Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Community-of-Darkness. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

1

Dienstag, 4. April 2006, 16:23

Kulturkritik als Grundlage d. schwarzen szene?

Es kann sein, dass ich vollkommen danebenliege und es ist ein fakt dass ich ganz viel vereinfacht und verkürzt habe, jedenfalls hab ich heute ein bissl über Grundlage und Anspruch der schwarzen szene nachgedacht. nun es würde mich interessieren ob ich damit allgemeingesehen (ich habe bewusst nicht groß Differenziert, obwohl ich weiß dass sich "die Szene" massiv aufteilt) in die richtige Denkrichtung gehe.
Daher würd mich sehr interessieren was ihr dazu sagt.



Die schwarze Szene ist, wie ein Großteil der Subkulturen primär als Gegenkultur zu betrachten. Sie gewinnt ihren Ursprung aus der antithetischen Positionierung zu bestimmten gesellschaftlichen Themenfeldern.
Zu Beginn steht also eine Reaktion auf Gesellschaftliche Umstände, welcher erst in Folge dessen eine eigene Agitation folgen kann.

Mit dieser Grundlage lässt sich die schwarze Szene also kulturell in ein alternativ geprägtes Umfeld eingliedern.
Besonders im Gegensatz zu anderen Themenbereichen anderer Subkulturen, wie z.B. der Gesellschaftskritisch geprägten Punkerbewegung, der das Dogma der Gewaltlosigkeit anprangernden Skinheadszene oder der liberal geprägten "Alternativbewegung" bezieht sich die schwarze Szene in ihrer Kritik in primärer Instanz auf die kulturelle Situation.

Ihre Kritik richtet sich gegen eine erkannte Kulturlosigkeit und Oberflächlichkeit der Gesellschaft, sowie gegen eine naiv-positive Lebensauffassung und (christliche) Moralvorstellungen.
Sie behandelt also Gesamtgesellschaftliche Probleme auf einer (Kunst)Kulturellen Grundlage. Dabei richtet sie sich nicht ausschließlich gegen die erkannte Kulturlosigkeit der Gesellschaft, sondern auch gegen diverse per Kunst vermittelten Aussagen. Sie kritisiert somit diejenige Kunst, welche die Gesellschaft verzerrt wiedergibt und ein unreflektiertes bejahen der Welt und des Lebens vornimmt. Die Kritik an dieser gehaltlosen und affirmativen Kunst, sei sie nun musikalischer, bildlicher oder literarischer Art äußert sich in einer Gegenkunst die als Antwort die Darstellung des perversen, absurden und widersinnigen, die provokative Huldigung des gesellschaftlich als "böse" wahrgenommenen oder die der kirchlichen Moral entgegengestellte Misantrophie zelebriert.
In der Form jedoch partizipiert sie die bekannten Kunstformen. Zwar wird teilweise der spielerische Versuch unternommen, z.B. musikalische Muster durch scheinbar dissonante Tonfolgen zu durchbrechen, insgesamt bewegt sich aber sowohl die schwarze Musik, als auch die meisten anderen schwarzen Kunstformen in gesellschaftliche bestimmten Mustern.

Am deutlichsten kann dies freilich in der Musik erkannt werden, welche in der schwarzen Szene wie für die meisten anderen Subkulturen auch eine wichtige Identifikationsstiftende und habitusstiftende Bedeutung besitzt.
So sind zwar Inhalt und Aussage von Teils der Gesellschaft entgegengesetzter natur, die Form jedoch hält sich sowohl tonal als auch rhythmisch in gegebenen Mustern. Versuche von neuartiger Musik sind kaum zu beobachten, der größte Teil der schwarzen Musik orientiert sich an aus dem Blues und Rock bekannten Rhythmen und Tonalitäten. Die EBM-Musik orientiert sich hingegen an bekannten elektronischen Mustern, die sich lediglich im Tempo und den klanglichen Differenzen von bisherigen elektronischen Musikrichtungen abheben. Die durchaus experimentelle Musik des Industrial verliert sich auch in bekannte Schemata und experimentelle versuche der Gründungszeit werden heutzutage eher vergeblich gesucht. Insgesamt ist der gesamte Tonale und Rhythmische Umfang der Jazzharmonielehre oder der klassischen Harmonielehre zuzuordnen, versuche mit alternativen Harmonielehren wie der Schönebergs oder Mahlers sind nicht zu verzeichnen.
Hier zeigt sich insgesamt der affirmative Charakter der Kunstkritik. Es werden Inhalte umgekehrt und einer Gegenphilosophie angepasst, die eigentliche Form der Kunst bleibt jedoch unangetastet.

