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ich

Meisterin

Registrierungsdatum: 28. Februar 2004

Beiträge: 1 992

Geschlecht: Weiblich

1

Freitag, 8. Oktober 2004, 20:17

Soll die kleine Charlotte sterben dürfen?

Da steht die Vernunft der Ärzte gegen die Liebe der Eltern: Soll ein frühgeborenes Baby, das mit schwersten Gesundheitsschäden auf die Welt gekommen ist, sterben dürfen, wenn es aufhört zu atmen? Ein Londoner Gericht gab den Ärzten Recht, die die kleine Charlotte nicht künstlich am Leben erhalten wollen - und stellte damit die Ansicht der Ärzte über den Willen der Eltern.


Wie viele Schmerzen, wie viel Leid kann man einem Menschen, und sei er noch so jung, zumuten, indem man ihn künstlich am Leben erhält? Geht es nach Darren und Debbie Wyatt, soll ihr schwer geschädigtes Frühchen unter allen Umständen am Leben erhalten werden, auch wenn es aus eigener Kraft zu atmen aufhört. Sie sehen sich als überzeugte Christen und verlangen, dass alles medizinisch Mögliche unternommen wird, ihr Kind nicht sterben zu lassen.

Doch das Gericht entschied anders. Dennoch wollen sie nicht in die Berufung gehen. "Ich glaube nicht, dass jede weitere aggressive Behandlung, auch wenn sie zur Verlängerung des Lebens notwendig ist, in ihrem besten Interesse ist", hieß es in dem Richterspruch. Stattdessen sollten die Eltern, wenn Charlotte im Sterben liegen sollte, ihr die letzten Stunden so angenehm wie möglich gestalten.

"Ein Leben voll Schmerz und Leid"
Das Baby war im Oktober vergangenen Jahres drei Monate zu früh auf die Welt gekommen, wog nur gut 370 Gramm und kann weder sehen noch hören. Es hat schwere Hirn-, Lungen- und Nierenschäden. Im Laufe der Anhörung vor Gericht hatte ein Arzt des behandelnden Portsmouth- Krankenhauses gesagt, Charlottes Leben sei ausschließlich von "Schmerz und Leid bestimmt", sie würde die frühe Kindheit keinesfalls überleben. Das Kind liegt in einem Brutkasten und muss permanent mit Sauerstoff versorgt werden. Mehrfach hat sie bereits aufgehört zu atmen. Die Eltern hatten sich gegen die Haltung der Ärzte gestellt, das Baby sterben zu lassen. Daraufhin war der Betreiber des Krankenhauses vor Gericht gezogen.

"Sie hat das Recht, in Frieden zu sterben"
In der britischen Öffentlichkeit hat das Urteil kontroverse Diskussionen ausgelöst. In Kommentaren der britischen Zeitungen wurde das Urteil überwiegend positiv aufgenommen und teils als "salomonisch" bezeichnet. Auch wenn das Mitgefühl bei den Eltern sei, seien doch "die Rechte von Eltern nicht unantastbar. Auch diese haben ihre Grenze", kommentierte der "Guardian": "Charlotte hat auch Rechte, inklusive das Recht, in Frieden zu sterben und nicht in verlängerten Todesqualen."

Das wurde auch in den Kommentaren zahlreicher Menschen deutlich, die ihre Reaktionen per Internet an die BBC schickten, die extra eine Website zu der Entscheidung des Londonder High Courts eingerichtet hatte. "Welches Recht haben wir, nur weil wir über die technischen Möglichkeiten verfügen, ein Baby künstlich am Leben zu erhalten, wenn es nur einem langsamen und qualvollen Tod entgegenblickt", schrieb etwa Matt Ballard aus Burnham-On-Sea. Auch von einem "Sieg für die Menschlichkeit" war die Rede.

"Herzzerreißender Fall ohne Gewinner"
Andere wiederum stellten das Recht auf Leben über alles andere und betonten das Recht der Eltern. "Ebnet dies den Weg für die legale Euthanasie in diesem Land?", fragt Mark Stickley aus Cambridge. "Fragen wie diese müssen von den Eltern entschieden werden und nicht vom Staat", schrieb Nigel Kilpatrick aus Poole. In einer weiteren E-Mail hieß es: "Dies ist ein herzzerreißender Fall ohne Gewinner."

