Community-of-Darkness

Ich hoffe, das Thema gibt es noch nicht. Ich war jedenfalls letzten Mittwoch drin, da er bei mir überraschend für einen Abend lief. (Lange nach dem offiziellen Start)

Ich bin wirklich angenehmt überrascht. Der Film hält sich grötenteil sehr gut an die reale Vorlage, alle Charaktere hat es wirklich gegeben.
Außerdem ist er eine gute Chronik, denn wer weiß denn schon etwas über den Konflikt in Ruanda? Nachdem die Franzmänner ihr Protektorat dort aufgegeben hatten, überließen sie den Hutu die Macht, die die Minderheit der Tootsie daraufhin verfolgte, da diese zuvor unter den franzosen gefördert wurde.
Schwarze gegen Schwarze mit einer Itensität, die vergleichbar mit der Judenverfolgung durch die Nazis ist. 1 Millionen Tootsie fielen den Hutu-Milizen zum Opfer, ganze Familien wurden ausgelöscht.
Nicht einmal vor Kindern wurde halt gemacht, da man auch die kommende Generation vernichten wollte - ergo ethnische Säuberung.
Die Uno hatte ihre Hilfe mehrfach zurückgezogen, da man "Frieden schaffen und den Konflikt nicht aufheizen" wollte. Also hat man diesen Völkernord einfach gebilligt, was interessiert einen auch schon so Land voller "Nigger" (Filmzitat!) am Ende der Welt?

Der Film selbst erzählt die geschehnisse aus der Sicht eines Hotelmanagers, der selbst Hutu ist, dessen Frau aber zu den Tootsie gehört. Zunächst versucht er nur seine Familie in dem Hotel zu retten, aber als immer mehr Flüchtling dort Schutz suchen, übernimmt er die Verantwortung und retten so über 1.200 menschen das Leben.

Die Charaktere sind wirklich sehr gut gezeichnet, man versteht ihre Zwänge und Ängste. Das Grundthema ist eindeutig Menschlichkeit und wie gesagt beruht alles auf historischen Tatsachen. Und die Darsteller können sich auch sehen lassen.
Ich finde, dies ist der definitiv beste Film, der dieses Jahr im Kino lief!