Montag, 1. Januar 2007
Leichtsinn und Brutalität
Jahreswechsel mit Toten
Alkohol, Leichtsinn, Brutalität und Randale haben weltweit zum Jahreswechsel zu vielen Unfällen mit Toten und Verletzten sowie Millionenschäden geführt. In Offenbach gab ein Unbekannter während des Silvesterfeuerwerks vor einem Lokal mehrere Pistolenschüsse in eine Menschenmenge ab. Zwei Männer im Alter von 58 und 59 Jahren sowie eine 39-jährige Frau wurden nach Polizeiangaben verletzt. Nach dem Silvesterfest des Schützenvereins in Fresendorf (Kreis Bad Doberan) verunglückten zwei Teilnehmer unabhängig von einander tödlich mit ihren Autos. Einer von ihnen hatte einen Atemalkoholgehalt von 1,55 Promille.
Die Explosion einer selbst gebastelten Rohrbombe tötete im oberbayerischen Wonneberg (Landkreis Traunstein) einen 23-Jährigen. Im mittelfränkischen Roth starb ein 40 Jahre alter Mann, als er nach Polizeiangaben versuchte, Gas in eine Plastiktüte zu füllen und das Ganze explodierte. Ein Sechsjähriger erlitt schwere Verletzungen, als sich eine fehlgeleitete Feuerwerksrakete in seiner Jacke verhakte. Mit schweren Verbrennungen am Kopf und Oberkörper wurde er in eine Spezialklinik nach Hannover gebracht. Im Kanton Aargau in der Schweiz starb ein 27-jähriger Mann: Er hatte sich über Feuerwerkskörper gebeugt, um sie beim Entzünden vor Wind zu schützen. Sie explodierten und zerfetzten sein Gesicht.
In Berlin hatte die Feuerwehr in der Silvesternacht mehr zu tun als im Vorjahr. Sie rückte 1774 Mal aus -472 Mal mehr als 2005/06. Auch die Zahl der Verletzten schnellte nach oben. Die Polizei registrierte etwa 100 überwiegend Leichtverletzte, im Vorjahr waren es 64. Die Zahl der Schlägereien stieg um ein Drittel auf mehr als 320. In der Nacht mussten die Beamten mehr als 2200 Mal ausrücken. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) half auf der Festmeile mehr als 400 Mal, meist wegen Trunkenheit, Schwächeanfällen oder leichten Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Für 70 Besucher endete die Feier im Krankenhaus.
Hinzu kamen in Berlin zwei schwere S-Bahn-Unfälle: Erst wurden zwei Jugendliche von einem Zug erfasst und schwer verletzt. Nach rund einer Stunde fuhr der Zug weiter. Im nächsten Bahnhof überfuhr dieselbe Bahn mit neuem Fahrer einen 17-Jährigen, der auf den Gleisen lief. Der junge Mann war sofort tot.
Bei Auseinandersetzungen mit gewalttätigen Jugendlichen wurden in Leipzig zehn Polizisten verletzt. Rund 150 bis 200 junge Menschen warfen laut Polizei mit Steinen und Flaschen und beschossen die Beamten mit Silvesterraketen. 13 Randalierer wurden festgenommen. In Dresden zogen rund 100 Schläger durch ein Kneipenviertel, acht von ihnen kamen laut Polizei in Gewahrsam. Mehr als 100 Polizisten waren im Einsatz.
Vermutlich eine Silvesterrakete setzte ein Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert in der Gemeinde Vechelde bei Braunschweig in Flammen; es wurde erheblich beschädigt. Aus bislang ungeklärter Ursache brannten im bayerischen Riedenburg zwei landwirtschaftliche Maschinen-und Lagerhallen nieder: Sachschaden rund eine Million Euro.
Bei einem Hausbrand in Langenselbold (Hessen) kam eine Frau ums Leben, mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Laut Polizei in Offenbach rannte ein Mann ins brennende Haus zurück, um im Dachgeschoss die Frau zu retten. Für sie kam aber jede Hilfe zu spät, der Mann wurde bei der Aktion schwer verletzt. Auch in Gnadau/Schönebeck (Sachsen-Anhalt) geriet ein Einfamilienhaus in Brand; eine Frau starb, zwei Menschen wurden schwer verletzt.
Randale auch in Frankreich: Wie schon in den vergangenen Jahren steckten junge Randalierer in der Neujahrsnacht Hunderte von Autos in Brand. Die Polizei meldete 258Festnahmen. Größere Zwischenfälle wie Straßenkämpfe mit der Polizei habe es aber nicht gegeben. In Japan bezahlte ein Mann seinen Wunsch, nach altem Brauch den ersten Sonnenaufgang des neuen Jahres auf einem Berg zu erblicken, mit dem Tod. Wie das japanische Fernsehen berichtete, war der Mann an den Hängen des heiligen Berges Fuji abgerutscht und in den Tod gestürzt.
Quelle
Ich raffs nich,das meiste ist doch wieder Leichtsinn... Genau wie meine Freundin,die wollte sich doch im Ernst ne Rakete in der Hand anzünden,ich hab ihr grad noch das Feuerzeug aus der Hand geschlagen... Ich hab nix gegen Feuerwerk und bla und passieren kann immer was aber muss es denn sein,das man so verantwortungslos damit umgeht? Ich könnt mich da wirklich stundenlang drüber aufregen...
Calvin