Die Zielsetzung der schwarzen Szene kann ebenfalls in erster Linie als affirmativ beschrieben werden. Die Kritik äußert sich nicht in einem gesamtgesellschaftlichen oder politischen Rahmen sondern fixiert sich entweder auf außerweltliche Idyllen oder die Errichtung einer solchen innerhalb der Gesellschaft. Es besteht also der Versuch die eigene Kultur und Lebensanschauung in einem Exil möglichst weit zu verwirklichen und die eigene Weltanschauung in der existenten Welt zu leben, wobei auch der Versuch begangen wird gegebene Orte romantisch umzudeuten.

Dieser Versuch "in Ruhe" die eigene Lebensvorstellung leben zu können zeigt sich auch in dem Toleranzanspruch der schwarzen Szene. Toleranz wird als politischer Konsens der Szene begriffen und zeigt dort durchaus sein hässlichstes, da ignorantestes, Gesicht. Alles soll erst einmal toleriert werden, solange es nicht einhergeht mit (physischer) Gewalt oder Intoleranz. Jeder soll seine Meinung haben, sie ggf. Ausdrücken und dann seine Ausführung beenden. Ein Diskurs oder eine Meinungsverschiedenheit zielt nicht zwangsläufig auf eine Lösung, sondern kann auch durch Toleranz vermeintlich gelöst werden indem beide Positionen hingenommen werden und der Konflikt verdrängt wird. Der Anspruch auf absolute Wahrheit verliert sich in Relativismus und dieser endet logischerweise nicht selten in ein gnadenloses Gleichsetzen differenter Meinungen die zwangsläufig in eine repressive Toleranz umschlägt.

Das angestrebte Ziel ist also eine (fiktive) abgeschlossene Welt die äußere Konflikte möglichst weit auszuschließen versucht und einen sozialevolutionären Ansatz höchstens subtil mittels einer Kulturbeeinflussung auslebt.
Dort wo ein politischer Anspruch jedoch explizit existiert wird er individuell und nicht als Szenekonsens begriffen. So findet sich ein breites Spektrum an politischen Meinungen, welches nahezu das gesamte gesellschaftliche Spektrum in verzerrter Form wiedergibt. Neben reaktionären und emanzipatorischen Ansätzen finden sich, wenn auch ungern gesehen, extremistische Positionen diversester Ausführungen. Dabei verbleibt die Argumentation sowie die Agitation im gesellschaftlich bekannten Rahmen. Personalisierungen, Nationalbezug und plumpe Gegenpositionen finden sich in der Argumentationsstruktur genauso häufig wie sich die meiste Agitation auf Boykotte, Aufklärung und Partizipation von Protestaktionen gesellschaftlich akzeptierter Gruppen beschränkt.

Insgesamt kann der gesellschaftliche Anspruch der Szene also durch die kulturelle Antithese, eine Mystifizierung bzw. einen Exilversuch und ein übersteigertes Toleranzbedürfnis beschrieben werden.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Riveda

Profi

Registrierungsdatum: 26. Dezember 2003

Beiträge: 1 151

2

Dienstag, 4. April 2006, 18:13

Ich finde deine Gedankengänge berechtigt und auch sehr gut nachvollziehbar. Als jemand, der absolut nicht "in der Szene" ist, will ich allerdings den Wahrheitsgehalt nicht beurteilen.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
  • Zum Seitenanfang

Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

3

Dienstag, 4. April 2006, 20:18

Das Ding ist ein politischer Text... die Szene ist nicht politisch. Außerdem fehlt vollkommen die Individualität der Szene, dass extrem Wert auf Äußerlichkeiten gelegt wird, auffallen ist wichtig. Außerdem fehlt, dass der 0815-Goth aus der Mittelschicht kommt und einen durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen IQ aufweist.

Das mit der Toleranz stimmt soweit (auch wenn mir deine Toleranzausführung absolut gegen den Strich geht, weil du versuchst da was zu politisieren, was einfach nicht politisch ist...), aber es fehlt eben das politiklose der Szene, das extrem friedliebende, was daraus folgt.

Und außerdem politisierst du was, was nicht politisch ist... menno.... doofer Text...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
  • Zum Seitenanfang

Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

4

Dienstag, 4. April 2006, 20:31

Zitat

Original von Kassandra
[... die Szene ist nicht politisch. Außerdem fehlt vollkommen die Individualität der Szene....]


Jupp, wichtigster Punkt!

