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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

1

Freitag, 27. April 2007, 17:53

Trauer

Ist Trauer eigentlich purer Egoismus? Man weint um einen Menschen,den man verloren hat...
Oder ist das für euch gesehen kein Egoismus sondern irgendwie sowas wie "Mitgefühl"? Hab ich mir mal so überlegt,wieso trauern wir eigentlich...

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

2

Freitag, 27. April 2007, 18:45

Weil zB ein junger Mensch getötet wurde, der sein ganzes Leben noch vor sich hatte...weil er einem fehlt, weil man die trauer der familie teilt...




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

3

Freitag, 27. April 2007, 20:28

Ja aber man trauert eigentlich doch um sich selbst,weil man diesen Menschen verloren hat,also ist es im weitesten Sinne doch trauern irgendwie um sich selbst? Ich sage garnicht,dass das negativer egoismus ist...

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Registrierungsdatum: 8. Februar 2006

Beiträge: 566

Geschlecht: Weiblich

4

Samstag, 28. April 2007, 07:09

Nicht genau Calvin. Mann Trauer auch weil mann denkt das Traurig ist das diese Mensch was Gestorben ist, nicht mehr seine Leben hat, weil alle Angst für die Tod haben, sterben ist für uns was Grauenvoll, und wie Trauen weil dieses Menschen Tod ist und wir wissen nicht was mit ihm weiter passiert ist.Mir ist schwierig das aufzuklären und hoffe das ihr mich verstehen kann. Ich trauer meine Oma z.B weil ich sie sehr geliebt habe und ich sie sehr vermisse. Das kann doch egoist sein, da trauer ich das ich sie nicht mehr habt. Andere seite manchmal denke ich wie das für sie war, sie wußte das sie stirbt, da trauer ich weil ich denke das sie geliten hat, da ich sie sehr geliebt habe, habe ich mit ihr gelieten. Ich trozte mir mit die Gedanke das vielleicht gibst etwas anders danach, was genau? Habe ich keine ahnung, aber die vorstellung das wir sterben und das wars ich für mich zu Grauenvoll. Ich Trauer meine Oma, weil ich sie sehr geliebt habe und weiss ich nicht mehr wie ihr geht, oder überhaupt, sie existiert nicht mehr, nur im meine Herz.Ich Trauer sie, weil für mich die Tod ist das schlimmste was uns passiert kann und meine Oma ist Tod, da trauer ich für sie, nicht für mich da ich noch Lebe.
Soziologie der Philosophie ist
Philosophie der Philosophie.

Tempora mutantur et nos mutamur in illis.
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QuadratImKreis

... doesn't care.

Registrierungsdatum: 30. November 2003

Beiträge: 2 240

Geschlecht: Männlich

5

Montag, 30. April 2007, 14:47

Also ich glaube, dass Trauer größtenteils wirklich ein egoistische Sache ist.

Es heißt ja schon "um jemanden trauern". Das heißt man bedauert, dass der Mensch nicht mehr da ist, was letzten Endes bedeutet,, dass man traurig ist, weil man selbst den Menschen nicht mehr hat.

Auch wenn beispielsweise jemand an einer schweren Krankheit gelitten hat und der Tod eine Art Erlösung für denjenigen war, trauert man doch, weil man jemandem dem man nahestand nun plötzlich sehr fern ist. Das heißt für mich, dass man krass ausgedrückt gar nicht traurig ist, dass die Person tot ist, sondern eher traurig ist, weil einem selbst etwas fehlt - ohne zu bedenken, dass der Tod (wie in dem Fall mit der Krankheit) was gutes war.

Aber das lässt sich leicht erklären... Trauer ist nunmal eine emotionale Sache, bei der man nicht für sich selbst erörtert, ob -nach reiflicher Überlegung- man überhaupt trauern sollte. Somit ist Trauer ein sehr egoistisches Gefühl, wie eigentlich fast alle Gefühle. Liebe ist auch Egoismus. Ich liebe eine Person, weil ich es schön finde mit ihr zusammenzusein, weil ich mag was sie in mir auslöst. Ich glaube, außer bei Verwandtschaftsbeziehungen nicht daran, dass man eine Person um derer selbst lieben kann, also kann man m.E. auch nur sehr schwer um derer selbst willen um sie trauern..

Relativ logisch, ein Gefühl ist eine sehr persönliche Sache, also ist das Empfinden eines bestimmten Gefühles auch egoistisch geprägt.
Wertfrei übrigens, Egoismus ist für mich nicht zwangsläufig negativ konnotiert.

