionshelfern kam D. in eine leere Halle mit dreckigen Wänden, "ohne Tische, ohne Stühle, ohne Material". Aus einem Baumarkt organisierte der Vorarbeiter Nasser A. Plastikstühle, billige Werkzeugsets sowie Kanthölzer und Holzplatten, aus denen die Arbeiter Tische bauten. Danach warteten sie auf Material. Zwei Tage lang, bis Kabel, Schuko-Stecker und -kupplungen für die Herstellung von Verlängerungsschnüren eintrafen.

Nasser A. wunderte sich darüber, dass Ungelernte wie Karin D. Elektronik-Waren herstellen dürfen. Aber auch er wollte sich die Freude über seine neue Arbeit nicht verderben.

Zwei Wochen waren sie mit den Verlängerungsschnüren beschäftigt. Ab der dritten Woche fädelten die Arbeiter Ketten aus billigen Glasperlen - angeblich zum Bestücken von Wundertüten. In Wahrheit wurden diese abends zerschnitten, damit am nächsten Morgen wieder etwas zu tun war.

[...]

Die Schaffung dieser Potemkinschen Arbeitsplätze bildete den Höhepunkt einer Betrugsserie, die dem Angeklagten etwas Geld brachte und bei insgesamt 130 Betrogenen Wut und Enttäuschung hinterließ. Angefangen hatte der einschlägig Vorbestrafte im Juli 2003 mit der Gründung einer Arbeitsvermittlung. Jobstitute S. L. und Co. KG nannte er die Firma. Das klang nach "Job-Institut" - so nennen es auch manche Zeugen vor Gericht. Ein klangvoller Name inmitten der Angst vor Hartz IV.

[...]

Ganzer Artikel: [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,468369,00.html]spiegel.de[/URL]


Es ist schon heftig, was da vorgeht, doch noch mehr finde ich die Respektlosigkeit gegenüber den Menschen schlimm. Es ist weniger die Tatsache, dass man das Arbeitsamt beschissen, sondern mehr, was man den Menschen genommen hat. Wie ein packt Vieh wurden diese Menschen zusammen geworfen, in einer verdreckten Firma. Durch mindere Arbeit wurde ihnen die Mut, der Stolz und der Glaube an sich selber genommen. Und wofür? Geld gab es nicht.

Ich glaube, der persönliche Schaden, welcher den Menschen zugefügt worden ist, den kann man gar nicht mehr ausreichend entschädigen oder gar bestrafen.
Ich denke, also bin ich ! (Descartes)
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

2

Dienstag, 27. Februar 2007, 14:52

Ist doch genauso, wie der Betrug mit den Vermittlungsgutscheinen. Da sprechen sich Arbeitsvermittler und Arbeitgeber ab, man bekommt für exakt 6 Monate nen Job (bevorzugterweise. billiges Praktikum) und dann fliegt man raus und Vermittler und Arbeitgeber teilen sich die 2000€

___

Zum Topic: Ist leider jetzt eine lohnenswerte Art des betruges, da sich ja viele um einen Job reissen, sei er auch noch sso stumpf....traurig aber wahr.




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Ira

Halbkind

Registrierungsdatum: 28. Februar 2005

Beiträge: 2 345

Geschlecht: Weiblich

3

Dienstag, 27. Februar 2007, 19:13

*heul*
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meine einsame Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

(Rilke, Engelslieder)
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Registrierungsdatum: 20. Juni 2005

Beiträge: 536

Geschlecht: Männlich

4

Dienstag, 27. Februar 2007, 19:40

*kotz*
CARPE VITAM!
MORS CERTA - HORA INCERTA
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

5

Dienstag, 27. Februar 2007, 20:54

LOL

trifft die dialektik der aufklärung mitten in die vernunft.

immer wieder lustig. wenn es denn icht tagtäglich in allen branchen exerziert würde, ohne dass es betrug gescholten wird; und nichts darstellt als ein Druckmittel und "Beweis" der allgemeinen Vernünftigkeit.

edit: No problemo, Doppelpost gelöscht ;) - Res
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Resurrected« (27. Februar 2007, 21:28)

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