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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

1

Sonntag, 10. August 2008, 20:59

Schatten über Furos

Schatten über Furos

Wir schreiben das Jahr 327 nach Spaltung und Neuschöpfung.
327 Jahre, gezählt von dem Tag an, an dem es Sterne regnete, Gebirge wanderten, Meere schwanden und die alten Götter den Neuen weichen mussten.

Doch die alten Götter wurden nicht vernichtet. Sie warteten auf ihre Zeit, die Zeit an dem das Neue dem Alten weichen muss. Oder wie die Prophezeiung von Nihm sagt: "Wenn neues vergeht, altes ersteht; wenn sterne regnen, berge ebnen, wasser schwinden...dann muss Kvalnir zurück, das neue binden"

Abgetan als wirre Worte, eines verrückten Mönches über das Schwert Kvalnir, die Klinge des Gottvaters Uriel Ädon, kommt nun die Zeit, da man die Prophezeiung mit anderen Augen sieht. Denn am heutigen Tage vor einer Woche fiel erneut ein Stern auf die Erde. Unweit des Küstendorfes Miersa schlug er nieder, in spätester Nacht und ungesehen von vielen, entging er nicht allen Augen...doch wessen?




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Catatonia

dark soul

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2

Sonntag, 10. August 2008, 23:28

Efridis hatte ihn schon lange erspäht. Mit dem Klang der Winde der über die See huschte, hatte sie seinen Namen und sein Kommen vernommen. Doch noch unklar der Lage spähte sie vom Wasser aus und gab sich nicht zu sehen, da sie nicht wusste,wie sie alle Zeichen zu deuten hatte. Denn der Stern sollte nicht irgendeiner sein...
Wir würden Lebensglück für groß und stark halten, wenn wir groß und stark genug wären. Illusionen aber werden aus Gedanken geboren, aber sie sterben nicht am Denken, sondern am Leben.

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!
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Chubacabra

Fortgeschrittener

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3

Montag, 11. August 2008, 10:51

Es sollte eine anstrengende Nacht werden.

Makashil streifte gerade durch die Wälder unweit von Miersa, einem eigentlich unbedeutendem Dorf an der Küste des Kontinents. Vielleicht 200 Seelen beheimate es und auch sonst bestach es weder mit großen Erzeugnissen noch mit großen Namen. Und gerade diese Umstände dürften es wohl gewesen sein, warum sich Makashil auf der Reise zu diesem geisterverlassen Örtchen aufmachte. In solchen Örtchen konnte man sich gut verstecken und vergessen werden, und das war es auch, was sich wahrscheinlich sein Ziel dachte.


Im fahlen Mondlicht rief sich Makashil noch mal die Einzelheiten seines Auftrages in Erinnerung. Der Großmeister der Bruderschaft hatte ihn damit beauftragt, einen Menschenbeamten zu töten. Dieser war einst ein hoher Berater seines Königs gewesen, hatte sich aber angeblich an der Schatzkammer bedient, und dabei einen Diamanten gestohlen, der für den König sehr wichtig war, warum auch immer.

Makashil sollte nun diesen Menschen finden, ihn aus dem Weg räumen und den Diamanten zu der Bruderschaft in die Höhlen von Zarath'rut zu bringen. Nach längerer Recherche konnte er der Spur von diesem Menschen bis Miersa folgen. Er wunderte sich zwar, warum er den Diamanten nicht gleich zu Gold gemacht hatte sondern sich hier oben verschanzte, aber Makashil war weniger Publikum auch sehr recht...

"Was in Namen der Ahnen?" ein gleißender Feuerstrahl am Himmel riss ihn aus seien Gedanken....
OHNE WORTE
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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4

Montag, 11. August 2008, 17:05

"Bei meiner Ehre gelobe ich, dass dies die letzte Möglichkeit für dich ist, Schlimmerem zu entgehen! Nun gut....wappne dich!" , sprach Krekk und warf sich in die Zügel. Das Problem war nur, dass er nicht im Sattel saß, sondern vor der Wildsau stand, welche sich mit voller Hingabe im Schlamm wälzte.

Der schlaksige Ork seufzte, hängte die Zügel so gut wie möglich über den Sattelknauf und lehnte sich an einen alten, knorrigen Baum. Die Hände hinterm Kopf verschränkt betrachtete er das Schwein und musste sich immer mehr ein Grinsen verkeifen. "Weißt du Forku, ich denke weniger, dass meine Ritterschaft am "Orks-sein" scheitern wird, sondern am "Schwein-haben". Mit dir ist kaum eine Schlacht zu gewinnen, es sei denn, der Gegner reicht dir bis zum Huf und versperrt dir deinen Weg in ein Schlammloch!", sprach der Ork und sah hinauf in den Sternenhimmel. "Ich werde wohl niemals eine Queste vollbringen und meine Ritterschaft erlangen. Mein Leben steht fest und ist beständig, genau wie diese Sterne dort am Himmel"

Kein Laut erklang, kein Wind regte sich, als Krekk ihn sah, dan fallenden Stern. Wie ein blutiger Schnitt auf schwarzer Haut zeichnete er sich in den Himmel und stürzte hinab. Und unter diesem Schauspiel leuchteten die einsamen, vereinzelten Lichter einer Menschensiedlung. Sogleich rüstete Krekk sich. Er streifte sich seine Rüstungsfetzen über, biss noch einmal vom rohen Kaninchen ab und setzte sich in Marsch. Forku würde folgen, irgendwann...wie immer.

Scheppernd singend trabte Krekk auf die ihm unbekannte Siedlung zu




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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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5

Montag, 11. August 2008, 18:09

Thará hatte ihn nicht gesehn, aber da es nun schon die ganze letzte Woche in jedem Munde war, dass ein Stern vom Himmel fiel, machte auch sie sich auf nach Miersa, denn dort, so heißt es, sei er herunter gekommen.

Miersa war für sie ein unbedeutendes, weißes Fleckchen auf der Karte, und sie wusste nicht, was sie dort zu erwarten hatte. In der letzten Zeit war es sehr ruhig gewesen, doch nun, mit der Kunde des, wohl doch nicht so verrückten, Mönches war ein neues Ziel aufgetaucht.

"Kvalnir", gefertigt von...ja von wem eigentlich? Bisher weiß man sehr wenig über dieses Schwert, und auch die Hochelfen, die eines der ältesten und gelehrtesten Völker von Furos waren, wussten wenig über dieses Schwert, vielleicht wollten sie auch wenig wissen. Thará beschloss zuerst nach Miersa zu reiten um danach einen Anhaltspunkt zu finden, der sie weiterführen wollte, zu was auch immer.
Selten war das Leben so planlos gewesen. Auch vom sogenannten Großmeister war lange nichts mehr zu hören gewesen, man meinte gar, dass es keine friedlichere Zeit in Furos gegeben hätte als in diesen Tagen, doch Thará wusste, dass dieser Schein definitiv zu trügen vermag, zog ihren Umhang enger um sich und machte sich auf der Küstenstraße auf zum vorläufigen Ziel.-
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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der Schütze

Der Pilger

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6

Montag, 11. August 2008, 22:20

Der Gestank von Schwefel und verbranntem Holz ummantelte die schwüle Abendluft. Beständig wälzten sich graue Rauchschwaden in die dichte Dunkelheit, durch welche das träge Rauschen der See drang.

