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Hoellenbruder

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 1. Oktober 2003

Beiträge: 364

Geschlecht: Männlich

1

Mittwoch, 19. April 2006, 10:03

psychiche leiden nehmen zu

die krankenversicherten waren mit ca 12,7 tagen, noch nie so selten krank geschrieben, wie m jahr 2005.

während die zahl der körperlichen krankheiten abnahm, stieg die zahl der psychichen leiden dramatisch an. experten bezeichnen dies als folge unserer gesellschaftlichen entwicklung.

was meint ihr dazu?

---

ich denke, daÁß das nur eine frage der zeit war...

---

(quelle: rtl teletext seite 129)
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

2

Mittwoch, 19. April 2006, 11:12

Sehr richtig.

Wobei es da mehrere Positionen zu beachten gibt. Einerseits ist es schon so, dass die gesellschaftliche Entwicklung in Kombination mit den Umwelteinflüssen, denen ein Mensch ausgesetzt ist (z.B. jeden Tag nur die grauen Mauern einer Stadt), auf jeden Fall mehr psychische Leiden provozieren. Andererseits aber gibt es einen naturheilkundlichen Standpunkt, den sich jeder mal durch den Kopf gehen lassen sollte...

Nachdem die Medizin so weit fortgeschritten ist, dass körperliche Leiden fast jeder Art mit einem Medikament einfach weggewischt werden können, ist es klar, dass diese Art der Leiden weniger verbreitet ist. Aber: Auch eine solche Krankheit (und ich rede nicht von einer Erkältung, die man sich echt einfach mal einfangen kann, sondern von ganz anderen Problemen) ist fast immer nur als Symptom zu sehen. Das Symptom wird also beseitigt - und die Krankheit besteht weiter und sucht sich ein anderes Ventil, also ein anderes Symptom.
In Kombination mit diesem und dem oben genannten Faktor kommen in meinen Augen viele psychische Leiden, insbesondere Depressionen (die ja rasant angestiegen sind), auch zustande.
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

3

Mittwoch, 19. April 2006, 11:57

seelischer Stres war noch nie so stark, wie er zur Zeit ist. Bei der heutigen Politik auch nachzuvollziehen.

An erster Stelle ist es, denke ich, die Angst um den Arbeitsplatz. Würde auch die sinkende Zahl der Krankschreibungen erklären.




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

4

Mittwoch, 19. April 2006, 11:59

Muss mich da Kedyn anschließen, sehe das genauso...

und was ich ja so interessant finde, ist dass psychische Erkrankungen wie die Depression nur in Industrieländern auftritt... Ob das nicht auch mit einer gewissen Dekadenz und einer gewissen Erwartungshaltung zusammen hängt?

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

Registrierungsdatum: 12. Oktober 2004

Beiträge: 2 958

5

Mittwoch, 19. April 2006, 12:04

Zitat

Original von Kassandra
Ob das nicht auch mit einer gewissen Dekadenz und einer gewissen Erwartungshaltung zusammen hängt?


Klingt interessant, wie meinst du das genau?




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

6

Mittwoch, 19. April 2006, 12:05

Nicht nur. Psychische Erkrankungen sind zwar ein verstärkt in der industrialisierten Welt auftretendes Pänomen, ABER sie kommen in, sagen wir mal, Drittweltländern genauso vor. Nur greift da ein anderes Phänomen, das sie kaschiert:

In akut lebensbedrohlichen Situationen (wie z.B. Hungerzeiten) oder solchen, in denen die Betroffenen permanent arbeiten müssen, um ihr Überleben für den nächsten Tag zu sichern (wie wir es in Drittweltländern antreffen), verschwinden psychische Symptome fast ganz oder sogar total. Keiner weiss wieso, aber es ist so - nur dass die Krankheit deswegen nicht weg ist: Geraten die betreffenden Personen in eine Situation, in der ihr Überleben nicht mehr so arg bedroht ist und sie sich "Zeit nehmen" können, treten die Symptome wieder auf.
Auch nach jahre- bzw. jahrzehntelangen Unterbrüchen noch.