P.S.: Beim nächsten text, bitte ein paar Absätze mehr einfügen ;)




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

5

Dienstag, 4. April 2006, 20:37

also es geht ja net direkt um die herkunft der szene, mittelschicht und hoher IQ spielen da weniger eine rolle.

dass die gothics unpolitisch sind ist ja eigentlich eine hauptaussage des textes. Eben darum geht es, wie die schwarze szene es schafft trotz der weltanschaulichen differenzen unpolitisch zu bleiben. und die antwort die ich darauf gefunden habe ist letztendlich dieser mystizismus bzw die politische ausübung über den subtilen weg der kulturbeeinflussung.
genau das unterscheidet ja die gothics von politischen subkulturen, dass sie sich primär der kultur(kritik) widmen, nicht der gellschaftskritik. wobei das eine ja nie so ganz ohne das andere geht.

die politiklosigkeit ist ferner kein zeichen für die gewaltlosigkeit. natürlich ist unmittelbare gewaltlosigkeit eines der merkmale der szene, aber diese findest du auch bei politischen gruppen.
zudem ist die mittelbare gewalttätigkeit der szene meiner meinung nach im toleranzbegriff verankert.
der ist an für sich nämlich schon ein politischer begriff (und evtl. auch der politische szenekonsens), da ja die Duldung vollkommen ins soziale Handeln hineinfällt.

der text an und für sich ist aber meiner Meinung nach nicht politisch sondern eine Überlegung über das Selbstverständniss der schwarzen szene...


[EDIT: Habe absätze eingefügt.
PS. Hab den individualitätsansatz leider rausgelassen und auch diverse überlegung zu idealisierten epochen vergessen. der ist halt rehct unstrukturiert...]
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

6

Dienstag, 4. April 2006, 21:06

Naja, Herkunft der Szene wäre auch nur insofern interessant, dass sie aus dem Punk kommt... aber um einiges weniger Alkohol fließt und alles viel friedlicher ist... und unpolitisch...

Kulturkritik... ich weiß nicht so genau... ich glaube, es geht vor allem um die Unzufriedenheit mit der aktuellen Gesellschaft... mit der Verdummung der Menschen... der Oberflächlichkeit...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
  • Zum Seitenanfang

Medivh

Moderator

Registrierungsdatum: 25. März 2004

Beiträge: 1 162

Geschlecht: Männlich

7

Dienstag, 4. April 2006, 21:12

Recht gut geschriebener Text und an sich kann ich der Grundaussage auch zustimmen.
Die Punkte, Szenezusammensetzung und der Versuch des größtmöglichen persönlichen Individualismus, bzw dessen Idealisierung, sollten meiner Meinung nach in eine Szenebetrachtung aber dennoch auch einfließen.
Wenn du dich mit dem Alkohol einlässt verändert sich nicht der Alkohol, der Alkohol verändert dich!
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

8

Dienstag, 4. April 2006, 21:13

Zitat

Original von Kassandra
Naja, Herkunft der Szene wäre auch nur insofern interessant, dass sie aus dem Punk kommt... aber um einiges weniger Alkohol fließt und alles viel friedlicher ist... und unpolitisch...

ja gut das seh ich ähnlich. Mit den backgrounds kenne ich mich wenig aus, aber heutzutage muss ich dir da zustimmen.
letztendlich ist es halt diese friedlichkeit die mir viel angst bereitet...

Zitat

Kulturkritik... ich weiß nicht so genau... ich glaube, es geht vor allem um die Unzufriedenheit mit der aktuellen Gesellschaft... mit der Verdummung der Menschen... der Oberflächlichkeit...

also ich subsummiere diese aspekte ehrlichgesagt unter kulturkritik. letztendlich ist die antwort auf diese gesellschaftlichen (also politischen) Missstände ja auch eine Kulturelle. Musik, Kunst, Lyrik, Bildung etc.
Von ihrem anspruch her hat die schwarze szene also wie jede gegenkultur durchaus was gesellschaftliches, ihre reaktion darauf ist eben eine andere....
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

9

Dienstag, 4. April 2006, 21:30

Nee... Kultur wird ja in Bereichen der Szene groß geschrieben... Gute Literatur, klassische Musik, alternative und anspruchsvolle Filme - das hat nichts mit Kulturkritik zu tun, oder? Ich sehs als Gesellschaftskritik... aber eben viel weicher und ruhiger... deprimierter...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

