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Simarilia

Fortgeschrittene

Registrierungsdatum: 14. Februar 2005

Beiträge: 248

Geschlecht: Weiblich

1

Montag, 5. September 2005, 13:28

Glaub ich?

Ich weiß nicht, seit meinem Unfall, frage ich mich andauernd wieso Menschen glauben, wieso auch ich glaube und wieso es die Einrichtung Kirche gibt.

Manche meinen der Glaube ist das Gefühl, eher der Sinn, der den Menschen trotz seiner Unwissenheit als "Überlegen" auszeichnet.
Wir wissen nicht was die Zukunft uns bringt, aber "der da oben, wirds schon richten.".

Ich bin froh, dass es die Kirche gibt, sowohl die evangelische als auch die katholische. Viele Menschen die in Not sind, vor allem seelischer Not, fangen wieder an oder fangen jetzt an, einen "Allmächtigen" aufzusuchen, bzw einen seiner Stellvertreter auf Erden. Vor allem alte Leute werden von diesem Thema gepackt. Angst vorm Sterben, vor dem Alleine sein, vor dem Morgen. Ihnen allen wird Sonntags in der Kirche vermittelt, dass sie nicht allein sind, das ihnen auf wundersame Weise ein beistand zur Seite gestellt wird und wenn es auch ein "Engel Gottes" ist.

Wir alle Wissen ja, spätestens die unbelesenen auch nach Dogma, das Gott im alten Testament eine rachsüchtige und strenge Vaterfigur war, heute, auch wegen der Reformation und Gegenreformation, hat er für die Menschen eine Art Mutterrolle übernommen. Er ist nicht mehr sauer auf Menschen weil sie im Überfluss leben, er ist nicht einmal sauer wenn sie ganze Landstriche verwüsten und sich gegenseitig mit Atombomben bewerfen. Es kommt mir vor als sei er eine Mutter die ihr Kind vor anderen mit den Worten "Lass das arme Kind doch, es will doch nur spielen" verteidigt und in Wahrheit all, die grausamen Taten dieses "Kindes" nicht sehen will.

Wieso schmücken sich immer mehr Leute mit einem Kreuz bzw. Rosenkranz. Nun ja es gibt verschiedene Gruppen, "Poper" nunja dazu kann ich nicht viel sagen und es tut mir leid sollte ich nun jemanden über einen Kamm scheren, aber mir ist aufgefallen, vor allem wenn ich ab und an Radio höre, dass auch die jüngere Generation, einen Gott verehrt. Söhne Mannheims zum Beispiel. Oder diverse americanische Rapper, die sich mit einem 24 karat schwerem Kreuz präsentieren, die allerdings ohne zu zögern, auf jemanden schiessen würden obwohl es heißt, "du sollst nicht töten". Ich empfinde das als sehr ironiebehaftet.

Eine weitere Gruppe sind wohl die, die von Haus auf glauben. Für sie hat Gott keine weitere Bedeutung, sie Tragen das Kreuz als schmuckstück und evtl. als Talismann, wobei dies ein weiteres Paradoxon ist, glaubt man den Christen, denn Gott ist immer bei einem, ist man in einer seiner Kirchen. Diverse Beispiele aus meinem Bekanntenkreis, haben mich schon fast erschreckt. Ein Vater will mit seiner Frau ihr gemeinsames Kind taufen lassen, er konfessionslos, sie röm. Kath.. Der Pfarrer unseres Nachbardorfes hätte sich fast geweigert, dem Mädchen die Taufe zukommen zu lassen, obwohl es heißt "Liebe deinen nächsten.", wenn jemand den Wunsch danach hat, sollen sie doch froh sein, denn wir können wie wir wollen unsere Konfession ablegen und annehmen.

Aber zurück zum Kreuztragen, was wohl eher als Bekenntnis gemeint war, als die Kirche das Kruzifix zum Zeichen Christi gemacht hat. Einige und dazu zähle ich mich, tragen es mutwillig als Paradoxon, Hoffnung, Zweifelsmahl. Für mich existiert dieser Gott nicht und doch gibt es in mir etwas das Glauben will. Für mich existieren keine Engel und doch gibts es in mir etwas, das weiß das sie grazil sind, wunderschön, wenn auch nicht hübsch, aber sie müssen vollkommen sein. Irgendetwas in mir sehnt sich danach Glauben zu können. An einen Gott, eine Göttin einen Übermenschen. Der Gedanke des Übermenschen kam mir aufgrund der Ägypter für die jeder Pharao ein Gott war. Aber wenn es ersteinmal einen Übermenschen gibt, wird es vermutlich bald mehrere geben und immer mehr, bis sie nicht mehr besonders sind.


Was hält euch davon ab, zu Glauben? aber in der Not evtl doch zu beten? Aberglaube? Was bringt euch evtl. dazu etwas religiöses zu verehren, hexen, satanisten, christen, buddhisten etc. alle.

zu mir sagte mal ein Pfarrer, zum Glauben braucht es nicht viel, aber die Verehrung erreicht man erst mit der Masse.