Was die Dekadenz angeht: Die macht krank. Aber nicht auf psychischer Ebene. Da greifen ganz andere Symptome.
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Hoellenbruder

Fortgeschrittener

Registrierungsdatum: 1. Oktober 2003

Beiträge: 364

Geschlecht: Männlich

7

Mittwoch, 19. April 2006, 12:06

Zitat


Ob das nicht auch mit einer gewissen Dekadenz und einer gewissen Erwartungshaltung zusammen hängt?


kassy: da stimme ich dir zu. aber nicht nur die erwartungshaltung führt dazu, sondern auch die "2 klassen gesellschaft", die wir mittlerweile überall haben...
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

Registrierungsdatum: 27. September 2003

Beiträge: 2 365

Geschlecht: Weiblich

8

Mittwoch, 19. April 2006, 13:13

Psychische Krankheiten ... hmmm da hab ich ein sehr gesplittetes verhältnis dazu. Nicht, dass ich nicht anerkennen würde, dass man sie hat, dass es sie gibt, und dasse s sie leider viel zu oft berechtigt gibt, aber anders gefragt, vielleicht können wir weniger körperlich krank werden, weil wir körperlich kaum mehr etwas tun bzw gegen jegliche Art von Krankheit die mal ein Thema war gibt es mittlerweile mehr oder weniger gute Medikamente. Gegen Psychsische Krankheiten und deren Resonanz (z. B. auch Allergien o. ä.) gibt es einfach kein allgemeines Heilmittel.

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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der Schütze

Der Pilger

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 4 911

9

Mittwoch, 19. April 2006, 14:13

Seid gegrüßt.

Ich stimme mit den meisten hier ebenfalls darin überein, dass gewisse Ängste und existenzielle Sorgen vermehrt zu grundlegenden psychischen Problemen führen. Andererseits geht es der Menschheit bestimmt nicht zum ersten Mal so. Ich möchte nicht sagen, dass "psychische Schwierigkeiten" in Mode sind, aber es wird inzwischen niemand mehr dafür geächtet, sie einzugestehen. Wofür man also früher eine Grippe vporschob, kann man jetzt ehrlich und offen den wahren Grund angeben. Meine Meinung.

Gehabt euch wohl, der Schütze
der Schütze
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Loki

Schüler

Registrierungsdatum: 15. Januar 2006

Beiträge: 62

10

Mittwoch, 19. April 2006, 18:31

Ich denke die größte Angst liegt daran, daß man heute von sovielen Menschen abhängig ist und wenn die einen dann im Stich lassen, führt das zu enormen Stress.
Psychiche Leiden gab es vor 100 Jahren bestimmt auch schon. Nur hatte man damals keine Erklärung oder keinen Namen für all das.
Heute weiß man darüber Bescheid.

Ich kann dem nur zustimmen, daß es enorm viele Leute sein müßen die Hilfe in Anspruch nehmen.
Jeder, der schonmal einen Psychologen oder einen Psychiachter gesucht hat wird die Wartezeiten kennen.
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

11

Mittwoch, 19. April 2006, 20:08

Zumal es auch bis zu Freud so war, dass psychische krankheiten oft durch bestrafung geheilt werden sollten.
Und ich möchte behaupten dass diese heutige humanere herangehensweise an psychische krankheiten (wobei ich mir der missstände dennoch bewusst bin) sich stetig verbessert.

Das hat zur folge dass, in verbindung mit der öffentlichen sensibilisierung, eher der mut besteht selbstständig zum psychologen zu gehen.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

12

Mittwoch, 19. April 2006, 20:15

Ach Quatsch... die Leute sind verweichlicht... früher nach dem Krieg waren jede Menge Frauen vergewaltigt - heute werden sie wegen Traumata therapiert, entwickeln Gott weiß ich was für Neurosen - früher hatten sie einfach keine Zeit um darüber nachzudenken, sie mussten arbeiten, um alles wieder aufzubauen und zu überleben...

Ich bin der Meinung, psychische Krankheiten entstehen durch Wohlergehen - und ich nehme mich da selbst nicht aus. Uns geht es zu gut. Weil sind wir mal ehrlich - selbst wenn wir von Hartz IV leben müssten - wir würden doch immer noch besser leben als jeder in einem dritte Welt Land - aber wir sind so verweichlicht und leben in der Erwartung, dass wir Geld und Luxus haben können - dabei kann man auch ohne Geld so glücklich sein... und wir haben zu viel Zeit über uns nachzudenken...

