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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

1

Sonntag, 10. Mai 2009, 19:07

lebenswerte kultur gegen die deutsche Kulturmaschine, gar ein stachel im fleische der "multimedialen mattscheibenkultur". und das alles nur um produkte anzupreisen...
wessen kritik nicht bei der mitgenannten isbn-nummer anfängt, sollte es gleich bleiben lassen. aber letztlich 'erscheint' es ja eh nur falsch, vllt. ists in wirklichkeit (also bei wesenshafter subkultur und gitarren'kunst') doch alles ganz in ordnung. und letztlich herrscht ja babylon in uns, und nicht über uns durch uns... die affirmation ist das richtige im bloß scheinbar falschen...

auf das mein gemeckere im stimmwirrwarr babylons untergehe und man sich in der ganzen schicksalsverfallenheit auf die schulter klopft...

Zitat

Freiheit ist der oberste Wert der Gesellschaft. Das vorherrschende Verständnis dieses großen Begriffs stellt die Freiheit als Konsumentenfreiheit dar; die Menschen begnügen sich damit, ihren Wohnort oder ihre favorisierten Produkte „frei“ wählen zu können. Wir aber fordern „Gedankenfreiheit“ gegenüber den herrschenden medialen Mächten.

nur dass diese forderung, gegen omniöse 'herrschende mediale Mächte' bei euch auch nicht über die freiheit der produktauswahl hinausweist und das ganze auch noch gepaart wird mit bloßer subjektivierung und toller eigentlichkeit. wenn ihr schon adorno als leitzitat auswählt, dann solltet ihr auch seine existentialismus- und Kunstkritik anschauen.
der hätte nämlich allein bei der vorstellung, kunst könne den (bei euch auch noch 'angelegten') "Durst nach freier Selbstbestimmung" nicht nur wachrufen sondern auch "zur Erfüllung bringen" aufs heftigste protestiert. Letztlich könntet/solltet ihr euch doch einfach euer selbstverständniss einfach sparen und durch den treffenden satz "Sie suchen nach außergewöhnlichen Programmhighlights?" ersetzen. Das wäre ehrlicher und damit allemal revolutionärer als produkte mit einem touch von nichtidentität aufzuwürzen...
das mag böse klingen (falls du/ihr es überhaupt lest, weil dann ists auch egal und bloß mein persönliches rumgrübeln), aber es ärgert mich wie ihr zum selbstverständniss in die Vokabelkiste der Kritischen Theorie greift (Eindimensionalität, Kapital, bürgerliche Gesellschaft, 'Umwälzung aller bestehenden Verhältnisse' (das hieß mal Umwerfen und stetig war da nix!) und das dann gegen den einst damit intendierten Inhalt kehrt.

nun, das nur als anreiz, die fäden die ihr ja durchaus anreisst zu prüfen. Das existentialistische hat ja durchaus potential, nur kappt ihr jede verbindung zu dem was ihr da in einzelsätzen als Verhängniss andeutet. Was ihr tut, führt -vermutlich ungewollt- letztlich in konservative kulturkritik die den menschen befreien will ohne zu merken, dass er vergesellschaftet ist. Kunst gegen die "vom Kapital notgedrungen eindimensionalen Freiheit der bürgerlichen Gesellschaft" kann nur funktionieren, wenn sie nicht so tut als wäre dieses verhängnis dann doch nicht notwendig, sondern ein bloßer irrtum und der einzelne könnte sich mit etwas individualismus prompt davon befreien.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (10. Mai 2009, 19:41)

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Registrierungsdatum: 22. Juli 2008

Beiträge: 13

2

Montag, 11. Mai 2009, 16:09

Hallo Leronoth, kritischer Theoretiker!