Weit-Her stand am Krater des gefallenen Sternes und war... entrüstet. SO hatte er ihn sich nicht vorgestellt, den Stern, den er auf dessen letzter Reise gesehen hatte. SO durfte man ihn sich gar nicht vorstellen. Das spottete jeder Poesie! Denn dafür war er schließlich hier. Dafür hatte er beschwerliche acht Tage Reise auf sich und seine wunden Füße genommen, um nun vor dem Ursprung seiner Muse zu stehen: einem stinkenden Loch Dreck in der kahlen Küstenerde! Die Lumpengestalt des jungen Dichters trat nach einem Stück Holzkohle, das klanglos im Abgrund verschwand, an dessen finsteren Grund das menschliche Auge nicht sehen konnte. Mit einem Seufzer ließ sich Weit-Her auf den nächsten Felsbrocken sinken. Mit einem weiteren Seufzer (beachtlich, denn die Luft um den Krater suchte jeden Atemzug im Keim zu ersticken) wandte Weit-Her seinen Blick gen Himmel. Doch das Firmament war verschleiert in jener Nacht. nein, nicht einmal die fernen Sterne wollten sich besingen lassen. Und was hätte es auch für einen Sinn gemacht, würden sie doch alle so abscheulich aussehen, wie der, welcher dort in der Erde lag und sich offensichtlich alle Mühe gab, einem Dichter zu missfallen!

Weit-Her nahm seinen Wanderbeutel auf und wankte, benommen vom Gestank und der zermürbenden Enttäuschung, wieder keine Inspiration gefunden zu haben, zurück Richtung Dorf. Bald folgte ihm die salzige Brise, welche von der See über den Küstenpfad strich und schwemmte die letzten Spuren von Schwefel aus Weit-Hers wallendem, schmutzverklebten Haar in die Nacht. Und schlechten Mutes, denn Trauer schreibt stets die schönsten Verse, sang der Knabe leise in die Dunkelheit: "Wahar dort am Meeresstrand - oh im güldenen Gewand - gefallen ach ein schöner (er verschluckte sich an dieser Stelle) Stern - oh der kam von ach so fern - und ich mochte ihn so..." Weit-Her verstummte. Des Dichters Munde sollte stets die Wahrheit sprechen.
der Schütze
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Satyr69

langes Elend

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7

Donnerstag, 14. August 2008, 16:04

„Wach auf!“ ruckhaft fuhr Skeld aus seinem Schlaf hoch. „Argh... mein Kopf. Bei Hakis häßlicher Schwester. Woher hatte Olfr bloss dieses Gesöf? Wenn er mir nochmal was anbieten sollte, werde ich ihn eigenhändig über Bord werfen.“ grummelte Skeld in seinen Bart und rieb sich mit beiden Händen an den Schläfen. Svavarr der ihn geweckt hatte konnte sich ein grollendes Lachen nicht verkneifen. „Ich glaube da bist Du heute nicht der einzige der so denkt.“ Auch er sah nicht gerade fit aus. Mit einem leichten taumeln ging er weiter um die anderen Schlafenden zu wecken.
Skeld stand auf, griff nach einem Eimer und kippte sich das eiskalte Wasser über den Kopf. „Brrrr!“ schrie er aufs Meer hinaus und schüttelte sich um wieder etwas trockener zu werden.

Er blickte, mit leicht zugekniffenen Augen, aufs Meer hinaus und sah in einiger Entfernung eine Schar Möwen im Kreis fliegen. Ab und zu schossen einige von ihnen ins Wasser und kamen mit zappelnden Fischen wieder an die Öberfläche. Bei dem Gedanken an mögliches Essen, musste er sich ein leichtes Aufstoßen verkneifen. Sein Magen hatte sowieso noch mit dem Met zu kämpfen.
Das Schiff erwachte langsam aus seinem Schlaf. Hier und da waren Flüche zu hören aber auch Gelächter. Jemand, der Figur nach war es wohl Johan, hing über der Reling und entleerte seinen Magen.

„Wann kommen wir denn in Miersa an?“ brüllte Skeld zu Thorvalor dem Steuermann rüber. Dieser blickte erst zum Himmel und dann zum Segel. „Das Wetter sieht nicht so aus als würde es sich ändern. Wenn wir also die Geschwindigkeit halten sollten, dürften wir morgen dort ankommen.“ antwortete er. Skeld nickte ihm zu und ging dann ruhigen Schrittes zum Bug. „Morgen hat unsere lange Reise also ein Ende. Was für Abenteuer uns wohl diesmal erwarten werden?“ flüsterte er leise vor sich hin, während er abwesend mit seiner Hand über seinem Bart strich.
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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8

Freitag, 15. August 2008, 19:15

Krekk kannte bereits alle Reaktion, welche sein Erscheinen in Gasthöfen hervorrief. In dieser kleinen Hafenspelunke war es seine liebste. Das Schweigen. Kaum ein Kopf drehte sich zu ihm um. Die anwesenden Gäste redeten untereinander, sie tranken und lachten. Die Luft war wider Erwarten gut. Es roch nach Zedernholz welches im offenen Kamin verbrannt wurde, nach Stroh, welches den Boden bedeckte und nach Pfeifenrauch.
Krekk blieb in der Tür stehen und ließ die EIndrücke auf sich wirken. Der Raum war groß, gute 15 Meter in der Länge und 10 in der Breite. Der Kamin war eine runde Feuerstelle in der Mitte des Raumes, die Theke säumte die Wand gegenüber der Tür. Es gab keine Decke, so das man bis unter den Giebel schauen konnte. Dort im Schatten konnte man getrocktene Fische und Fleisch erkennen, welche sacht im Rauch des Raumes pendelten.

Krekk stellte seine Waffen an den Waffenhalter und begab sich an die Theke. Der Wirt, ein untersetzer, freundlich auftretender Mann in den 50ern mit dem Gesicht eines Schweines, lächelte zu dem Ork hinauf. "Was darfs sein, Langer? `n Blutbier, hm?!?"

Der Ork versuchte sich an einem einstudierten Lächeln und schüttelte den Kopf. "Seid bedankt, doch ein Krug Wasser wird meinem Durst genüge tun, Nachbar" Prompt setzte eine weitere, Krekk bekannte Reaktion der Menschen ein. Belustigung. Im Zusammenspiel mit Krekks Ehrgefühl eine explosive Mischung.

"Werte Herren. Wenn ich eure Körpergröße, euer Alter und eure Ausbildung hätte, würde ich mich jetzt wieder auf mein Getränk konzentrieren und den fast 7 Fuß hohen Ork in Ruhe sein Wasser trinken lassen."

"Du bist groß, aber ganz allein! Und Hände die ein Fischernetz im WInter einholen können, können auch einen Prügel schwingen"


Krekk fixierte den Urheber der Drohung. Ein stämmiger Fischer, welcher mit dem Rücken zum offenen Fenster saß. Zu dem Fenster, in welches sich just in diesem Moment Forkus massiger Kopf schob. Der Ork setzte sein breitestes Grinsen auf und wandt sich an den Fischer. "Ich bin nicht allein, Nachbar. Ich habe eine Forku an meiner Seite. Oder...vielmehr an Eurer!"
Eine Kopfdrehung, einen lauten Schrei und einen Sturz vom Stuhl später war die Spannung aus dem Raum gewichen. Unter Gejohle und Schulterklopfen setzte sich der Fischer wieder an seinen Platz. Forku machte es sich unter dem Fenster bequem und schnarchte bereits, bevor sie richtig lag.
Krekk lehnte sich an die Theke, trank sein Wasser und ließ den Blick durch den Raum schweifen. War das nicht ein Zwerg dort hinten in der Ecke?




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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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9

Samstag, 16. August 2008, 19:55

"Seltsam was sich für Gestalten in Miersa herumtrieben" dachte Thará. Ein Zwerg, ein Ork und dessen Begleiter.

Thará saß am Rand an einem der dicht besetzten Tische, die Kapuze dicht ins Gesicht gezogen und starrte vor sich hin. Was natürlich heißt, sie starrte nicht sondern lauschte aufmerksam den Geschichten der Dorfbewohner. So erfuhr sie etwas über das Treiben und konnte sich ohne viel Aufhebens einen Überblick verschaffen. Natürlich redeten noch immer alle über den Einschlag des Sternes, und es schien, dass ein gewisser "Leonardo von den Birken" genaueres wusste. Er gehörte zur höheren Bevölkerungsschicht und konnte die alten Schriften lesen. Und es schien als das schon einiges war, denn die Menschen in Miersa schienen dies zu bewundern, dass er die Aufschriebe des Mönches schon gesehen hatte und in ihnen stöbern konnte.

