Seid gegrüßt.
Dann leg ich mal meinen Grundstein und werf euch ein paar Krümel zu (die Idee ist schon fertig, Details gibts aber erst später)
Name: Weit-her von der Mogelheide
Rasse: Mensch
Alter: 24 Jahre
Berufung: freiberuflicher Wanderpoet und Minnesänger
Fähigkeiten: Dichten (nach Eigeninterpretation), unverschämter Reichtum
Weit-her von der Mogelheide wuchs behütet von der Welt im feucht - kühlen Süden von Furos auf. Mit seinem älteren Bruder Siegfried wurde der schmächtige Knabe schon früh in alle Disziplinen des höfischen Adels eingeführt. Weit-her zeigte anständiges Interesse am Reiten, bei der Falkenjagd, den hohen Künsten und dem allgemein gebräuchlichen Austausch von Höflichkeitsfloskeln. Da der Knabe mit stolzen 16Jahren jedoch ein Schwert noch immer nicht von einem Küchenmesser zu unterscheiden wusste, erfasste die Familie (die im Bezug auf ihren Namen übrigens keinerlei Rückschlüsse auf ihren Reichtum duldet) ein zarter Hauch von Verzweiflung. Wohin also mit dem Hochwohlgeborenen? Ins Kloster natürlich. Und so fanden sich Weit-her und eine ansehnliche Mitgift schon bald im heiligen Orden der Brüder von “Franzis Kuss”. Weit-her erlangte dort neben der im Klerus üblichen Allgemeinbildung Zugang zur Schrift und fand bereits nach zwei Jahren seinen Weg zum ganz und gar der Poesie gewidmeten Leben geebnet. Ein solches hätte er glücklich und bescheiden hinter den Klostermauern geführt, hätte man den jungen Visionär nicht eines Abends in den Armen der Müllerstochter erwischt. Man kann es Weit-her kaum verdenken, dass er eine gewisse Eile empfand, das Kloster zu verlassen. Das lag nicht so sehr an den empörten Mönchen, als viel eher an der eifersüchtigen Bäckertochter, dem Wassermädchen und der (heimlichen) Geliebten des Primus.
Doch das Glück mochte Weit-her hold sein. In jenen Tagen tötete Siegfried von der Mogelheide einen Drachen, rutschte beim Verlassen der Grube aus und nahm ein unfreiwilliges Bad im Drachenblut. Die Schweinerei kann man sich vorstellen! Trotz dieses eher peinlichen Auftritts aber, war der legendäre Krieger Siegfried bald in aller Munde. Das Leben seines Bruders in Worte zu fassen (künstlerische Feinheiten eingenommen), hätte Weit-her im Hand-Umdrehen zur Unsterblichkeit verholfen. Bedauerlicher Weise kam dem Poeten ein anderer zuvor. Weit-her fühlte sich verraten und von der eigenen Familie hintergangen. Auch ein unermesslicher Schatz, den Siegfried seinem kleinen Bruder überließ, konnte die verstörte Seele des einsamen Dichters nicht mehr zur Vergebung bewegen. Weit-her hielt den Schatz geheim und zog aus in die weite Welt, um sich seinen Notgroschen als wandernder Poet zu verdienen. Von seinem Reichtum profitierten lediglich einige wenige, wohlwollende Kritiker (schamlose Heuchler), die ein lobendes Wort (bis zum Anschlag in den Arsch geschobenen Schleim) für den Dichter übrig hatten. Dass seine Verse ihm nicht zum Ruhm verhalfen, entschuldigte schlicht, dass Weit-her seine Muse verloren hatte. Immerhin entsprangen seiner kratzenden Feder Zeilen, wie: “Oh Geliebte, bist weit fort - wie mein Geldsack im Apport - an einem ach so dunklen Ort!” (“oh” und “ach” verleihen jedem Werk seinen poetischen Charakter, falls ihr das nicht wissen solltet!) - an Talent mangelte es also nicht.
Und so wandert Weit-her nun durch diese finstere Welt auf der Suche nach einem aufrichtig Glaubenden, wahrhaft Liebenden oder dem letzten Helden,… und der Muse, die dort auf ihn warten wird.
Erscheinungsbild: die Zeichnung, die ich gefunden habe, mag Weit-her in seiner Jugend zeigen. Dieser Tage wird man das Gefühl nicht los, ihn umgäbe ein Hauch vergangenen Prunks, seine Augen, noch so jung, starren häufig verschleiert in die Ferne, als hätten sie schon zu viele Schrecken gesehen, sein Gewand wurde aus feinen Stoffen gefertigt und ist doch zerschlissen, seine Hände kennen keine harte Arbeit und sind doch verdreckt und wund. Weit-her durchsteht unzweifelhaft eine schwierige Phase, in welcher der romantische Träumer erwacht und in die elende Fratze einer schmutzigen Welt blickt.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der Schütze« (27. Juli 2008, 16:44)