LG Sima
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute. ;-)

Schwarzherzlichst ~*-==Sima==-*~
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

2

Montag, 5. September 2005, 14:09

Wenn ein Mensch den Glauben hat, bringt ihm nichts Schaden und er braucht keinen Menschen zu fürchten.

-Rabbi Nachman von Bratzlaw (1772 - 1810)


____


Ich denke, viele Menschen nutzen ihren Glauben zum Schutz vor dem Unbekannten




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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der Schütze

Der Pilger

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 4 911

3

Montag, 5. September 2005, 20:05

Seid gegrüßt.

Oh, du begibst dich in diesem Forum gefährlich nah ans christliche Terrain ^^

Ich denke schon auch, dass Menschen sich durch ihren Glauben schützen. Glaube ist das Wissen im Herzen. Er ist die Antwort auf die Fragen: woher komme ich? wohin gehe ich? wozu bin ich hier? Für ein denkendes Wesen sind Antworten auf diese Frage sehr wichtig. Diesen Fragen auszuweichen ist keine endgültige Lösung.

Ob uns der Glaube oder einfach die Überzeugung, dass wir nicht allein sind, stark machen, ist letztendlich gleichgültig. Der Mensch wächst erst im Glauben an etwas/jemanden über sich hinaus.

Gehabt euch wohl, der Schütze

PS: zu meinem christlichen Glauben; Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen (den Schöpfer des Himmels und der Erde) und an Jesus Christus seinen eigeborenen Sohn, (unseren Herrn, empfangen durch den heiligen Geist) geboren von (der Jungfrau) Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben begraben, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes. Von dort wird er kommen(, zu richten die Lebenden und die Toten).

Ich glaube an den heiligen Geist (die heilige katholische Kirche), Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
der Schütze
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

4

Montag, 5. September 2005, 21:55

interessante fragestellung. zumal da mit drin steckt, was überhaupt alles unter glauben fällt und ob nicht jeder auf seine art einen festen glauben hat - und genau an letzteres glaube *g* ich.

denn:

selbst der grösste wissenschaftler ist felsenfest überzeugt, dass seine wissenschaft die einzige wahrheit beinhaltet. selbst der atheist glaubt, dass es keinen gott gibt - aber beweise haben beide, der wissenschaftler und der atheist, nicht wirklich in der hand. genausowenig wie die, die an eine gottheit welcher art auch immer glauben.

lange zeit dachte ich, agnostiker würden hier die ausnahme bilden, weil sie sagen, sie wissen nicht, ob es einen gott gibt oder nicht, machen sich aber keine gedanken darum, weil sie die antwort ohnehin nie oder eben nicht vor ihrem tod erhalten würden. aber auch agnostiker glauben an irgendetwas, man muss da nur bei jedem einzelnen nach dem richtigen suchen.

glaube scheint mir etwas vom wichtigsten zu sein, das der mensch überhaupt hat. er gibt, wie schon erwähnt, halt, bei gewissen menschen eine unglaubliche menge davon. und für viele ist die religion, der sie angehören, auch eine richtschnur, was moralisch akzeptabel ist und was sie ihren >nächsten< oder sich selbst lieber nicht antun sollten (hier läge eigentlich eine grosse verantwortung der religionen, diese reglements von zeit zu zeit auch der welt und ihren sich wandelnden gegebenheiten anzupassen, denn jede dieser regelungen hatte einstmals, wenn nicht falsch ausgelegt, ihren sinn - im kontext ihrer entstehungszeit).


zu guter letzt: woran glaube ich? ich weiss es nicht ganz. viele meiner ansichten decken sich verblüffend stark mit denen des dalai lama (hab ja vor kurzem viel von ihm mitgekriegt, er war ja in der schweiz), aber buddhistisch bin ich wohl trotzdem nicht. viele meiner weltbilder entstammen in ihren grundzügen dem schamanismus, aber das ist keine religion in dem sinne, sondern eine sehr vielfältige sache, die weit über religion herausgeht. ich kann nicht sagen, dass ich nicht glauben oder mich einem glauben verweigern würde, weil es gelogen wäre. und wie oben erläutert denke ich auch, dass es keinen menschen gibt, der das mit fug und recht von sich behaupten könnte.
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Registrierungsdatum: 11. Oktober 2003

Beiträge: 3 270

5

Montag, 5. September 2005, 22:05

Mhh,

man muss aber auch betonen, dass viele Menschen in schweren Situationen anfangen zu glauben und zu beten und genau daraus wieder große Energie schöpfen, Kraft holen, die sie brauchen.
Ich denke, viele glauben auch in manchen Punkten, weil sie nicht mehr weiter wissen und etwas brauchen um sich fest halten zu können.