Es war also daran diesen "Leonardo" zu finden und ihn nach Informationen zu Kvalnir zu "befragen" je nachdem wie redselig dieser Herr war. Doch wo war er zu finden. Thará wusste, dass es für sie nicht gerade einfach werden würde in dieses Männerstammtischgespräch integriert zu werden, und wollte eine gute Möglichkeit abwarten, doch es sollte einfacher werden als gedacht. Ein Fischer, Thará hatte ihn bereits mit dem Ork in ein Wortgefecht treten sehen, suchte offenbar Streit, und in seiner Manier, die sich als... nun sagen wir 'Keine', herrausstellen sollte, zog er Thará die Umhangkapuze vom Kopf.

"Ein Weibsbild!" schrie er durch den ganzen Raum. Der Tisch fixierte sich auf diesen Aufruf, nun ja besser als die ganze Kneipe. Thará tat verschüchtert, obwohl sie diesen Wicht mit einem Streich hätte in die Knie zwingen können, und bemühte sich der Freundlichkeit. Er war kein guter Herr über Worte, wie konnte er sich dann noch mit seinen Taten wehren.
"Nun der Herr", antwortete Thará "es scheint mir als hättet ihr schon lange mehr keines gleichen gesehen". Der Fischer wurde rot vor Wut.
"Wie könnt ihr es wagen", schrie er die Hochelfe an "als Weibbild, und seid ihr noch kein Mensch sondern eine Elfe "so habt ihr in dieser Lokalität kein Recht auf diese Frevelei, ihr könnt Frohsein, dass man euch am Tisch duldet und euch nicht als Hure im Hinterzimmer aufwartet". Thará schaute.... nun ja nennen wir es ... betreten zu boden.
"Nun der Herr", gab sie sich reuemütig (Hure hatte er sie genannt... bei der nächsten Gelegenheit war dieser Fischer Futter seiner Beute). "Ich hörte ihr seid ein tüchtiger, ehrenwerter Mann und es steht mir wohl nicht zu so mit euch zu sprechen. Verzeiht mir. Ich hatte einen langen Ritt heute und wurde von allerlei Gesindel belästigt. Man ist ja heute selbst zu Pferd nicht mehr sicher".
der Fischer hatte die Schau geschluckt und rief aus..."da habt ihr recht, seid dieser Stern am Rande von Miersa unterging, ist man hier nicht mehr sicher und braucht Schutz, besonders Weib und Kind."
Thará musste innerlich laut lachen.... Schutz? Dieser Fischer konnte nicht einmal seine Dummheit verstecken wie will er jemanden beschützen. Doch der Anfang war gemacht. Und sie kamen ins Gespräch. Natürlich in erster Linie über diesen veruchten, verfluchten Stern, der Miersa zum Treffpunkt von ganz Furos gemacht hatte und auch über Leonardo, der sich wie es hieß in einem Menschenkloster, ein Stück nördlich im Wäldchen Movendil, zurück gezogen hatte.
Thará beschloss sich bei Sonnenaufgang auf den Weg dorthin zu machen.
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Hermann Hesse
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der Schütze

Der Pilger

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10

Sonntag, 17. August 2008, 16:45

Weit-Her öffnete die in den Angeln knarrende Tür der Gaststube und mit dem Qualm-getrübten Licht schlug ihm der erbärmliche Gestank von abgestandenem Fett, darin gebratenem Fisch, Schweiß und Bier entgegen. Der Adelssohn kämpfte seinen Brechreiz nieder und suchte sich einen Pfad durch die von Würfelspielern, ihren Lohn versaufenden Fischern und Fremden belegten Tische zur Theke. Der Wirt bedachte ihn mit finsterem Blick. "Verschwinde! Du weißt, wo du hingehörst, Dichter!" Er spuckte ihm die Worte entgegen, während er mit einem fettverschmierten Tuch einen Becher polierte. Dann wuchtete er seinen Wamst an die Theke und wisperte wütend: "Wer nicht zahlen kann, hat hier nichts verloren. Allein meiner Tochter verdankst du dein Nachtlager im Stall. Doch ich warne dich - verdreh ihr nicht zu sehr den Kopf mit deinem Liebesgeschrei, sonst blickst du bald selbst nicht mehr gerade aus." Weit-Her wich dem voranwallenden Mudngeruch des Mannes aus und speckte eine Münze auf den Tresen: "Gebt mit bitte einen Becher Wein, Herr Wirt." Der Gastgeber schlug mit seiner Pranke nach dem Geld, begutachtete es misstrauisch und wandte sich schließlich um, um dem unwillkommenen Wanderer sein billigstes Gemisch ein zu schenken.

Weit-Her lehnte sich an das dunkle Holz und warf einen Blick in den überfüllten Schankraum. Es war sehr ruhig in jenem Moment. Aus dem Volksgemurmel erhoben sich vereinzelt lautes Gelächter oder das Niederschlagen der Würfelbecher, geräuschvolles Rülpsen und im Rausch angestimmte Seemannslieder, die aus tiefen Stimmen und getragenen Melodie gewoben langsam dem finsteren Dach entgegen stiegen und sich dort zwischen geräuchertem Fisch verloren. Um das Feuer sammelten sich die Fischer; alte, hagere Männer, oder wahre Kraftpakete in den besten Jahren - grobschlächtige Burschen, deren Weg Weit-Her nicht zu kreuzen hoffte. Weitaus beunruhigender jedoch erschien dem jungen Dichter, der Hühne, welcher sich in seiner unmittelbaren Nähe befand. Eine unbeschreiblich hässliche Kreatur, die in diesem Augenblick einen kräftigen Schluck aus dem ihr gereichten Krug nahm. Der Fremde hatte eine fleckige Haut mit einem sonderbaren Zeichen an der Stirn und einem Stück Holz quer durch sein spitzes Ohr. So gar nicht zu diesem angsteinflößenden Antlitz passten die Augen des Riesen - sie wirkten nahezu menschlich, weitsichtig und tiefgründig zugleich. Wie von einer Sehnsucht geplagt und doch zärtlich mit einer felsenfesten Gewissheit beseelt. Der Fremde hatte den krug abgestellt und Weit-Her wandte rasch den Blick ab, um nicht auf zu fallen. In unglaublichem Kontrast zu dieser Erscheinung befand sich offenbar ein weiterer Fremder im Raum. An einem Tisch zwischen den Fischern saß eine Frau, die von einem silbernen Glanz umgeben zu sein schien. In ihrem langen, dunklen Haar spiegelte sich das Feuer wider und ihren zartroten Lippen entfloh ein sanfter Atemzug, der im tiefsten Winter noch alle Blumen hätte erblühen lassen. Nie zuvor hatte Weit-Her solch eine Schönheit gesehen, die noch in ihre Bewegungen eine solche Anmut legte, dass man wohl tausend Lieder davon hätte singen können. Der Dichter war wie gebannt von dem Anblick und als er sich dessen bewusst wurde, leerte er eifrig seinen übel schmeckenden Wein und verließ durch eine kleine Tür hinter der Theke die Wirtsstube (wohl darauf bedachte, dem Wirt nicht zu nahe zu kommen).