Andere Form von Trauer: Meine Oma ist vor einigen Monaten gestorben, sie war dement und seit gut zehn Jahren bettlägerig. Ich trauere nicht um sie als Mensch, ich bedauere das Gefühl, dass ihr Tod in meiner Mutter ausgelöst hat. Das wäre jetzt zunächst ganz und gar nicht egoistisch, man könnte aber wieder argumentieren, dass ich nur keine Lust habe mich mit dem negativen Gefühl, das meine Mutter hat auseinanderzusetzen. Und wieder wären wir bei Egoismus.


Meine einzige nicht egoistische Form von Trauer ist die um meine Nichte. Und bei ihr liegt es einzig und allein daran, dass sie erst vier war als sie gestorben ist. Da trauere ich nicht wirklich um sie, sondern für sie. Ich finde es grenzenlos schade und vor allem ungerecht, dass sie all die Dinge, die das Leben lebenswert machen nicht länger erleben kann oder -was viel schlimmer ist- den größten Teil davon noch nicht einmal erleben durfte. Ich denke nichtmal, dass das wirklich Trauer ist... nicht mehr.
Ich habe mich mit meiner Trauer auseinandergesetzt und geblieben ist das schale Gefühl, was man bekommt, wenn man eine Chance im Leben versäumt hat, nur, dass ich es nicht für mich selbst empfinde sondern für sie.

Ich denke frische Trauer ist immer egoistisch, man denkt ja nur in den seltensten Fällen: Wie geht es der Person? Was macht sie jetzt?

Man denkt: Und wie um Himmels Willen komme ich damit klar.

--QIK
Kein Tag vergeht, ohne daß ich mich nicht aufgeregt hätte über Menschen,
die wirklich besser einen Goldfisch gekauft hätten.
Aber nein, es mußte ein Hund sein.

Dimidium facti qui coepit habet.
--Horaz
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Antigone

Fred-Töter

Registrierungsdatum: 20. Februar 2006

Beiträge: 1 633

6

Montag, 30. April 2007, 23:32

Ja, ich glaube, da muss ich QiK Recht geben... ich hab lange hin und her überlegt... aber doch... ich denke auch, dass Trauer etwas egoistisches ist...

Einzig vielleicht, wenn man über irgendetwas Schreckliches trauert. Ich weine z.B. viel, wenn ich Nachrichten gucke. Bei den Flügen ins WTC z.B.... ich denke dann, wie sich die Menschen fühlen müssen, wie verzweifelt sie sind, dass sie aus dem wievielten Stock auch immer springen... wie grauenhaft es für sie gewesen sein muss in einem dieser Flugzeuge gesessen zu haben... ich denke, dass ist dann keine egoistische Trauer... aber persönliche Trauer um einen Angehörigen, Freund, Tier etc. ist IMO immer egoistisch, eben aus den von QiK angeführten Gründen.

Sapere aude!
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Loki

Schüler

Registrierungsdatum: 15. Januar 2006

Beiträge: 62

7

Mittwoch, 2. Mai 2007, 14:32



Hallo.

Trauer und Egoismus ?
Ich finde das passt nicht zusammen.

Übrigends stand hier noch nichts von Trauer darüber, wenn man sich von einem geliebten Menschen verabschieden muß/soll (Freundin/Freund/Frau/Mann/Kinder) und sie ewig nicht sehen kann.

Da stellt man sich doch ganz genau vor "Oh, wie geht es ihr nur gerade, was tut sie, was macht sie ?"

Das ist garantiert alles andere als Egoismus.
Vielmehr hat es was mit seelischem Leiden zu tun.

Genauso als würde ein Mensch für immer gehen, den man sehr mochte. Man leidet und trauert deshalb.

Loki


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Antigone

Fred-Töter

Registrierungsdatum: 20. Februar 2006

Beiträge: 1 633

8

Mittwoch, 2. Mai 2007, 16:54

Ja, aber man leidet ja, weil man jemanden vermisst. Und vermissen ist schon egoistisch.
Die Fragen, die Du gestellt hast, resultieren IMO eher aus (Für)Sorge um eine andere Person, nicht aus Trauer.

Sapere aude!
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truetopia

S.H.I.T.

Registrierungsdatum: 5. Januar 2004

Beiträge: 605

Geschlecht: Männlich

9

Donnerstag, 3. Mai 2007, 00:35

Die Frage nach dem Egoismus muss vielleicht noch einmal explizit gestellt werden:
Ist Egoismus gleich Egoismus? gibt es vielleicht verschiedene Formen vom Egoismus?