10

Dienstag, 4. April 2006, 21:35

deswegen ja kritik an fehlnder kulturalität.
die kritik selber würde ich jedoch darauf beziehen dass eben nicht alles kulturelle rezipiert wird sondern auch eine kulturelle gegenwelt geschaffen wird.
letztendlich sind die kulturellen angebote im bereich der musik, der malerei oder der lyrik ja für die schwarze szene nicht vollkommen ausreichend, da ja eigene kultur hinzugefügt wird.

natürlich konsumieren "gothics" auch einen großteil an bereits etablierten Kulturgütern, aber schöpfen ja auch durchaus eigene kulturprodukte...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Riveda

Profi

Registrierungsdatum: 26. Dezember 2003

Beiträge: 1 151

11

Mittwoch, 5. April 2006, 00:31

Der unpolitische Mensch ist ein Übel, das bekämpft werden muß ;)
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)
  • Zum Seitenanfang

truetopia

S.H.I.T.

Registrierungsdatum: 5. Januar 2004

Beiträge: 605

Geschlecht: Männlich

12

Mittwoch, 5. April 2006, 01:02

Zitat

Der unpolitische Mensch ist ein Übel, das bekämpft werden muß ;)



Dagegen!... Ich - der sich selbst einen Dreck um Politik schert - muss da mal verteidigungshaltung einnehmen. Denn ja, auch ich gehe wählen... aber das hat nix damit zu tun, dass ich schwarz bin oder sonst was...
Ich wähle um von meiner Pflicht/meinem Recht als Bürger gebrauch gemacht zu haben etc. pp... aber ehrlichgesagt rege ich mich über jede partei auf... ich bin weder rechts noch links noch neutral... mich schert das einen dreck... ich will nur, dass es nicht schlimmer wird als es ohnehin schon ist.
Aber mit der Szene hat das für mich überhaupt nix am hut...
In den Tälern der Dummheit wächst für einen Philosophen immer noch mehr Gras als auf den kahlen Hügeln der Gescheitheit.

Ludwig Wittgenstein

---------------------------------------------------------------------------
Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr.

Vincent van Gogh
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

13

Mittwoch, 5. April 2006, 11:21

also riveda hat das zwar stark polemisiert. Aber wirkliche unpolitik ist glaube ich etwas anderes als viele darunter verstehen. Und wirkliche unpolitik muss enormst bekämpft werden, das steht ja ausser frage...

ich wähle ungültig, verachte parteien, hab was gegen gewerkschaften und so, bin aber dennoch verdammt politisch ;).

wirklich unpolitisch sein ist absolute toleranz. Wirklich unpolitisch ist die akzeptanz eines jeden rechts und unrechts und das absolute isolieren gegenüber politik.
Politik besteht nicht nur aus parteien sondern findet immer statt sobald es gesellschaftliche konflikte gibt. Ein mensch der die geselslchaft wie sie ist nicht zu 100% toleriert kann nicht unpolitisch sein... Und ich wüsste nicht wie ein gothic diese gesellschaft mit seiner oberflächlichkeit vollkommen tolerieren könnte...

aber eben diese vermeintliche unpolitik und das unpolitische selbstverständnis der szene ist ja ein wichtiges element, wleches ich auch zu erkennen gehofft habe...

Zitat

Ich wähle um von meiner Pflicht/meinem Recht als Bürger gebrauch gemacht zu haben etc. pp... aber ehrlichgesagt rege ich mich über jede partei auf... ich bin weder rechts noch links noch neutral... mich schert das einen dreck... ich will nur, dass es nicht schlimmer wird als es ohnehin schon ist.

das ist ja nun absolut kein zeichen einer unpolitischen haltung. gut es ist absolut relativierend und gleichsetzend. aber schon die forderung dass es nicht schlimmer werden soll als es ist, ist ja ein vollkommen politisches statement.
und auch die antiparteilichkeit selber ist eine politische positionierung (die ich sogar teile)...
und wenn duw eder links noch rechts noch neutral bist, du bist doch irgendwas nenn es wie du willst, du hast jedenfalls eine politische haltung...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Registrierungsdatum: 23. September 2003

Beiträge: 2 359

Geschlecht: Männlich

14

Mittwoch, 5. April 2006, 13:54

Ich finde deine auseinandersetzung mit speziell diesem thema sehr gelungen.
Ich denke das deine kernausage schon stimmt, eben das eine "vermeindliche" unpolitische haltung, groesstenteils daraus resultiert das die kritk an der gesellschaft nicht unmittelbar in der politik sondern an der gesellschaftlichen kultur.
Im einzelnen kommmt es denke ich, durchaus vor das bestimmte kulturelle bereiche. Sei es nun die von dir beschriebene genrelle naiv-poistive lebensaufassung, oder kulturelle bereiche der Musik,Kunst im Bilde oder der Medien, mehr im vordergrund steht als andere oder sogar, aufgrund der eigenen oberflaechlichkeit, die in der szene ja auch in ihrer eigenen form vorkommt, einen kritischen blick an der allgmeinen kultur in usnerer gesellschaft erst garnicht zulaesst.
Auf die masse bezogen jedoch teile ich deine ueberlgungen im bezug auf die these das es eine Kritik an der Kultur ist die als grundlage fuer die szene steht, zumindestens bildet sie einen grossen teil derer.