Gut, ich fange mal von ganz weit weg an, damit wir uns den üblichen formalen Stoff sparen. Du übst Kritik, das ist schon mal gut. Allerdings eventuell an den falschen. Ja, wir versuchen Bücher zu verkaufen, um Menschen Chancen zu geben, für ihre Kunst endlich mal etwas zu bekommen, etwas anderes als Applaus von Freunden und damit das Publikum endlich mal etwas anderes hört, als die alte Leier. Man kann sicherlich kritisieren, dass wir versuchen wollen, Dinge zu ändern, und dies auf kommerziellem Wege tun. Aber nur bis zu dem Punkt, an dem man anfängt, seine Kompetenzen zu überschreiten. Das ist in deinem Beitrag einige Male passiert, was allerdings deine Sache ist. Geld zu verdienen ist letztlich etwas, was jeder versucht. Ganz ehrlich: Ist es egoistischer, Bücher zu verkaufen, in denen Kunst, Kultur oder wie auch immer man es nennen will, transportiert wird, oder für sich allein arbeiten zu gehen, um sich "zu ernähren" (wir im Westen wissen wohl alle, was mit dem Geld passiert)? Ich will sagen, dass wir nicht wie diverse Großverlage versuchen, irgendwas, irgendwie an irgendwen zu verkaufen, sondern unsere Künstler zu publizieren, damit sie etwas davon haben wie auch die Kunden, die ja eine Leistung erhalten. Kunst ist auch Ware, natürlich. Versuch doch mal, nichtgewerbliche Kunst neben deinem Hauptjob zu betreiben. Mal abgesehen vom Mangel an Zeit erhält man letztlich den Applaus der Zuhörer, was auch Ertrag bedeutet. Brot für die Egomanie oder die Seele, wie du willst...

Sei dir sicher, dass wir durchaus fähig sind, Adorno ganz zu lesen, bevor wir Aphorismen zusammenkratzen und die als ultimative absolute Wahrheiten zu verkaufen und dass wir dies auch getan haben. Und eben weil wir Adorno und Sartre und andere gelesen haben, schreiben wir die Texte so, wie wir sie schreiben. Nicht obwohl wir sie gelesen haben. Und glaube nicht, dass die Existentialisten in all ihrer Romantik nur das Gelbe vom Ei sind.

Deine Kritik am Zitat "scheinbar falschen Status quo": Hast du Hegel gelesen? Wenn nicht, dann tu das und mach dir dann nochmal Gedanken zum Schein. Wenn du Objektivitäten kennst, berichte uns.

Also: Kritik ist immer gut, davon leben wir. Aber unterstelle uns nichts, wovon du nicht weißt, ob es so ist oder nicht. Was dir erscheint, ist nicht unbedingt so. Wir beuten niemanden aus, wir versuchen Kultur zu schaffen und ohne Geld zu nehmen, ist das schlecht möglich. Und wenn es möglich wäre, würden wir es wohl tun. Die Existentialisten mussten übrigens auch Geld nehmen und hatten keine Probleme damit. Es geht nicht darum, Gesellschaftskritik salonfähig zu machen, davon sind wir weit entfernt. Und sorry wenn wir Vokabular verwenden, was du gerne in radikalerem Kontext sehen würdest. Die Kritische Theorie lag uns da nicht in erster Linie am Herzen. Aber gut...

Fazit: Mach dir deine Gedanken, aber denke auch mal drüber nach, ob du hier nicht die falschen angreifst.

"Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle." - Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 8. November 1903
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

3

Montag, 11. Mai 2009, 17:45

erstmal merci für die (ausführliche) antwort.
würde mich freuen wenn du noch weiter mitliest/schreibst (kostet einen ja doch immer auch zeit), aber fühl dich nicht genötigt...

