Die Langobarden - Das Ende der Völkerwanderung
Katalog zur Ausstellung im Rheinischen LandesMuseum Bonn (22.08. 2008 - 11. 01. 2009)
Durch die Mitwirkung zahlreicher, großartiger Archäologen, wie Horst Adler, Wilfried Menghin und Elisa Possenti entstand zu der faszinierenden Ausstellung im Landesmuseum Bonn ein meisterhafter Katalog. Ebenso, wie die Ausstellung, beschäftigt sich der Katalog mit den Langobarden, jenem germanischen Reitervolk, das mit seinem Zug nach Italien den Bogen von der Völkerwanderungszeit zum frühen Mittelalter schlug. Fundiert und gleichsam spannend berichtet der Katalog anhand zahlreicher Funde von der Wanderung des Volkes, beschäftigt sich im Anschluss mit den Gräberfeldern von Nocera Umbra (Italien) und Szólád (Ungarn) im Detail und fasst schließlich die markantesten Gräberfelder aus Deutschland, Tschechien, Österreich, Ungarn, Italien und der Schweiz im Überblick zusammen. Karten, detailgetreue Rekonstruktionszeichnungen und vor allem die zahlreichen, eindrucksvollen Farbtafeln der prachtvollen Funde bringen dem Leser die Zeit zwischen dem 5. und dem 7. Jh. n. Chr. und das Leben des Reitervolkes näher - ein Leben zwischen hoffnungsvollem Aufbruch und kriegerischen Eskalationen, zwischen Macht und Unterwerfung, zwischen Heidentum und Christianisierung.
Allen Interessierten des Frühmittelalters, der Reitervölker oder der Langobarden an sich kann ich den Katalog nur wärmstens empfehlen. Selten habe ich eine so übersichtliche und ansprechende Arbeit gesehen. Von den ältesten Prachtfunden bis hin zu bislang unpublizierten Forschungsergebnissen wird dem Leser wirklich alles geboten. Die Abbildungen krönen schließlich das Werk.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der Schütze« (4. Dezember 2008, 16:58)