Was ich jedoch nicht teileen kann ist der teil ueber gegensaetzliche meinungen innerhalb der szene.

Zitat

Ein Diskurs oder eine Meinungsverschiedenheit zielt nicht zwangsläufig auf eine Lösung, sondern kann auch durch Toleranz vermeintlich gelöst werden indem beide Positionen hingenommen werden und der Konflikt verdrängt wird. Der Anspruch auf absolute Wahrheit verliert sich in Relativismus und dieser endet logischerweise nicht selten in ein gnadenloses Gleichsetzen differenter Meinungen die zwangsläufig in eine repressive Toleranz umschlägt.



Das allhemiene konflikte verdraengt werden ist ja genau nicht der fall, das steht meiner meinung nach im gegesatz zu einer kritk an einem bild von einer verschoenten weltanschaung. Auch der Anspruch in auf absolute warheit ist denke ich gegeben, ich denke nicht das sich ein solcher anspruch generell einer gruppierung kultur bzw. subkultur absrechen kann, vorrausgesetzt sie geht in ihrem rahmen rational zu, im gegenzu dazu liese sich genauso die meineung vertreten das keine kutlur oder grupiierung einen anspruch auf absolute warheit hat, da sie in ihrem kollektiv iin gewisser weise eine aehnliche weltanschauung und meinungen haben, die eine rationale denkweise nicht zualssen. So z.B. bei religionen oder fundamentalistischen oder extremistischen gruppierungen meistens der fall.
Daher hat dieser teil nicht viel mit der szene speziell zu tun.

Ich habe diesen teil als untermauerung einer unpolitischen haltung verstanden. Die aber eben nicht gegeben ist wenn man den begriff unpolitisch auf die ebene holt die du in deinem letzten beitrag beschrieben hast.
Ich denke politsich neutral wuerde dann eher passen.


neben bei mal ein paar fragen zum verstaendnis: Was bedeuten: affirmativ, antithetisch....
irgendwas hatte ich noch gefunden muss aber jetzt in die vorleseung...


-
Masilius
"Sei du selbst die Veränderung, die dur dir wünscht für diese Welt."

¤

"Das Leben ist nichts anderes, als die endlose Probe einer Vorstellung, die niemals stattfindet."

  • Zum Seitenanfang

Ira

Halbkind

Registrierungsdatum: 28. Februar 2005

Beiträge: 2 345

Geschlecht: Weiblich

15

Mittwoch, 5. April 2006, 13:55

Zitat

Original von Kassandra
Ich sehs als Gesellschaftskritik... aber eben viel weicher und ruhiger... deprimierter...


Ich mag diese Formulierung, das trifft es sehr gut!

Ansonsten, Lero, find dich deine Ausführungen gut, sie treffen - des politischen Parts imo auch zu...genaueres kann ich erst sagen, wenn ich Zeit und Muse hatte, alles nochmal genau durchzugehen!
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meine einsame Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

(Rilke, Engelslieder)
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

16

Mittwoch, 5. April 2006, 14:14

Zitat

Original von Masilius

Zitat

Ein Diskurs oder eine Meinungsverschiedenheit zielt nicht zwangsläufig auf eine Lösung, sondern kann auch durch Toleranz vermeintlich gelöst werden indem beide Positionen hingenommen werden und der Konflikt verdrängt wird. Der Anspruch auf absolute Wahrheit verliert sich in Relativismus und dieser endet logischerweise nicht selten in ein gnadenloses Gleichsetzen differenter Meinungen die zwangsläufig in eine repressive Toleranz umschlägt.


das ist in erster linie ein aspekt aus der Toleranzkritik. Eine Szene mit toleranzanspruch müsste, meiner meinung nach, viele konflikte durch Toleranz lösen. lso nach dem Motto "gut du hast deine Meinung, ich hab meine". Das würde dann einen objektiven wahrheitsanspruch ignorieren, da (ein kleiner grundkonsensbereich mal aussen vor gelassen) ein großteil der denkweisen als subjektiv empfunden werden und so nicht zwangsläufig argumentativ vertreten/gelöst werden müssen.
wie weit das jetzt der Fall ist mag ich empirsch kaum zu beurteilen. aber in vielen fällen überträgt sich der toleranzanspruch, meiner geringen Erfahrung nach, auch auf Diskussionsformen. und da wird toleranz dann eben repressiv.


