Perchten sind alpenländische Schreckgestalten, die mit Peitschen und Glocken den Winter austreiben sollen und nach der modernen Tradition häufig anstelle des Knecht Ruprecht/Krampus den hlg. Nikolaus begleiten. Der Name wird vermutlich von einer keltisch - germanischen Sagen-/Göttergestalt abgeleitet, deren Ursprung heute ungewiss ist. Frau Perchta wird als alte Frau dargestellt, die Faulheit bestraft und Fleiß belohnt (das Motiv wird im Märchen "Frau Holle" wieder aufgegriffen). Sie tritt vor allem zwischen der Wintersonnwende und dem Dreikönigstag Anfang Jänner auf.
Die Perchtenläufe sind erstmals aus dem Jahr 1582 schirftlich bezeugt. Im Lauf der Gegenreformation versucht die röm.-kath. Kirche den Brauchtum als heidnischen Aberglauben zu verbieten. Im 19. Jahrhundert erfuhren die Perchtenläufe jedoch eine Renaissance und zählen heute zu den beliebtesten Traditionen im österreichischen und süddeutschen Raum. Österreichs größter Perchtenlauf findet in Villach (Kärnten) statt und zeigt über 600 Masken, die größte Rauhnachtsfeier in Deutschland wurde 2007 in Eging am See (Bayern) abgehalten.
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