RoB
Liebe ist wie der Wind - Man kann sie nicht sehen, aber fühlen!
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Simarilia

Fortgeschrittene

Registrierungsdatum: 14. Februar 2005

Beiträge: 248

Geschlecht: Weiblich

6

Dienstag, 6. September 2005, 13:15

wieso ich dazu gekommen bin die fragen aufzuwerfen, wir haben hier auf arbeit (softwarebranche) einen theologen. mit dem hab ich das auch schon diskutiert.

ich würde die phase die ich im moment habe nicht als glaubenskriese bezeichnen.
ich weiß nicht ob gott o.ä. existiert,
ich weiß nicht ob ich es begreifen könnte wenn er das tut, bzw wie ich reagieren würde.

ich habe als kind eine naive vorstellung vom schicksal und dem eigenen willen gehabt, ich habe einen gott dafür verantwortlich gemacht dass mir soviel mist widerfahren ist. habe eine schere genommen und wollte die fäden (wie bei einer marionette) über meinem kopf und meinen gelenken abschneiten. weil der pfarrer mir in der kirche erzählt hat gott lenkt uns. das ging so weit das ich eines nachts bei meinem erzeuger am bett stand mit der schere in der hand und seine fäden durchtrennen wollte.
ich glaube ich glaube nur an dass es evtl irgendwann mal besser wird.
ich finde in dem christlichem glauben/der religion nicht die antwort die mir meine lebensmüdigkeit nehmen würde.
ich las die bibel garantiert schon 3 mal auf der suche nach solchen dingen. im nt ist nächstenliebe sehr herausgeformt. all die gleichnisse jesu etc.
ich trage den konfirmationsspruch "ich will dich segnen und du sollst ein segen sein"
allerdings bin ich für meine Familie nur eine billige arbeitskraft, für meinen vater nur ein Fussabtreter. für meine mutter nicht die tochter sondern nur eine freundin (kann man so sagen).
ist es ein segen, dass mein vater seine agressionen an mir auslässt und an keinem anderen?
ist es ein segen, dass meine mutter mit mir über dinge redet und schon immer redete die man einer gleichaltrigen person erzählen würde und nicht seiner Tochter.....

in einigen religionen würd ich fragen: was hab ich im letztem leben falsch gemacht, in anderen hat er mich vergessen? in wieder anderen, alles was mir bis jetzt widerfahren ist kriegen die dreifach zurück und mich erwartet irgendwo das große glück. da ich aber nicht einmal an glück glaube...
diese welt is so langweilig. nichteinmal das gebiet mit dem meisten phantastischem spielraum (der glaube) bringt mir irgendwas, weil ich nicht weiß ob er existent ist. wobei ich nicht sagen kann das ich weiß, dass er existiert. (wisst ihr was ich meine)
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute. ;-)

Schwarzherzlichst ~*-==Sima==-*~
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Gutgore

Schüler

Registrierungsdatum: 2. September 2005

Beiträge: 90

Geschlecht: Männlich

7

Dienstag, 6. September 2005, 16:23

du suchst einen spirituellen halt im leben aber weißt nicht an welchen der vielen angebotenen (im speziellen Christentum) du dich halten sollst?

verstehe ich deine fragestellung richtig?
Geschmiedet in den brodelnden Flammen des Hasses.
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

8

Dienstag, 6. September 2005, 20:57

hm, das klingt aber eigentlich schon nach kummerthread...

egal: eine sehr ähnliche phase wie du habe ich auch mal durchgemacht. mit suchen kommst du da nicht weiter, da musst du für eine weile die ganze elende fragerei niederlegen und einfach die welt auf dich wirken lassen - wenn möglich ohne vorurteile (im sinne von: leg auch deine alten erinnerungen und damit negative erwartungshaltungen ab). du wirst immer noch viel scheisse sehen, weil die einfach da ist, aber eines morgens siehst du vielleicht mal einen tautropfen auf einer blume oder etwas ähnliches, das einfach wunderschön ist. wenn du so etwas erkannt hast und dich voll davon gefangennehmen lassen konntest, kannst du dich wieder an die fragerei begeben - vorher verrennst du dich ständig in irgendwelche sackgassen.
ich hoffe, es war halbwegs klar, was ich meine... mir fällt es schwer zu beschreiben, was passiert, wenn man beim anblick einer wunderschönen sache weinen möchte, aber spätestens dann glaubt man auch wieder an glück.

und falls es dir wirklich um das auf dich passende "angebot" geht: in so einem moment brauchst du keine angebote mehr - da gestaltest du dein eigenes.
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Simarilia

Fortgeschrittene

Registrierungsdatum: 14. Februar 2005

Beiträge: 248

Geschlecht: Weiblich

9

Mittwoch, 7. September 2005, 09:56

´mein beitrag sollte lediglich ausdrück was für zweifel ich an einer existens und welche pros evtl ich für die existens habe.
ansonsten weiter im thread.
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute. ;-)

Schwarzherzlichst ~*-==Sima==-*~
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