Flehen um ein anderes, besseres Sein


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ICH
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Visce

Mr. Viernheimer Dreieck

Registrierungsdatum: 28. November 2003

Beiträge: 1 435

Geschlecht: Männlich

2

Freitag, 8. Oktober 2004, 20:26

Auch wenn man es sicher mit der heutigen Technik 150jahre am leben halten könnte indem man jedes Organ einzeln an ein spezielles gerät anschließt.
Ich finde ein mensch sollte nicht künstlcih länger leben müssen als er das von natur aus müsste.

Es wäre doch nur eine grauenvolle Quälerei ein kind am leben zu halten das nichts andreres empfinden könnte als schmerzen.

Visce - lost in loneliness since 1985.
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

3

Freitag, 8. Oktober 2004, 20:28

Euthanasie... pff... was für'n Unfug... und als überzeugte Christen sollten diese Menschen doch froh sein, wenn Gott ihr Kind zu sich holt *Kopf schüttelt*

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Celest

Profi

Registrierungsdatum: 25. Oktober 2003

Beiträge: 979

Geschlecht: Weiblich

4

Freitag, 8. Oktober 2004, 21:14

Das is der größte Müll, den ich seit langem gehört hab.
Was für eine Mutter wäre ich, wenn ich mein Kind so leiden lassen wollte?
Mutterliebe hin oder her, es geht doc hier nicht um die Eltern, sondern um das Kind! Klar trifft die Eltern sowas hart. Aber deshalb das Kind zu quälen? Weil ich mit meinem eigenen Leid nicht zurande käme?
So ein Blödsinn! Die Ärzte ham da ganz recht, find ich!
"Die Wahrheit ist ein eigenartiges und recht seltenes Phänomen.
In der Badewanne der Geschichte ähnelt sie einem Stück Seife, das man nur mit Mühe festhalten kann - vorausgesetzt, man findet es überhaupt."
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Gast

unregistriert

5

Samstag, 9. Oktober 2004, 09:42

[WOllt nur mal erwähnen das ich das Thema verschoben habe, weil ich denke das es eher ein ethisch/moralisches Thema ist, als eines über das man "schwafelt"]
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

6

Donnerstag, 14. Oktober 2004, 15:50

keine frage, das kind sollte sterben dürfen.
ich frage mich, wieso die eltern nicht akzeptieren, dass ihr gott für dieses kind kein leben vorgesehen hat. warum sie es wider jede vernunft und menschlichkeit weiter quälen, indem sie es am leben erhalten wollen.

es ist zweifellos eine grausame situation, in der die eltern stecken, aber es ist genauso zweifellos egoistisch von ihnen, ihr eigenes leid über das des kindes zu stellen - und das tun sie, wenn auch sehr wahrscheinlich nur unbewusst.
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Darhel

Meister

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 1 755

Geschlecht: Männlich

7

Freitag, 15. Oktober 2004, 19:45

Wenn es stirbt, sollte man es nicht widerbeleben. Wenn der Fehler immer schlimmer wird, hat das Kind ein schweres Leben und ist eh ständig in Todesgefahr und wird auch nicht sehr als werden.
Die Testreihe Mensch ist jetzt abgeschlossen
Testobjekt muss nun leider eliminiert werden
Die Menschheit darf sich nicht unkontrolliert fortpflanzen...
Wir stoppen das Programm in 10 Sekunden... !

Herrschen, siegen, einsam sein...
Dachten wir...
Doch wir sind nicht allein!