Der Stall, in welchem die Pferde der Gäste untergebracht waren, roch gerade zu angenehm nach dem Aufenthalt im Gasthaus. Weit-Her warf sich einen großzügigen Haufen Heu in die finsterste Ecke, legte sich nieder und bettete sein adeliges Haupt auf seinen Wanderbeutel. Das Heu stach ihm durch die Kleider und fluchend dachte Weit-Her noch einmal daran, dass er all dies nur auf sich nahm, um einen derart lächerlichen Stern gesehen zu haben. Doch die Mühen der Reise forderten ihren Tribut und bald schon war Weit-Her eingeschlafen.
der Schütze
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Chubacabra

Fortgeschrittener

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11

Sonntag, 17. August 2008, 22:42

Noch vor der Dämmerung wollte Makashil dieses von allen Ahnen verlassene Nest erreichen. Von fern konnte man schon die alten, aus morschen Holz bestehenden Dorfmauern sehen, da beschleichte ihn ein komisches Gefühl. Gefühl war das falsche Wort, mehr eine Ahnung stieg in ihm hoch. Er kannte es noch aus seiner Ausbildung zum Maethor-Moth, und es verhieß nichts gutes.
Er verharrte kurz auf der Lichtung und sah sich um. Dann kniete er sich hin, schloss seine Augen und begann seinen Geist schweifen zu lassen. Diese Technik war eine der ersten, die ein Attentäter der Bruderschaft zu meistern lernt. Der Maethor-Moth lässt dabei seine Seele freien lauf, und er bekommt eine ungefähre Ahnung von der Gegend auch von den Lebewesen in der Gegend. Je nach dem, wie gut der Meuchler diese Technik beherrscht, desto besser war das Bild dass sich vor seinem geistigen Auge formte. Manche Lebewesen vermochten sich vor diesem Ausblick zu verbergen, doch diese niederen Kreaturen waren dieser Technik sicher nicht mächtig...


"Bergzwerge!" spie Makashil wie Gift aus. Er sah sie vor sich, 5 an der Zahl. Was wollten dieses Untervolk hier in den Wäldern? Er ließ seinen Geist zurück kommen. Auch wenn er einen Auftrag hatte, er wollte zuerst herausfinden, was dieses Pack hier wollte. Dieser Beamte würde ihm schon nicht davon laufen. Und wenn, würde er ihn finden. Je unbekannter das Dorf, desto schwerer war man zwar aufzuspüren, war man aber erst dort, konnte man anschließend schlechter untertauchen als in einer Großstadt.

Er nahm etwas Schlamm und rieb ihn in sein Gesicht, und zog sich braune Handschuhe an. Er war zwar nicht so ganz in den Wäldern heimisch wie seine Vettern, doch vieles davon konnte er durch seine Ausbildung wegmachen. Langsam schlich Makashil in die Richtung, in der er das Zwergenlager erfühlt hatte. Hinter einer Buschgruppe, keine 5 Körperlängen von den Unholden entfernt, legte er sich hin und lauschte"

"Was macht Torin denn so lange in diesem Kaff? Er sollte doch nur ein paar Liter Met besorgen" stöhnte einer der Zwerge. "Hör auf dich zu beschweren" grölte ihn sein rotbärtiges Gegenüber an. "Er wird schon kommen, vielleicht hat er ja auch was über diesen Stein aufgeschnappt. Wär ganz interessant, warum der Steinformer so dringend was davon haben will"
Makashil erinnerte sich an den Feuerstrahl am Himmel vor einer Woche. War etwa hiervon die Rede? Und was wollte der Zwergenmagier damit? Makashil beschloss sich ins Dorf zu begeben, und dort schnell den Diamanten zu finden, um sich dann mehr diesen verderbten Kreaturen widmen zu können. Lautlos entfernte er sich von der Lagerstätte und begab sich in das Dorf...

Auf was für Wesen würde er wohl noch treffen? Er mahnte sich selbst zur Vorsicht
OHNE WORTE
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truetopia

S.H.I.T.

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12

Montag, 18. August 2008, 16:03

Iridan erreichte Miersa am späten Abend. Wie erwartet schlug ihm nicht die Freundlichkeit hier beheimateter Anwohner entgegegen. Vielmehr war es wie Überall die Stille und das leise Getuschel, das er wo er ging und stand antraf.
Schließlich fand er wonach er gesucht hatte auch ohne nachfragen zu müssen (auf eine Antwort konnte er ohnehin nur selten hoffen): Ein Gasthof. Iridan trat ein.
Seine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Er war nicht der einzige, der dem sterbenden Stern gefolgt war. Wahrscheinlich aus anderen Beweggründen, aber dennoch. Unter der übrlichen Dorfbevölkerung tummelten sich bereits einige Gestalten die offensichtlich hier nicht heimisch waren. Iridan zog die Kapuze seiner Robe von seinem Kopf und ließ seine fahle dünne Haut zum Vorschein kommen. Er hörte dem Getuschel der Bauern schon gar nicht mehr zu, denn er kannte bereits die sich immer widerholenden Phrasen: "Ein Einwohner der verderbten Stadt. Was hat der außerhalb zu suchen? Passt bloß auf, dass er nicht zu nah an die Felder kommt sonst droht uns die Hungersnot."
Wortlos nahm der junge Mensch platz, ausgerechnet an der Seite des hochgewachsenen Orks. "Wirt! Met!" stieß er aus um nicht zuviel Worte zu verschwenden.
In den Tälern der Dummheit wächst für einen Philosophen immer noch mehr Gras als auf den kahlen Hügeln der Gescheitheit.

Ludwig Wittgenstein

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Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr.

Vincent van Gogh
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der Schütze

Der Pilger

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13

Montag, 18. August 2008, 21:03

Weit-Her schreckte aus dem Schlaf und es bedurfte eines Augenblicks, bis er sich erinnerte, wo er war. Er rieb sich die Augen, in welchen noch die letzten Bildfetzen eines sonderbaren Traumes hingen: Ein Ork und eine Elfe hatten in der Brandung getanzt und gelacht. Dann war ein Schatten über sie gefallen und sie liefen davon. Während des Laufens verzerrten sie sich zu einem gigantischen, schwarzen Krater bis zuletzt ihr Lachen aus den Untiefen drang und aus dem Frohsinn ihrer so unterschiedlichen Stimmen wurde auf bizarre Weise Hohn und Wahn, die sich dröhnend vermengten und in einem Donnerhall ausklangen, der schließlich die Brücke zur Wirklichkeit schlug und den Träumenden aus seinem Strohbett warf.
Eines der Pferde wurde ob des nahenden Unwetters unruhig, wieherte schrill, schnaubte und scharrte temperamentvoll mit den Hufen über den kühlen Boden. Die anderen beiden Tiere dösten gelassen in ihren Boxen. Weit-Her erhob sich schwerfällig. Seine schlanken Glieder waren wegen des schlichten Nachtlagers steif geworden. Er wankte zur Stalltür und stieß den oberen Flügel auf. Eine warme Brise fuhr ihm ins heudurchsetzte Haar - einer jener Winde, die spöttisch vom Sturm flüsterten und feige in sich zerfielen, kurz, bevor er niederbrach. Auf dem nachtschwarzen Himmel war kein Stern zu sehen und so erahnte das menschliche Auge die gewaltigen Wolkentürme, die sich in der kurzen Zeit über die See gewölbt hatten. Vor dem fernen Wetterleuchten ließen sich die Giebel der gegenüberliegenden Dächer als schwarze Schemen ausmachen.
Weit-Her schloss die Tür, sammelte seinen Beutel ein und schlich sich müde in die Küche der Wirtsstube. Er hatte gehofft, Rosie, die Tochter des Wirtes, welcher er seine Herberge verdankte, dort zu treffen. Doch sie war wohl schon zu Bett gegangen. Der Dichter war unschlüssig. Nichts hielt ihn mehr an diesem Ort, doch bei Nacht und Unwetter den fremden Ort zu verlassen, verlockte ihn kaum. So kämpfte er beherzt mit seiner Erscheinung (über den ein oder anderen Strohhalm wollen wir hinwegsehen) und betrat erneut die Gaststube.