Zitat


neben bei mal ein paar fragen zum verstaendnis: Was bedeuten: affirmativ, antithetisch....
irgendwas hatte ich noch gefunden muss aber jetzt in die vorleseung...

affirmativ bedeutet grob gesagt bejahend. es spielt in dem kontext ne etwas andere rolle, da es sich in dem kontext an der dialektischen Kunstkritik orientiert, die zwischen affirmativer und autonomer Kunstauffassung unterscheidet. Die affirmative kunst dient in dem falle dann der bestätigung eines gesellschaftlichen zustandes, bzw der erträglichmachung eines zustandes.

Antithetisch meint nicht mehr als "Antithese". Also dass die gruppe ein Gegenmodell zur realität ist und durch die realität bedingt wird. kurzum dass die schwarze szene, wie jede andere alternativkultur in ihrer form nicht ohne die gesellschaft in ihrer speziellen form denkbar ist...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

17

Sonntag, 9. April 2006, 11:48

Zitat

Original von Leronoth
aber in vielen fällen überträgt sich der toleranzanspruch, meiner geringen Erfahrung nach, auch auf Diskussionsformen. und da wird toleranz dann eben repressiv.


Das hätte ich mal gern näher ausgeführt gehört. Der Gedankengang will sich mir nämlich so gar nicht erschliessen.
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

18

Montag, 10. April 2006, 20:29

meinst du jetzt den repressiven charkter der Toleranz?

wenn du den richtig ausgeführt haben willst verweise ich schonmal vorab auf Marcuses Standardtext zu diesem Thema: Repressive Toleranz
ansonsten noch nen guten text: Kritik der Toleranz

Ganz grob bedeutet Toleranz nichts anderes die Duldung gegensätzlicher Positionen.
Diese Toleranz der Konflikte ohne sie zu lösen ist zwar in der existenten gesellschaft notwendig um den nicht erfüllten objektiven Wahrheitsanspruch zu vertuschen und ist eine grundlegende Bedingung für jegliche pluralistische Demokratieform, sie besitzt jedoch eine immense problematik, da die Duldung von ihrem Charakter her eine Gleichmachung darstellt die nicht zwischen wahr und falsch unterscheiden kann.
das endlose relativieren verhindert also das aufkommen von objektiv wahren aussagen und verhindert somit jeglichen dialektischen diskurs oder jegliche auseinandersetzung überhaupt.
Toleranz verhindert also in einer absoluten form jegliche Möglichkeit einer Entscheidung.

somit wird toleranz repressiv, da sie jegliche these und antithese formell gleichstellt und keine synthetische auflösung anstrebt, sondern ein sich ausschließendes nebeneinander erzielt.

aber wie gesagt ich kann dir da nur wärmstens Marcuse nahelegen, ich kann das grad nur platt und verkürzt darstellen.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

19

Dienstag, 11. April 2006, 23:56

Hm, nur soviel dazu - objektive Wahrheit ist eine ziemlich philosophische Sache; keiner von uns kann wissen, ob etwas, das er meint, auch wirklich objektiv wahr ist.
Ich persönlich vertrete oft (seltsamerweise nicht immer) die Ansicht, dass es soviele Wahrheiten wie Ansichten gibt. Damit wird das Finden einer objektiven Wahrheit unmöglich.

Womit die repressive Toleranz an Bedeutung verliert.
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

20

Mittwoch, 12. April 2006, 00:01

Zitat

Ich persönlich vertrete oft (seltsamerweise nicht immer) die Ansicht, dass es soviele Wahrheiten wie Ansichten gibt. Damit wird das Finden einer objektiven Wahrheit unmöglich.

eben jenes fällt meiner auffassung nach vollkommen in den bereich der repressiven toleranz.

Ohne wahrheit wären alle aktuellen wissenschaftlichen ergebnisse nichtig.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

21

Donnerstag, 13. April 2006, 11:24

*seufz*

Lero, woher willst du wissen, wie willst du sichergehen, dass etwas, das du objektive Wahrheit nennst, auch wirklich objektiv der Wahrheit entspricht? Du kannst es immer nur subjektiv wissen.

