Seid gegrüßt!
Die Auszeichnung zum “Besten Gedicht” erhält heuer eine sehr persönliche Veröffentlichung, die sich mit der “Grundfrage der Philosophie” (Camus) beschäftigt. Der Autor bestätigt auf eindrucksvolle Weise, dass es “zum glück auch andere spachen ausser mund aufmachen“ gibt, indem er uns lediglich mit niedergeschriebenen Worten in ein zutiefst berührendes Szenario entführt. Ich bin sehr froh, dass es für den Autor dennoch keinen Anlass gibt, blauen Liedschatten zu tragen und fühle mich geehrt, ihm den wohlverdienten Award für das „Beste Gedicht“ verleihen zu dürfen.
Als Sieger aus einer Auswahl wirklich tiefsinniger und einzigartiger Gedichte geht hervor: *öffnet den Umschlag*
"Tod der Herr und Meister" von Croix!
Herzlichen Glückwunsch
*tritt zur Seite, um das Rednerpult frei zu geben*
Tod der Herr und Meister
Musik dröhnt aus den Lautsprechern,
du liegst zusammengerollt auf dem Bett.
Die aufgehende Sonne, strahlt durch die Schlitze
der Jalousien.
Die Sonnenstrahlen erhellen das sonst so dunkle Zimmer.
Etwas rotes fließt über das Bettlacken, du bewegst dich nicht.
Deine Eltern die von deinem Schrei wach geworden sind,
klopfen verzweifelt an die Tür.
Dein Herz schlägt immer langsamer.
Du machst noch ein letztes mal deine Augen auf.
Siehst um dich herum nur das Blut in dem sich die Sonnenstrahlen spiegeln.
Tränen fangen an über dein zartes Gesicht zu fließen.
Es tut so weh, so sehr das du am liebsten alles rückgängig machen würdest.
Doch es ist zu spät, zu viele Wunden, zu viel Blut ist dir verloren gegangen.
Deine Eltern brechen mit Gewalt in dein Zimmer herein, laufen zu dir,
drehen dich langsam um. Du siehst ihnen noch einziges mal in die Augen.
Ihre Augen tränen, du nimmst ihre Worte schon lange nicht mehr wahr.
Du versuchst zu reden, dich zu entschuldigen, es geht nicht mehr.
Dein Herz bleibt stehen.
Du Sackst ein.
Es ist vorbei.
Der Alptraum ist vorbei.
Nie mehr heulend aufwachen.
Nie mehr diese Platzangst.
Nie mehr gemobbe in der Schule.
Nie wieder Schmerzen.
Du hast es geschafft, du hast allen die dich lieben weh getan.
Du hast dein eigenes Herz zerbrochen.
Denn du bist für immer an diesen Platz gebunden, musst auf Ewigkeiten
das Leid ertragen was du ertragen hast kurz bevor du aus dem leben schiedst.
Willkommen in der Hölle, du wurdest schon erwartet.
Du siehst kein Mensch ist so stark, dass er sich gegen den Tod wären kann.