Es mochte bereits nach Mitternacht sein und die meisten Gäste hatten ihren Weg nach Hause gefunden (oder zumindest bis zur nächsten Pferdetränke), an der Feuerstelle glimmte nur noch eine leise knisternde Glut, das Gelächter und das Rollen der Würfel war verstummt, nur der Qualm und der elende Gestank hielten sich hartnäckig und legten einen matten, zwielichtigen Schleier in den Raum. Die Elfe war noch da und auch der Ork. An seiner Seite stand ein Mensch, der mehr tot, denn lebendig aussah und der den Met, welcher der erschöpfte Wirt ihm reichte, mehr, als nötig zu haben schien (ganz ehrlich? ein Fass hätte nicht gereicht, dem Fremden wieder Farbe ein zu flößen). Weit-Her, der sich keinen Met leisten konnte (und bei dem Gedanken an das Weingepansch schon so bleich wurde, wie der Wanderer an der Theke) ließ sich nahe dem Eingang nieder, wo durch die Ritzen im Holz ein kühler Lufthauch drang, nahm seine Drehleier aus dem Beutel und stimmte leise eine traurige Melodie an (ja, das Lied war gestohlen, doch Weit-Her hatte einen guten Geschmack was sein Diebesgut anging und er war auch noch nie einer Gaststätte verwiesen worden, wenn er jene gesungen hatte - was erstaunlicher Weise durchaus geschehen konnte, wenn er seine eigenen Kunstwerke anstimmte) :

“Wie vil mir eren ie geschach
durch fürsten, künigin gefach
und was ich freuden ie gesach,
das büess ich als under ainem dach.
mein ungemach
der hat ain langes ende.
Vil guetter witz der gieng mir not,
seid ich muess sorgen umb das brot,
darzue so wirt mir vil gedrot
und tröst mich niena mündlin rot.
den ich e bot,
die lassen mich ellende.
Wellend ich gugg, so hindert mich
köstlicher ziere sinder.
der ich e pflag, da für ich sich
neur kelber, gaiss, bock, rinder
vnd knospot leut, swarz, hässelich,
vast rotzig gen dem winder;...“
(Oswald von Wolkenstein, Durch Barbarei - Arabia)
der Schütze
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Chubacabra

Fortgeschrittener

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14

Dienstag, 19. August 2008, 00:03

Als er die Dorfmauern passierte, begann es leicht zu regnen. Aber so wie die Wolkentürme über dem Meer aussahen, würde heute Nacht noch ein wuchtiges Gewitter über Miersa niedergehen. Während sich Makashil seinen Blick schweifen ließ, über die paar einfachen Wohnhäuser, die wohl schon seit Generationen hier standen und schon dem einem der anderem Gewitter standhielten, torkelte ein großgewachsener Mensch auf ihn zu. Sein Gesicht war von den Launen des Wetters gezeichnet, die Hände rau und rissig, schienen aber sehr kräftig zu sein. Müsste Makashil raten, würde er sagen dass da ein Fischer etwas über den Durst getrunken hatte.
"Bei den Göttern! Noch soooo ein Langohr! Dieser gefallene Schdern sei verflucht! *hicks* Seit dasding bei uns eingeschlaaagen isst, scheintss von euch fremdrasssslern hier nur so zu wimmeln! *hicks* Aber ich sa... sa... sage dir, ich werd dich und den Ressst im Auge behalten!"
Während er den letzten Satz zum Dunkelelfen lallte, stackste er in dessen Richtung und versuchte bedrohlich auszusehen. Das bedrohlichste war allerdings sein übler Mundgeruch. Als der Mensch die Faust zum Drohen ballte, zog Makashil links an ihm vorbei, stellte ihm ein Bein und eine Sekunde später lag der Fischer mit dem Gesicht im Schlamm. Makashil hätte ihm auch den Unterarm brechen können, aber das hätte nur Probleme gemacht. Ein Maethor-Moth sollte stets darauf bedacht nicht zu sehr aufzufallen. Der Fischer begann bereits zu schnarchen und der Dunkelelf setzte seinen Weg zur Herberge fort.

Die schwere Holztür derselben hatte wohl auch schon bessere Zeiten gesehen. Und manche der Gäste anscheinend auch. Die eine Gestalt an der Theke sah aus wie ein Bewohner dieser verderbten Stadt, von der er schon manche Schauermähr gehörte hatte. Der Name der Stadt lag ihm auf der Zunge, wollte ihm aber um diese nachtschlafende Uhrzeit nicht mehr einfallen.
Gleich daneben stand ein außergewöhnliches Exemplar von Ork. Außergewöhnlich nicht wegen seiner Größe oder Statur, solche hatte der Meuchler schon einige Male gesehen, aber seine Ausstrahlung war für einen Ork eine ungewöhnliche. So... Makashil suchte im Geiste ein Wort. Ritterlich klang in der Verbindung mit einem Ork so komisch...
Links von Makashil spielte ein schmächtiger Jüngling auf einer Drehleier eine ihm unbekannte Melodie. Er machte das gar nicht schlecht, soweit der Dunkelelf das beurteilen konnte, daher verstand er nicht warum der Wirt dem Jüngling andauernd böse Blicke zuwarf. Selbiger schlurfte Makashil zu.
"Na Langohr? Was kann ich für dich tun?" "Ein Becher Milch und Quartier für die Nacht" "Milch?" grinste der Wirt "na gut, solange ihr zahlen könnt, solls mir recht sein"
Makashil griff in seinen Beutel und streckte dem Wirt einen Heller hin. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Elfe an einem hinterem Tisch seine Tätowierung an seiner Hand betrachtete. Sie war ein Kennzeichen der Bruderschaft und nur deren Angehörigen oder Verbündeten bekannt.
"Da habt ihr eure Milch! Quartier hab ich auch für euch, kommt nach dem Becher zu mir" Makashil nahm den Becher und setzte sich an einen Tisch
OHNE WORTE
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Kedyns Krähe

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15

Dienstag, 19. August 2008, 09:18

Eine beschauliche Gruppe hatte sich hier versammelt. Krekk genoß das bunte Treiben und lauschte dem Leierspiel des jungen Barden. Auch wenn viele der Fischer angesicht des Textes das Gesicht verzogen, so erkannte Krekk die Poesie und den verschmitzten Unterton des Stückes. Als das Lied verstummte, spendete Krekk höflich Applaus.
"Wohl gespielt, Nachbar! Seid bedankt für die Kurzweil"
Und wieder riefen die Äußerungen eine Belustigung der Anwesenden hervor. Krekk beschloss, die Naivität der Dörfler nicht zu ernst zu nehmen und verbeugte sich tief.
"Wohlan, so werd' ich mich zur Ruh begeben. Guter Mann", sprach Krekk an den Wirt gewandt, "hättet ihr einen Platz im Schober oder dergelcihen für mich und meine treue Begleiterin, welche dort draußen im Schlamm liegt?!"

"Ähm...ja, sicher...der Stall. Da könnt ihr euch hinlegen. Macht einen halben Heller"

Krekk fischte in seiner Rüstung herum und zog einen Heller hervor. Diesen legte er auf den Tresen und drehte sich um, um zum Ausgang zu gehen. In genau diesem Moment öffnete sich die Tür und ein Elf trat herein. Krekk wartete kurz um zu sehen, was sich nun ergab. Da der Zwerg immer noch im Raum war, erwartete Krekk Ärger, sobald dieser den Dunkelelf erkannte. Das konnte der Ork nicht zulassen. Als er den Blick des Dunkelelfen spürte, geb er diesem ein kurzes Zeichen und wies dabei in die Ecke, in welcher der Zwerg stand und sich angeregt mit einem alten Mann unterhielt.

Krekk deutete eine Verbeugung an, sich sicher, größeren Ärger verhindert zu haben und schritt hinaus und sein Reittier in den Stall zu zerren




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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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16

Dienstag, 19. August 2008, 17:20

Thará musste beinahe laut loslachen über die verbliebenen Gäste.

Zunächst der Ork, der wohl in die Falsche Haut geboren wurde, dann der Jüngling. Ein Dichter der dem Wirt wohl schon des öfteren begegnet war, ein Bewohner der verderbten Stadt... er sah unglaublich elend aus, und Thará fragte sich, wie diese Gestalten es schafften nicht zu Staub zu zerfallen, sobald sie aufstanden, ein Zwerg, wobei dieser wohl für keinen eine Bedeutung hatte... und dann noch dieser Dunkelelf. Thará wusste, dass Hochelfen und Dunkelelfen zwar beide den Namen "Elf" in ihrer Art trugen, dennoch hatten sie nichts gemeinsam... und doch diese zwei Elfen waren sozusagen durch eine, beinahe grausame, Sache vereint.