Ich persönlich würde vielleicht beim herkömmlichen Egoismus vom Fall reden, dass man sich selbst der nächste ist. Im Trauerfall ist das anders. Der Vorgang der Trauer hat sicherlich einen egoistischen Aspekt, nämlich eben den, dass es einen persönlich "stört" dass sich eine situation zum persönlichen Nachteil entwickelt hat (d.h. man eben traurig über den Verlust einer Person ist), diese Trauer ist allerdings nicht aus einem persönlichen Vorteilsgedanken entstanden (in den meisten Fällen) wie es im ersteren Fall von Egoismus der Fall ist.
Diese Unterscheidung wird vielleicht von diesen kurzen Sätzen nicht ganz klar, sollte aber näher beleuchtet werden.

Meine Frage ist also erst mal die nach der Definition von Egoismus und weiterhin - sollten wir in die Richtung kommen die ich eben angedeutet habe: Haben wir denn z.B. durch den Verlust eines vielleicht nicht unmittelbar direkt Verwandten von dem wir fürs Leben jetzt keinen direkten Vorteil ziehen (oder anders durch dessen Ableben wir keinen direkten Nachteil haben) denn wirklich einen Trauerfall vorliegen der sich auf eben genannten Egoismus stützen kann?
Ich denk da machen wirs uns zu einfach.
In den Tälern der Dummheit wächst für einen Philosophen immer noch mehr Gras als auf den kahlen Hügeln der Gescheitheit.

Ludwig Wittgenstein

---------------------------------------------------------------------------
Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr.

Vincent van Gogh
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Antigone

Fred-Töter

Registrierungsdatum: 20. Februar 2006

Beiträge: 1 633

10

Donnerstag, 3. Mai 2007, 10:16

Gegenfragen: Sind intakte zwischenmenschliche Beziehungen und ein unterstützdendes Beziehungsgeflecht keine persönlichen Vorteile? Wie wertest Du - Truetopia - persönliche Vorteile? Wie sehen sie für Dich aus?
Trauert man denn beim Ableben eines nicht direkten Verwandten denn überhaupt (ehrlich)? Ist das echte Trauer?

Sapere aude!
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

11

Donnerstag, 3. Mai 2007, 10:36

Zitat

Original von Antigone

Trauert man denn beim Ableben eines nicht direkten Verwandten denn überhaupt (ehrlich)? Ist das echte Trauer?


ja




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Antigone

Fred-Töter

Registrierungsdatum: 20. Februar 2006

Beiträge: 1 633

12

Donnerstag, 3. Mai 2007, 10:49

Okay, falsch ausgedrückt: Trauert man beim Ableben eines Menschen - in dem Fall wohl meistens Verwandten - dem man nicht persönlich nahe stand? Also z.B. Urgroßonkel oder sowas?
Ich denke, man muss einem menschen schon emotional nahe gewesen sein, damit man "echt" trauern kann.

Sapere aude!
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

13

Donnerstag, 3. Mai 2007, 11:31

Klingt schon besser ;) Darauf kann man aufbauen.

Das könnte auch der Knackpunkt sein, das persönliche Verhältniss zum Verstorbenen. An sich ist und bleibt es jedoch eine schwierige Frage. trauer ist sehr unterschiedlich...zB der Unterschied, wenn man um einen guten Freund trauert oder um die Opfer eines Anschlages, Unfalles o. einer Katastrophe.

Allerdings fällt es mir schwer, das gezielt in Worte zu fassen.

Als '96 mein bester Freund starb, trauerte ich in erster Linie für ihn. Dachte daran, das er sein leben noch vor sich hatte. Trauerte mit der Familie, um ihren Verlust und erst in letzter Instanz trauerte ich, aus dem vermeintlich egoistischen Grund, dass ich ihn nun nicht mehr um mich hatte.

Und zB bei dem schweren Unfall vor einigen Tagen, bei denen eine Autofahrerin eine familie auf deren Fahrrädern überfuhr empfand ich auch Trauer für die Verstorbenen, sowie die Hinterbliebenen. Konnte jedoch logischerweise nicht darum trauern, sie nicht mehr um mich zu haben...

(gott, ist das schwer zu erklären)

Kann man nur "echt" (unegoistisch?) trauern, wenn die Verstorbenen in keinem engen, persönlichen Verhältniss zu einem standen?




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kedyns Krähe« (3. Mai 2007, 11:33)

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