Zitat

Du übst Kritik, das ist schon mal gut. Allerdings eventuell an den falschen. Ja, wir versuchen Bücher zu verkaufen, um Menschen Chancen zu geben, für ihre Kunst endlich mal etwas zu bekommen, etwas anderes als Applaus von Freunden und damit das Publikum endlich mal etwas anderes hört, als die alte Leier. Man kann sicherlich kritisieren, dass wir versuchen wollen, Dinge zu ändern, und dies auf kommerziellem Wege tun.

erstmal übe ich kritik an euren Positionen, wenn das polemisch auf euch als verlagskorpus, oder dich als vertreter etc.pp. ging, geh ich da gerne zurück. dass ihr nicht die schlimmsten seid, ist mir schon klar. schliesslich versuche ich ja zu argumentieren und spreche euch auch einiges positives zu... (euch, du, ihr, da geht im folgenden einiges durcheinander bei mir, aber ich denk du weisst was gemeint ist)

Zitat

Aber nur bis zu dem Punkt, an dem man anfängt, seine Kompetenzen zu überschreiten. Das ist in deinem Beitrag einige Male passiert, was allerdings deine Sache ist.

versteh ich nicht

Zitat

Geld zu verdienen ist letztlich etwas, was jeder versucht. Ganz ehrlich: Ist es egoistischer, Bücher zu verkaufen, in denen Kunst, Kultur oder wie auch immer man es nennen will, transportiert wird, oder für sich allein arbeiten zu gehen, um sich "zu ernähren" (wir im Westen wissen wohl alle, was mit dem Geld passiert)? Ich will sagen, dass wir nicht wie diverse Großverlage versuchen, irgendwas, irgendwie an irgendwen zu verkaufen, sondern unsere Künstler zu publizieren, damit sie etwas davon haben wie auch die Kunden, die ja eine Leistung erhalten. Kunst ist auch Ware, natürlich. Versuch doch mal, nichtgewerbliche Kunst neben deinem Hauptjob zu betreiben. Mal abgesehen vom Mangel an Zeit erhält man letztlich den Applaus der Zuhörer, was auch Ertrag bedeutet. Brot für die Egomanie oder die Seele, wie du willst...

das ist doch alles geschenkt. ich sag doch: seid so ehrlich und sagt das ihr geld durch ein produkt mit revolutionärem touch machen wollt. das ist nicht egoistischer (und das ist eh kein kriterium) als andere formen des gelderwerbs auch, aber eben auch nicht revolutionärer. ihr schmückt euch mit einem kritischen selbstverständnis, versucht mensch und gesellschaft zu vermitteln, aber abstrahiert von der gesellschaft. letztlich werfe ich euch eskapismus und die beschränkung auf kulturkritik vor. und zwar beschränkung auf eine kulturkritik die kultur im schlechtetsten bürgerlichen sinne eingrenzt. also nicht aufs ganze des gesellschaftlichen verhältnisses geht, sondern auf eine abgekapselte sphäre. also -vulgärmarxistisch gesprochen- dass ihr nur noch überbau kennt, und nicht darauf schaut, wie sich dieser mit der basis zur gesellschaftsformation vermittelt, also was der 'Grund' für diese kultur ist.
was euer marktvorgehen angeht, ist mir das daher auch egal. ich verstehe da auch euer distinktionsbedürfnis nicht, bzw. ist genau dass der punkt der mich zur kritik veranlasst hat. ich lese da erstmal eine abneigung von 'großverlagen' raus, die irgendwas an irgendwen verkaufen wollen. und ich halte da gegen, dass ihr rein formal nichts anderes tut und mir der großverlag, sofern er sich seiner dessen bewusst ist, dass er bloß irgendwas an irgendwen verkauft sogar lieber ist, als leute die sich auch noch mit herzblut zu markte tragen.
es kommt ja nicht drauf an, ob ichs mit persönlichem kleinverlag oder abstrakten großunternehmen zu tun habe, sondern das beide marktorientiert produzieren (müssen). und genau da wäre doch anzusetzen, und das erstmal intensiv zu durchdringen. das jeder geld verdient ist in dieser gesellschaftsformation etwas was jeder tut, aber eben nur in eben einer solchen gesellschaftsformation.
es ist auch allgemeines charakteristikum der ware, dass sie einen gebrauchswert hat. es ist also nichts mehr als die beschreibung des tauschverhängnisses, wenn du von leistungen sprichst und das ja beide seiten was von haben. das ist nicht etwas was zu ihrer warenform hinzutritt, sondern was wesentlich für diese ist. und das ist alles aber nicht 'natürlich'...
in sofern stört mich auch wenn du dieses verhältnis gegen mich anbringen willst. ja es stimmt, intensive kunst neben dem hauptjob, das funktioniert nicht. aber letztlich ist ja gerade das problem, dass du so einen hauptjob machen musst. der rückzug dass die kunst ja selbst in dieser form etwas wie brot für die seele (was wirklich etwas ganz anderes als geld für das brot für den magen ist) sei, ist eher ein argument gegen eine solche kunst. anerkennungsverhältnisse, gar in einer solchen form sind letztlich historisch, sind keine anthropologischen konstanten. nicht nur dass du publikum und anerkennung voraussetzt (ich denke da an das von adorno stark gemachte 'mit dem rücken zum publikum' oder auch an orwell...) auch sprichst du vom 'ertrag'. da setzt du ja voraus, dass es lediglich um ein -im unökomischens inne- ausbeutungsverhältnis geht. Entweder man macht kunst für sich, für die revolution, als agitation oder man macht sie ganz plump fürs ego oder den geldbeutel. und ich dachte es geht euch gerade gegen eine kultur in der egoismus und tauschwertausquetscherei, das apriori stellen...