Es war der Beruf.Schon beim Betreten der Spelunke hatte Thará die Kennzeichnung gesehen, die nur die Attentäter einer bestimmten Gruppierung an der Hand trugen. Ob er gar einen Auftrag in Miersa hatte? Und wenn ja hatte er mit diesem Stern zu tun?. Wobei... Thará überlegte... was sollte die Bruderschaft denn damit anfangen wollen. Außer eigennützigen Gedanken, viel ihr nichts ein.

Es war wohl auch an der Zeit sich für die Nacht ein Schlafplatz zu suchen. Mit einem anständigen Angebot durch den Wirt konnte mal wohl nicht rechnen, so hatte er bereits alle, egal welche Rasse, in den anliegenden Stall verwiesen. Dass war wohl ihr Platz.

Thará dachte oft an ihre Heimat zurück, besonders wenn es draußen ungemütlich werden zu schien. Im Hochelfental war eben immer alles einen Hauch... verzauberter... gewesen. Das Wasser war glasklar, die Bäume standen im Saft des Leben, und es leuchtete in allen erdenklichen Farben wenn das Sonnen- oder das Mondlicht durch ihr Fenster brach und...

"Hey Elfe" Thará erschrak. Da hatte sie sich schon wie in Trance zum Tresen aufgemacht und stand vor dem stämmigen Wirt. "Träumt ihr oder wollt ihr einen Wunsch äußern". "Nun ja der Herr, ich überlegte gerade ob ihr vielleicht noch ein Platz für mich und mein Pferd habt. Für ein ruhiges Plätzchen werde ich euch angemessen entlohnen" und sie zog zwei der begehrten Münzen hervor. "Nun gut Elfe, im Stall ist noch Platz für euch, aber heute ist er gut besucht, ob ich euch ein gemütliches Plätzchen zusichern kann, möchte ich nicht beteuern". "Ist gut der Herr, antwortete Thará" und die Heller wechselten den Besitzer. "Wohl an, dann wünsche ich euch eine gute Nacht" rief Thará beim verlassen des Wirtshauses den übrigen Gästen noch zu.

Im Stall angekommen sah Thará den Ork schlafend in der Ecke liegen. Könnte man sagen (man kann natürlich eigentlich nicht), dass ein Ork friedlich aussehe, so hätte es dieser getan. Sie sah auch den bereits zurechtgemachten Schlafplatz des Dichters und beschloss sich in die Gegenüberliegende Ecke zu verziehen, wohin sie auch ihr Pferd zog. Sie liebte dieses Tier. Es war zuverlässig, intelligent und stark. Eines der letzten Dinge die sie von zuhause mitnehmen durfte. Der Hengst war beunruhigt denn auch der Ork hatte sein Reittier mitgebracht. Zwar schlief die Sau ebenfalls, aber vor so einem Tier hütet man sich.

Thará suchte etwas stroh zusammen, versorgte ihr Pferd noch so gut es mit den vorhandenen Mitteln eben ging und beim ersten Donnerschlag schlief sie ein... "Leonardo von den Birken... morgen lernen wir uns kennen" War ihr letzter Gedanke
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Satyr69

langes Elend

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17

Freitag, 22. August 2008, 18:04

Früher als erwartet, denn das Wetter hatte unerwartet von freundlich in stürmisch gewechselt, legte das große Drachenschiff im Hafen von Miersa an. „Da haben wir ja Glück gehabt. Würde mich nicht wundern, wenn es hier gleich wild zur Sache geht.“ sagte Thorvalor zu der kleinen Gruppe von Männern, die an der Reling standen und zusahen wie das Schiff am Pier befestigt wurde.

Kurze Zeit später gingen alle ihren gewohnten Tätigkeiten nach. Kleinere Reparaturen am Schiff wurden vorgenommen, der Laderaum von nicht mehr benötigten Dingen befreit, vier Mann hielten vor dem Schiff Wache und einige vertraten sich einfach nur die Beine.
Skeld, Olfr und zwei weitere Männer machten sich auf den Weg zur Kneipe um dort den ersten Schwung an neuer Verpflegung zu besorgen. Zum späten Abend hin konnte man nicht mehr wirklich damit rechnen an grössere Mengen von Essen und Trinken zu gelangen. Von daher musste erstmal das ausreichen, was sie jetzt auftreiben konnten.

Miersa war nicht wirklich gross und so war die Kneipe nach kurzer Zeit ausfindig gemacht. „Guck mal Olfr! Deine Frau ist auch schon da.“ kam es lachend aus Skeld. Als Olfr ihn verdutzt ansah, wiess Skeld ihn auf die Forku hin, die genau in diesem Moment ein lautes Quieken von sich gab. Bei diesem Anblick musste sogar Olfr lachen „Verdammt, selbst hier bin ich nicht sicher vor ihr!“

Breit grinsend traten alle vier in die Kneipe, die für diese Zeit doch recht gut gefüllt war. Ohne gross auf die Anwesenden zu achten, gingn sie in Richtung Theke. „Womit darf ich den Herren dienen?“ fragte der Wirt die Gruppe und reinigte dabei einen Krug. „Unser Vorrat an Lebensmittel ist fast aufgebraucht und von daher brauchen wir soviel von euch, wie ihr hergeben könnt.“ antwortete Olfr prompt. „Wieviele Leute seid ihr?“ wollte der Wirt wissen. „30 Mann und allesamt aus Norsk. Wie ihr vielleicht wisst, essen wir nur was auch satt macht. Also keine hauchdünnen Käsescheiben oder kislanisches Putenfleisch.“ warf Skeld ein. „Keine Angst. Sowas habe ich nicht hier. Im Keller lagern einige Dinge die euch gefallen werden. Da ihr so eine grosse Menge kaufen wollt, mache ich euch einen Freundschaftspreis.“ sagte der Wirt und deutete mit seiner Hand auf die Kellertreppe hinter der Theke. „Sowas hört man doch gern“ Olfr war immer darauf aus zu sparen, die letzte Ladung Met war ein gutes Beispiel dafür. Zusammen mit dem Wirt und den beiden anderen Männern ging er die Treppe hinunter. Skeld nahm in der Zeit an der Theke platz und trank einen Krug Met leer. Danach sah er sich die anderen Besucher der Kneipe genauer an.

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Kedyns Krähe

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18

Samstag, 23. August 2008, 09:05

"Vaaaater! Neeeein!!!" Mit einem tiefen Keuchen erwacte Krekk aus seinem unruhigen Schlaf und beendete damit den immer wiederkehrenden Alptraum. Gedankenverloren glitt seine Hand über den Griff seiner Handaxt. Er zog sie hervor und betrachtete sie. Drei kurze, abwärtsgerichtete Klingen. DIe Unterseiten geschärft und an den oberen Kanten widerum kurze Klingen die zu den Seiten standen. Eine wiederliche Waffe. Geschaffen um zu töten, oder um zu verstümmeln. Voller Abscheu strichen Krekks Finger über die kurzen Blutrinnen auf der Klinge. Ursprünglich befand sich ein klebriges Gift daran, doch der Ork hatte sie gut gesäubert. Gesäubert, um sie vom Gift zu befreien, vom Gift und vom Blut seines Adoptivvaters.
Vereinzelte Regentropfen schlugen an das dünne Leder, welches die Fenster verschloss.
Krekk rieb sich energisch die Augen, erhob sich leise und ging zu Forku. Die Sau lag auf dem Rücken, alle Viere in der Luft. Der massige Schädel zur Seite gedreht und die Zunge hing heraus bis auf den Boden.
Krekk lächelte und sang leise: "Das edle Ross, die Mitgift wart, es traf das edle Fräulein hart. Wart ihr Ross hinfort gegeben, wollt sie nicht alleine leben". Er kraulte Forkus Ohren, lehnte sich an ihren Bauch und starrte vor sich hin.