Jeder Wissenschaftler, der verstanden hat, wie man Wissenschaft betrachten muss, weiss, dass er allenfalls Theorien aufstellen und wieder widerlegen kann. Selbst die Tatsache, dass ein Draht aufglüht und Licht hergibt, wenn man Strom hindurchjagt (und das wurde schon milliardenfach reproduziert), könnte rein theoretisch nur ein purer Zufall sein. Klar, die Wahrscheinlichkeit ist unheimlich gering und ich gehe auch nicht davon aus, dass es so wäre. Aber es wäre grundsätzlich möglich.

Was den Begriff der repressiven Toleranz angeht, bekomme ich immer mehr Probleme damit. Nur dass man eine andere Meinung, eine andere Ansicht toleriert, also ein Nebeneinander anstrebt, heisst nicht, dass man sie mit der eigenen Ansicht gleichsetzt: Ich kann so manche Ansicht, die meiner eigenen widerspricht, nicht mit meiner eigenen gleichsetzen. ABER solange ich nicht sehe, dass diese Meinung mir oder jemand anderem Schaden zufügt, kann es mir einfach egal sein, ob jemand etwas glaubt, von dem ich glaube zu wissen, dass es falsch ist.
Was ist daran repressiv? Was ist daran eine Gleichsetzung?

Würde ich jeden Konflikt auf Biegen und Brechen lösen wollen, müsste ich entweder anderen meine Meinung aufzwingen bzw. deren Meinung mir aufzwingen lassen oder aber es würden Streits, Fehden, irgendwann sogar Kriege ausbrechen, nur um diesen Konflikt, der vielleicht in diesem Ausmass unnötig ist, zu lösen.
Und einen solchen Konflikt zu umgehen heisst ja nicht, dass man nicht diskutieren und Meinungen austauschen kann.
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

22

Donnerstag, 13. April 2006, 20:52

Zitat

Original von Elen
Lero, woher willst du wissen, wie willst du sichergehen, dass etwas, das du objektive Wahrheit nennst, auch wirklich objektiv der Wahrheit entspricht? Du kannst es immer nur subjektiv wissen.

ein wissenschaftler muss jedoch IMMER annehmen dass es etwas wie eine objektive wahrheit gibt welcher er sich annähern kann. ansonsten wäre jegliches wahrheitsstreben unsinnig und jede(!) these hätte eine gleiche bedeutung, da sie subjektiv wäre.
ich behaupte also nciht dass ein wissenschaftler wirklich die objekltive wahrheit gefunden hat und wieß das ssie objektiv ist, ich sage jedoch dass ein wissenschaftler glauben muss etwas objektiv wahres gefunden zu haben, sich also einer objektiv wahren position angenäheret zu haben.

wenn ich aber davon ausgehe dass die these 2x2 = 4 und 2x2 = 7,5 gleichermaßen subjektiv ist und es keine objektive wahrheit gibt, so würde sich das gesamte menschliche denken der letzten paar tausend jahre auflösen. ferner müsste der subjekltivitätsanspruch nicht nur aussagen, dass beide aussagen stimmen können, sondern auch das beide nebeneinander und gleichzeitig stimmen können, sich also tolerieren.

Zitat

Jeder Wissenschaftler, der verstanden hat, wie man Wissenschaft betrachten muss, weiss, dass er allenfalls Theorien aufstellen und wieder widerlegen kann. Selbst die Tatsache, dass ein Draht aufglüht und Licht hergibt, wenn man Strom hindurchjagt (und das wurde schon milliardenfach reproduziert), könnte rein theoretisch nur ein purer Zufall sein. Klar, die Wahrscheinlichkeit ist unheimlich gering und ich gehe auch nicht davon aus, dass es so wäre. Aber es wäre grundsätzlich möglich.

jeder wissenschaftler würde dir dennoch zustimmen dass er versucht sich einer objekltiven wahrheit anzunähern und ein modell nur aus rationalen gründen wiederlegt werden kann (streng wiossenschaftlich, versteht sich). es also objektiv, was ebdeutet and er ratio, gemessen werden kann.

ALLES subjektiv zu setzen, also auch mathematische theoreme, medizinische erkenntnisse, sprache, objektbeschreibungen, definitionen, würden nicht nur ein leben sondern auch jegliches denken ncithig machen.