Zitat

Sei dir sicher, dass wir durchaus fähig sind, Adorno ganz zu lesen, bevor wir Aphorismen zusammenkratzen und die als ultimative absolute Wahrheiten zu verkaufen und dass wir dies auch getan haben. Und eben weil wir Adorno und Sartre und andere gelesen haben, schreiben wir die Texte so, wie wir sie schreiben. Nicht obwohl wir sie gelesen haben. Und glaube nicht, dass die Existentialisten in all ihrer Romantik nur das Gelbe vom Ei sind.

ich bin der überzeugung dass ihr zumindest adorno gegen den strich bürstet. das ihr da nicht einfach zitate aneinanderklatscht glaub ich auch, sonst wär ja ein gespräch völlig unsinnig.
was ich getan habe ist euer selbstverständniss in dem im vokabular und eben dem zitat ein bezug auf die kritische theorie stark durchscheint, mit eben dieser zu konfrontieren. ob mir das gelungen ist, bleibt mal dahingestellt... ich will da also nich klugscheissen und akademischen stolz bewahren, sondern die intention adornos, oder der Kritischen Theorie überhaupt, mit der ihr zumindest liebäugelt, zu 'verteidigen'.
ich bin da sicherlich keine instanz für, und ihr könnt den anspruch auch einfach wegschieben, aber das ist erstmal mein anliegen.
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

4

Montag, 11. Mai 2009, 17:47

Zitat

Deine Kritik am Zitat "scheinbar falschen Status quo": Hast du Hegel gelesen? Wenn nicht, dann tu das und mach dir dann nochmal Gedanken zum Schein. Wenn du Objektivitäten kennst, berichte uns.