Daher sah er auch sehr genau, wie das Scheunentor sich langsam öffnete. Zwerge, vier an der Zahl. Gerade wollte Krekk sich erheben und den Unterirdischen sagen, sie sollen leise sein als er die Waffen bemerkte. Die Zwerge betraten die Scheune und schlossen das Tor. "Welcher von ihnen ist es, Torin?"
"Ich weiß es nicht, die Prophezeiung ist hier nicht eindeutig. Töten wir einfach alle. Dürfte ja ein einfaches Spiel werden"


Langsam verteilten sich die Zwerge. Krekk schienen sie vorerst nicht zu bemerken, da der riesige Körper Forkus' ihn vor den Blicken verbarg. Er nahm seine Axt zur Hand und wog sie in der Luft. Konzentriert betrachtete er den Zwerg, welcher sich leise in Richtung des Barden aufgemacht hatte. Die Anderen hier würden sich ihrer Haut erwehren können, der Barde wohl eher nicht.
Als die Zwerge noch etwa 10 Fuß von ihren ausgesuchten Opfern entfernt waren sprang Krekk auf, holte aus und fixierte den Zwerg.
"Für Furos, Ehre und Tod!", mit diesem alten Kriegschrei der RItter Furos' flog die Axt, traf den Zwerg an der Schulter und trennte ihm den Arm fast zu Gänze ab. Krekk rannte zu seiner Schlafstatt, schob den Fuß unter seine Sense, warf sie sich in die Hände. drehte sich einmal um die eigene Achse, wobei er den Griff der Waffe soweit unten wie möglich fasste und lies die Sense dann auf den Zwerg hinabsausen. Er traf den UNterirdischen zwischen Kopf und Schulter, der Hieb so kräftig, dass die Spitze des Sensenblattes aus dem Schritt des Zwergen ragte...




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HijaDeLaLuna

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19

Samstag, 23. August 2008, 16:52

Es war eine unruhige Nacht, das Gewitter ergoss sich mit allen Rafinessen über Miersa, erst ... es muss wohl schon gegen vier Uhr gewesen sein, verwandelte sich der strömende Regen in ein leises, beruhigendes Plätschern. Im Stall war deutlich zu merken, wie die Luft draußen abgekühlt hatte.
Thará war erschöpft und hatte sich darauf gefreut dass nun dann endlich Ruhe und Frieden einkehren könne um wenigstens noch bis in den frühen Morgen etwas schlaf zu finden. Die Pferde waren ruhig, die Sau war es und auch die anderen Schlafgäste der Nacht gingen wohl ihren Träumen nach.
Es schienen fünf Minuten im Schlaf vergangen zu sein, als Thará ein fürchterliches Getöse erwachen lies. Da der Mond heut Nacht gar von Wolken verdeckt war, war es unmöglich mehr als Schatten zu erkennen. Aber sie waren groß oder sollte man sagen klein genug um zu Zwergen zu gehören. Thará war blitzschnell wach. Sie sah den Ork gekonnt mit der Axt umgehen und in laut den Satz der Ritter Furos' ausrief. Keine Zeit um sich darüber zu wundern, denn zwei Zwerge waren in dieser Situation noch zwei zu wenig. Während der eine schon auf dem Weg zu dem Dunkelelf war, bewegte scih der andere noch unschlüssig im Raum herum. Gut für Thará, dass er mit dem Rücken noch zu ihr stand, schlecht für den Zwerg. Es war kein Geheimnis, dass sich jede Elfenart sehr leise bewegen konnte und so hatte der Zwerg keine Chance, als Thará ihm mit dem Schwert die Waffenhand abschlug (der Hinterhalt war vielleicht nicht gerade ehrenhaft, aber wir wollen auch gar nicht vermuten was die Zwerge hier zu dieser Stunde voll ausgerüstet zu suchen hatten.) Die doch sehr stattliche Streitaxt des Zwerges viel scheppernd zu Boden. Der Zwerg, man musste ihm fast Heldenmut zuschreiben, schrie kurz erbärmlich auf aber es schien, als sei dieser kleine Mann härter im Nehmen als nun gar jeder andere. Möglicherweise befand er sich auch nur in einem Schockzustand.
Thará stand unschlüssig herum. Was nun tun mit diesem blutspritzenden Zwerg, der Ork hatte gerade einem weiteren von Ihnen die Sense, nun sagen wir quer durch, gejagt. Doch der Zwerg war gewitzt und versuchte schnell zum Tor zu kommen um sein restliches Leben zu schützen. Dies war fei keine gute Idee, die Elfe fasste ihr Schwert wieder fester und Schlug ihm den Kopf ab... das hieß sie versuchte es, aber dieser kleine Zwergenkörper war zäh und so wurde der Zwerg nicht ganz geköpft, aber um die Tür zu erreichen, das gelang ihm nimmermehr.
Unglücklicherweise konnte man aber auch ihn nicht mehr fragen welche Absicht sie zu dieser Stunde hegten, aber es blieb ja noch einer übrig...
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truetopia

S.H.I.T.

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20

Samstag, 23. August 2008, 19:17

Ein Hinterhalt war schon beinahe zu erwarten, wenn man bedachte, dass sich mit einem mal in einem kleinen Dorf jenseits großer städtischer Organisation quasi über Nacht schier unzählige Abenteurer eingefunden hatten. Die größte Überraschung die Iridan zuteil wurde war lediglich, dass nicht er der Zielpunkt eines Attentats war. Zumindest noch nicht. Ohnehin wäre es den Attentätern schwer gefallen ihn im Schlaf zu überraschen, denn Schlaf war etwas, was zwar wünschenswert, aber schwer zu bekommen war. Es war ein Luxus den man sich nicht einfach gönnen konnte, sondern der einem von den Göttern oder wem auch immer gegönnt wurde, wenn man nur ihre Gunst hatte. Iridan hatte sie ganz offensichtlich nicht. Er litt unter Schlafstörungen und selbst wenn er gewollt hätte wäre er nicht in der Lage gewesen einfach eine Nacht durchzuschlafen. Er war daran gewöhnt seinen Schlaf lediglich in Etappen zu bekommen und so war er als er den Ork etwas rufen hörte das sich wie "Sunos" anhörte schnell auf den Beinen, wenn auch begleitet von etwas Verwunderung, denn Sunos war ein Gericht aus seiner Heimat, dass aus modrigen Pilzen hergestellt wurde. Seine Robe war schnell übergestreift und seine Füße trugen ihn schnell die Treppen hinunter ins Erdgeschoß. Als er unten ankam sah Iridan bereits einige Zwerge, die gerade dabei waren die Suppe auszulöffeln, die sie sich selbst eingebrockt hatten. Der Magier hatte bereits einen Spruch auf den Lippen als ihm wieder in Erinnerung trat warum er die Reise überhaupt angetreten hatte. So stellte er sich also ungetaner Dinge etwas Abseits und schaute sich an wie die beiden Abenteurer aus der Kneipe gestern Abend von ganz alleine mit den verblüfften Zwergen fertig wurden.
In den Tälern der Dummheit wächst für einen Philosophen immer noch mehr Gras als auf den kahlen Hügeln der Gescheitheit.