Zitat

Was den Begriff der repressiven Toleranz angeht, bekomme ich immer mehr Probleme damit. Nur dass man eine andere Meinung, eine andere Ansicht toleriert, also ein Nebeneinander anstrebt, heisst nicht, dass man sie mit der eigenen Ansicht gleichsetzt: Ich kann so manche Ansicht, die meiner eigenen widerspricht, nicht mit meiner eigenen gleichsetzen. ABER solange ich nicht sehe, dass diese Meinung mir oder jemand anderem Schaden zufügt, kann es mir einfach egal sein, ob jemand etwas glaubt, von dem ich glaube zu wissen, dass es falsch ist.
Was ist daran repressiv? Was ist daran eine Gleichsetzung?

Es geht immer um positionen und annahmen, nicht aber um meinungen, was geschmacksfragen und lebensführungsfragen angeht, also einen wirklich unbedeutenden rahmen betrifft.

toleranz besagt übrigens explizit nicht, dass du eine position übernehmen musst, sondern besagt dass du ihre gültigkeit gleichzeitig mit der gültigkeit deiner (widersprüchlichen) position annimmst. das ist toleranz und das ist falsch.
wenn du hingegen eine andere meinung übernimmst so hast du dich einer für die beteiligten personen erstmal objektiven wahrheit angenähert. das logikproblem stellt sich also nicht.

Zitat

Würde ich jeden Konflikt auf Biegen und Brechen lösen wollen, müsste ich entweder anderen meine Meinung aufzwingen bzw. deren Meinung mir aufzwingen lassen oder aber es würden Streits, Fehden, irgendwann sogar Kriege ausbrechen, nur um diesen Konflikt, der vielleicht in diesem Ausmass unnötig ist, zu lösen.
Und einen solchen Konflikt zu umgehen heisst ja nicht, dass man nicht diskutieren und Meinungen austauschen kann.

Wir reden hier nicht über meinungen sondern über diskussionsfähige positionen. eine meinung kann, richtigerweise, ausgetauscht, nicht aber diskutiert werden.
jede diskussion ist ja zeichen von intoleranz, nämlich ein gespräch was auf eine synthese als lösung anstrebt.
und es ist für mich vollkommen logisch und notwendig, dass jeder mensch eine position die er vertritt (rein theoretisch) ausdiskutieren muss wenn sie sich mit einer anderen meinung widerspricht. alles andere wäre tolerantes irrationales nebeneinanderexistieren von widersprüchlichen positionen.

ich möchte also nciht behauptend as toleranz immer abgelehnt werdne muss, möchte nur eben den repressiven charakter von toleranz aufzeigen und plädiere (intolerant) dafür die toleranz auf einen minimalen ästhetischen und lebensführungsbereich zu beschränken.

für die freiheit des denkens in rationalen mustern...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Liliths Sohn

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 20. Dezember 2005

Beiträge: 301

Geschlecht: Männlich

23

Donnerstag, 13. April 2006, 21:42

Die schwarze Szene eine reine "Jugendbewegung"?

Mit Sicherheit nicht, jedenfalls nicht in der heimlichen Gothic-Hauptstadt.

Ob ich im Dark Flower oder im Sixtina bin, ich treffe immer wieder auf Rechtsanwälte, Doktoren, Notare, Professoren, Unternehmer.

Der größte Teil der schwarzen Szene besteht aus gebildeten Jugendlichen und gestandenen Erwachsenen. Deshalb gibt es auch keine negative Kritik zur schwarzen Szene in Leipzig.
Die Gothic-Szene passt zu Leipzig und Leipzig zur Gothic-Szene.

Bin froh, dass ich hier leben darf. Bin ja selbst in farbenfrohen Schwarz überall gern gesehen. ;-)))
Das echte Gefühl ist wie der Fluss,
der im Sonnenschein dahinfließt
und später mit demselben
freudigen Murmeln die Dunkelheit
der Nacht durchquert.

Weisheit der Cheyenne
  • Zum Seitenanfang

Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

24

Donnerstag, 13. April 2006, 22:08

Ich hoffe ich habe die szene nicht als jugendbewegung definiert, wenn dem sow arf war das wohl falsch formuliert...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
  • Zum Seitenanfang

Liliths Sohn

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 20. Dezember 2005

Beiträge: 301

Geschlecht: Männlich

25

Donnerstag, 13. April 2006, 22:15

Leronoth, du hattest die schwarze Szene als Jugendbewegung geschildert.

Ausserhalb von Leipzig ist das auch o.k.i. nur in unserer Stadt widersprechen wir allem.
Das echte Gefühl ist wie der Fluss,
der im Sonnenschein dahinfließt
und später mit demselben
freudigen Murmeln die Dunkelheit
der Nacht durchquert.

Weisheit der Cheyenne
  • Zum Seitenanfang