Welle:Erdball
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Chubacabra

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 28. September 2003

Beiträge: 424

Geschlecht: Männlich

8

Sonntag, 31. Oktober 2004, 13:08

Ihr müsst da aber auch die Eltern verstehen, die es einfach nicht wahrhaben wollen, dass Ihr eigen Fleisch und Blut so früh von ihnen gehen muss.
Das ist keine einfache situation für die beiden. ich kenn das ja auch von meiner arbeit beim Roten kreuz wenn wir ne Wiederbelebung haben. In vielen Fällen ist es bald wenn nicht sofort ersichtlich, dass es keinen sinn hat, aber man kann nicht einfach neben den Angehörigen sagen: "Es ist vorbei!" Lieber 45 Minuten reanimieren und auf ein wunder hoffen. so sehen die Angehörigen dass etwas getan worden ist, dass man um das Leben gekämpft hat.
In einem Krankenhaus ist die Situation natürlich schwieriger als in der Invasivmedizin, da man hier die Möglichkeiten hat den Menschen künstlich am Leben zu erhalten. Und erklär einem Angehörigen, dass jemand tot ist, wenn der betreffende noch atmet (obwohl es eigentlich eine Maschine tut)
OHNE WORTE
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Thurion

Profi

Registrierungsdatum: 29. September 2003

Beiträge: 881

Geschlecht: Männlich

9

Sonntag, 31. Oktober 2004, 15:27

Ich glaube, wenn das Kind gekonnt hätte, dann hätte es auch entschieden, daß es nicht wiederbelebt wird.

Das ist doch grausam, wenn ein Leben künstlich verlängert wird nur damit die Eltern sich besser fühlen. Das Kind hatte wenn man dem Bericht das so entnehmen darf ohnehin keine große Überlebenschance und so ist es doch nur natürlich, daß dieses Kind stirbt.

Ihre religiöse Überzeugungen vorzuschieben um eine Reanimation zu forcieren halte ich für den größten Blödsinn aller Zeiten... pure Egomanie...
Heute ist einer dieser Tage an dem ich am liebsten im Stehen pinkle...

To be is to do (Kant). To do is to be (Sartre). Do be do be do (Sinatra).

www.trekcommand.de Star Trek Chat RPG
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Afelia

Fortgeschrittene

Registrierungsdatum: 2. November 2004

Beiträge: 272

Geschlecht: Weiblich

10

Dienstag, 2. November 2004, 11:09

Ich verstehe den Standpunkt der Eltern durchaus, sie haben ein Kind verloren.
Alle Eltern, die ihr Kind verlieren, wollen es erst nicht wahr haben, alle suchen verzweifelt Möglichkeiten, das zu ändern, selbst wenn es ins Absurde geht, einige benutzen eine Puppe als Ersatz-Kind. Und hier haben wir ein Paar, das plötzlich die Möglichkeit hat, das Kind "irgendwie" am Leben zu erhalten.
Wer sich auch nur im Geringsten den Schmerz der Mutter beim Verlust ihres Kindes vorstellen kann, wird diese egoistische und eigentlich hoffnungslose Handlung verstehen. Die Eltern entschieden mehr im Affekt (der in solchen Fällen sehr lange dauert) anstatt ihren gesunden Menschenverstand zu benutzen.

Mein Verständnis für die Eltern ändert aber nichts an meiner Meinung, die Ärzte behielten recht. Wären die Eltern ebenso unvoreingenommen, wie die Proffessionellen, entschieden sie sich wohl auch für den Tod der eigenen Tochter.
Gerade, wenn sie religiös sind, wird es ihnen aber leichter fallen, sich mit der Entscheidung des Gerichtes nach einer Zeit der Abkühlung zufrieden zu geben und ihr Kind an einem besseren Ort zu wissen.
Zumindest wünschte ich es ihnen.

I write for all the things I believe in.
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

11

Sonntag, 21. November 2004, 18:18

Aber gerade wenn sie gläubig sind und Christen, dann müssten sie doch eigentlich die moderne Medizin verteufeln, weil wenn Gott jemanden zu sich holt, dann wird er schon seine Gründe dafür haben... eigentlich haben sie doch gerade in dieser Situation gezeigt, dass sie nicht gläubig sind, oder seh ich das falsch? Weil wenn jemand in schlimmen Stunden nicht mehr seinem Gott vertrauen kann, dann ist das doch kein Glaube?

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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