Ludwig Wittgenstein

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Chubacabra

Fortgeschrittener

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Beiträge: 424

Geschlecht: Männlich

21

Sonntag, 24. August 2008, 06:23

Makashil war überrascht, und dies war ein Zustand, welchen den Maethor Moth nicht schnell ereilte. Der Hinterhalt an sich erwischte ihn ja auch nicht am falschen Fuß, dafür war seine Ausbildung bei der Bruderschaft zu gut gewesen. Ihn verwunderte aber zum Beispiel die Idiotie der Bergzwerge. Diese waren ja nicht gerade für ihre Intelligenz bekannt, aber nur zu viert gegen einen ausgewachsenen Ork und zwei Elfen anzutreten war doch mehr als dumm.
Auch überraschte ihn der Kampfstil des Orks. Zuerst der Kampfschrei der Edlen Ritter Furos, dann diese überragende Technik mit der Sense. Makashil kannte die Orks eher als grobe Schläger, das was dieser Kämpfer aber hier mit seiner Sense zur Schau stellte, zeugte von jahrelangem Training.
Auch die Hochelfe war extrem geschickt mit ihrem Bastardschwert. Es war nicht einfach, einem Lebewesen Gliedmaßen abzutrennen, man musste dafür hart trainieren und gut treffen können.
Der vierte Zwerg geriet in Panik. Innerhalb von Sekunden waren seine Gefährten zerteilt worden, und das mit einer Mühelosigkeit, als würden 2 Kinder Bribok spielen. Er machte 2 Armlängen vor Makashil wieder kehrt und nahm seine kurzen Beine in die Hand. "Die nächste Dumme Idee" murmelte der Attentäter, während er mit seiner rechten Hand unter seine Weste griff. Er zog drei Blitzer heraus und warf sie in Richtung des Bergzwerges. Diese Kugeln waren mit einem speziellen Pulver gefüllt, welches beim Aufschlag einen kurzen hellen Lichtblitz erzeugte. Zusammen mit dem Knall verlor jeder, der in diesen Blitz sah für kurze Zeit die Orientierung. "BAM" Der Bergzwerg riss die Hände vor die Augen und schrie auf. Diese Zeit nutzte der Dunkelelf. Mit einem Satz stand er vor dem Zwerg und schleuderte ihn mit einem Hebelwurf zu Boden. In der nächsten Sekunde saß Makashil mit gezückten Sigil auf ihm. Er wollte gerade die Spitze des Dolches ihm Hals des Zwerges versenken "Nicht!" rief da plötzlich die Hochelfe. "Mit löchriger Kehle kann er uns keine Fragen mehr beantworten!" Der Attentäter verharrte in seiner Position. "Na gut, du räudige Nachgeburt eines Amlugs! Hoffentlich hast du uns viel zu erzählen!" und drückte etwas fester mit dem Sigil zu.
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der Schütze

Der Pilger

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Beiträge: 4 911

22

Montag, 25. August 2008, 11:15

(entschuldige, Satyr :red)

Weit-Her erwachte, als ihm etwas Schweres auf den Bauch schlug. Traumtrunken nahm er die aufkeimende Unruhe im finsteren Stall noch nicht wahr und griff nach der Last, die auf ihm lag: er hielt einen blutüberströmten Arm in der Hand. Mit einem schrillen Schrei fuhr der Dichter auf und schleuderte die abgetrennte Gliedmaße von sich. Dass sich der Ork von ihm abgewandt hatte, ließ ihn zwar unterbewusst begreifen, dass ihm der Riese das Leben gerettet hatte, doch übermannten den Poeten die Eindrücke des Gemetzels so plötzlich, dass er keinen klaren Gedanken mehr darüber fassen konnte. Kreischend sprang er in seinem Lager auf und nieder, völlig unfähig, eine Entscheidung zu treffen, bis er schließlich schluchzend hinter einem Heuballen ins Dunkel sank, während zwischen den scheuenden Pferden wahre Helden die hohe Kunst des Kämpfens noch in der kühlen Finsternis perfektionierten. Da spritzte Blut und grelle Blitze sausten tosend durch den Stall und Schreie und Schlachtrufe versetzten Weit-Her in einen gar apokalyptischen Moment. Absolut - es war der rechte Augenblick, um in Selbstmitleid und kopfloser Panik zu versinken!

Doch so rasch, wie es begonnen hatte, versiegte der Schlachtlärm wieder. Weit-Her hyperventilierte noch einige Male, während sich jenseits des blutgetränkten Heuballens eine erwartungsvolle Stille erhob. Weit-Her krallte die zitternden Hände ins Heu und zog sein Haupt so hoch, dass er gerade sehen konnte, wie sich die fremden Krieger um zwei am Boden liegende Gestalten gerottet hatten. Er wischte sich die Tränen aus den Augen, um im nebelschweren Zwielicht einer grauen Dämmerstunde seine Neugier zu stillen.
der Schütze
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

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23

Mittwoch, 27. August 2008, 19:19

Der letzte Zwerg saß geknebelt und gefesselt in der Ecke. Viel hatte er in seiner Situation nun ohnehin nicht mehr ausrichten können.

"Wohl an, Zwerg", Thará wollte die Befragung mit dem kleinwüchsigen etwas in Gang bringen und zog ihm den Knebel aus dem Mund "wer bist du und woher kommst du". (man überfordert eine Person in dieser Situation ja nur ungern...)
Der Zwerg schwieg hartnäckig.
"Nun, wie ich sehe möchtest du noch nicht sprechen... ich stelle dir ein par Fragen und gebe dir etwas Zeit zu überlegen aber ob meine Mitstreiter in diesem kurzen Kampf genauso geduldig sind wie ich, das möchte ich dir nicht versprechen. Also beantworte die Fragen mit deinem besten Gewissen.
Wer du bist möchte ich wissen, und woher du kommst. Und vor allem, was wolltet ihr hier von uns. Eine freundliche Absicht hegdet ihr wohl nicht"

Die Elfe überlegte kurz was man noch wissen müsste von so einem hinterhältigen Pack und entschied sich anschließend noch nach dem Auftraggeber dessen Anliegen zu fragen.

Doch die Antworten des Zwerges blieben weiterhin aus.
Fragend blickte Thará in die Runde.
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truetopia

S.H.I.T.

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24

Mittwoch, 27. August 2008, 20:23

Vom Fenster aus ertönte ein Klatschen.
"Bravo, Abenteurer! Gar nicht mal schlecht. Sieht ganz so aus, als würde es in der Welt in hiesigen Zeiten etwas verkehrtherum laufen. Je kleiner die Wesen, desto bösartiger. Unseren grünen Freund hier kann man wohl wahrlich als solchen bezeichnen."
Iridan machte eine kleine künstlerische Pause. "Wie dem auch sei. Auch wenn ich euch diesmal nicht zu Hilfe geeilt bin, bin ich gerne zu diensten solltet ihr diese Zwerge nicht zum Reden bringen. Natürlich erwarte ich nicht, dass ihr das überhaupt in Erwägung zieht, solltet ihr es dennoch tun.... fragt einfach nach Iridan."
Mit diesen Worten zog sich Iridan die Kapuze wieder über das Gesicht und zog sich zurück. Weit genug um in der Nacht nicht mehr gesehen zu werden, dennoch allerdings nahe genug um schnell wieder aufzutauchen falls seine Hilfe vonnöten sein sollte. Er ging nicht davon aus mit seinem Auftreten sonderlich viele Sympathien zu sammeln... "um so besser", dachte er sich.
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Kedyns Krähe

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Donnerstag, 28. August 2008, 08:23

Beinahe freundschaftlich, so schien es, legte Krekk dem Zwerg die Hand auf die Schulter und brachte seinen Mund nahe an das Ohr des Gefangenen.
"Weißt du, was ich schätze? Einen ehrbaren Kampf von Angesicht zu Angesicht. Aber ich respektiere auch die Arbeit der Assassinen. Aber was ich nicht schätze sind kleine, feige Meuchler wie ihr es seid", sprach der Ork halblaut, wobei seine Hand nun wie beiläufig die Hand des Zwerges tätschelte. "Man kann sagen, dass ich euch nur nicht schätze. Aber eigentlich verachte ich euresgleichen und daher habe ich keine Scheu, euch zum Reden zu bringen"
Krekk vollführte eine schnelle Handbewegung und mit einem trockenen Geräusch brach der kleine Finger des Zwerges an zwei Stellen.

"Hmmpf.."


"Sieh an, der Unterirdische macht Geräusche.", lachte der Ork, wobei er der Reihe nach die anderen anschaute. "Ein letzter Versuch, Freund Zwerg. Du wirst der Dame jetzt ihre Fragen beantworten. Entweder führt nämlich sie das Gespräch, oder aber ich tue es. Und du weißt, wie wir Orks sind"

Wieder tätschelte Krekk die Schulter des Zwerges, der dieses Mal jedoch ein wenig zurückzuckte. Krekk setzte sich lächelnd neben des Zwerg und begann, seine Waffen zu reinigen.




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