ich bezweifle dass man da so unumwunden mit hegel dran kann. wenn ich hegel zum 'Schein' lese, dann nicht um objektivität gegen schein zu stellen, sondern eher zum verhältnis zwischen wesen und schein. da würde ich dann selbstredend die einheit in der differenz stark machen. hier ging es mir -vielleicht untreffend- darum eben die 'scheinbare' authenzität, also diese 'wesenhaftigkeit' die ihr stärkt etwas anzugreifen. und gerade die wird ja -soweit ich ihn da richtig lese- gerade von hegel angegriffen. wesen/schein, analog in der logik innerlich/äußerlich (z.B. im bezug auf die 'Grenze') werden ja bei ihm gerade dialektisiert.
jetzt über objektivität zu streiten hielte ich für unsinnig. es gibt ja einen grund warum ihr was schreibt, ihr glaubt vermutlich auch, dass das ne berechtigung hat, und selbst wenn ihr die relativiert, so ist diese relativierung da 'objektiv' vorhanden. also: was solls?
das die aussage der status quo sei 'falsch' seine berechtigung hat - vielleicht schon dadurch dass sie jemand als falsch empfindet (oder ist das gefühl selber nur subjektiv, und fühlt der das vielleicht doch nicht?), das kann ich doch einfach voraussetzen...

Zitat

Also: Kritik ist immer gut, davon leben wir. Aber unterstelle uns nichts, wovon du nicht weißt, ob es so ist oder nicht. Was dir erscheint, ist nicht unbedingt so. Wir beuten niemanden aus, wir versuchen Kultur zu schaffen und ohne Geld zu nehmen, ist das schlecht möglich. Und wenn es möglich wäre, würden wir es wohl tun.

es ging mir nicht um eine moralische unterstellung. das ihr in dem moment wo ihr produziert ausbeutet (so ganz im strengen ökonomischen sinn), das könnt ihr dann aber doch net verleugnen, oder? es ist nur eben kein moralisches argument.
es mag sein, dass meine isbn-polemik da falsche interpretationen nahe gelegt hat. ich werfe euch keinesfalls vor geld zu machen, ich werfe euch vielmehr vor, dass ihr das nicht angemessen reflektiert. Ihr redet von der eindimensionalität des denkens, aber der satz, dass dies notwendig vom 'kapital' bedingt ist, der verstummt im nirgendwo.

Zitat

Und sorry wenn wir Vokabular verwenden, was du gerne in radikalerem Kontext sehen würdest. Die Kritische Theorie lag uns da nicht in erster Linie am Herzen. Aber gut...

ihr verwendet doch so vokabular nicht einfach als spielmarken. in sofern müsst ihr euch da nicht entschuldigen. mir gehts ja nicht um make-up wahl.
meine hoffnung ist nur dass ihr diesen kritischen ansatz, der eben u.a. durch dieses vokabular durchscheint ernstmeint, und genau daher hab ich euch an diesem impliziten anspruch messen wollen. ich will dementsprechend nicht dass ihr peppigeres vokabular verwendet, sondern die gedanken die da drin stecken, dass ihr die in ihrer radikalität aufnehmt und ggf. zu ende denkt. was ihr da schreibt ist ja radikal, nur schneidet ihr diese radikalität m.E. zu früh ab, und macht eben kulturkritik. und genau da finde ich, sollte man den gedanken adornos aufnehmen, das kunst in ihrer bürgerlichen form neutralisiert wird.


Zitat

Fazit: Mach dir deine Gedanken, aber denke auch mal drüber nach, ob du hier nicht die falschen angreifst.

das hab ich doch durchaus reflektiert. und glaube auch nicht da jemanden in toto angegriffen zu haben.
meine hoffnung ist ja letztlich die, dass die kritik früchte trägt. genau darum kritisiere ich ja da, wo es noch irgend sinn macht.

PS. weil das mit den existentialisten an zwei stellen bei dir reinkam.
ich schrieb: "Das existentialistische hat ja durchaus potential". letztlich wollte ich damit andeuten das meine kritik kein bloßes existentialismusbashing darstellt. ich finde es ja wirklich recht interessant wie ihr gesellschaftskritik und 'existentialistisches' (im vagen sinn des wortes) verbindet. aber am allerwenigsten wollte ich den existentialismus als 'das gelbe vom ei' oder antikapitalistische gegenideal aufbauen. das war eher das was ich euch vorwerfen wollte. das ihr eben ein antikapitalistsiches gegenideal suggeriert...
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