Wieso lösen manche Ereignisse Traumata bei Menschen aus, bei anderen nicht? Es gibt missbrauchte Kinder, die vollkommen symptomfrei sind und vollkommen gesund - wieso? und ich denke, das ist ein Fall, wo jeder von uns sagen würde, wer sexuell missbraucht wurde, der muss krank sein - muss nicht! (wobei ganz ehrlich, hier kann ich es mir nicht wirklich erklären...)

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

13

Donnerstag, 20. April 2006, 10:32

Kassy, lies dir mal meinen zweiten Beitrag durch, darin steht die Erklärung zu deiner Frage. Es ist nicht so, dass Menschen in Notsituationen nicht auch traumatisiert würden; Symptomfreiheit heisst nicht, gesund zu sein.
Ich habe gerade darüber, auch über die Frauen nach dem 2. Weltkrieg (die ja fast alle in irgendeiner Form sexuellen Missbrauch erlebt haben, sei das am eigenen Leib, durch Beobachtung einer solchen Tat oder dadurch, dass Freundinnen und Verwandte es erleben mussten), einige Male mit meiner Psychologin geredet. Sie hat in dem Kontext oft erwähnt, wie ein ganzes Volk traumatisiert werden, sich aber auch aus sich selbst heraus wieder ein Stück weit heilen kann. Um beim Beispiel zu bleiben: Dort war es oft so, dass öffentlich zwar nicht darüber gesprochen wurde, aber in den langen Stunden in Bunkern sehr wohl und dadurch, dass Frau nicht alleine war mit dem Schicksal, liess es sich etwas leichter verarbeiten.
Bei psychischen Erkrankungen darf man sich nicht einreden, sie würden aus Verweichlichung heraus entstehen. Das ist in ungefähr so, als ob man bei einer Blutvergiftung sagen würde, "ach, dein Immunsystem tuts halt nicht so gut, wie es sollte, weil du's nicht gewohnt bist, also reiss dich zusammen".
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

14

Donnerstag, 20. April 2006, 11:02

Ich bin da auch Kassys Meinung,dass die Menschen verweichlicht sind. Sie sind nichtmehr soviel gewohnt,sie sind "verhätschelt" und irgendwie weiß jeder das man jedem kleinen Wewechen heutzutage irgendwie helfen kann und tief im inneren tut das doch gut..
Dazu kommen noch dann die ganzen Ängste und Sorgen um irgendwelche,vielleicht nichtigen Dinge,die es früher nicht gab.
Die Menschen werden einfach nichtmehr so hart rangenommen und haben irgendwie vielleicht auch viel zuviel Zeit um psychische Leiden zu entwickeln...weil man an jeder Ecke davon hört und jeder hat irgendwie etwas..
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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mina

Profi

Registrierungsdatum: 30. Juni 2005

Beiträge: 1 116

Geschlecht: Weiblich

15

Donnerstag, 20. April 2006, 11:24

es ist traurig aber wahr ... kassy hat da schon irgendwo recht ... viele menschen können unter stress einfach nicht mehr "sein" ...
just because i don't care doesn't mean i don't understand ...
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HijaDeLaLuna

Mrs. Brainshaker

Registrierungsdatum: 27. September 2003

Beiträge: 2 365

Geschlecht: Weiblich

16

Donnerstag, 20. April 2006, 16:51

Danke für die Worte Kassy, ich glaub ich kann möglicherweise zum ersten mal sagen, dass ich dir absolut zustimme.

Luna.
Es ist ein alter Gedanke:
je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren,
desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.

Hermann Hesse
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

17

Donnerstag, 20. April 2006, 19:31

ich finde den ansatz zu normativ...


verhätschelung ist klasse um das mal umzukehren und so vielleicht zu neutralisieren.
Herz voll Leid und Missgeschick,
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Baudelaire
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Kassandra

Barbie-Grufti

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 10 901

Geschlecht: Weiblich

18

Donnerstag, 20. April 2006, 20:35

Luna - das macht mir jetzt Angst!

Ich glaub, ich hab den letzten Beitrag sehr hart formuliert... aber ich glaube wirklich, das hat was mit zu viel Freizeit und Verhätschelung zu tun... natürlich ist Hätscheln toll... aber ich weiß nicht, wie gut...

Vielleicht liegt es auch daran, dass feste Familienstrukturen fehlen... früher hatte man viele Menschen um sich herum, ein festes Netz an sozialen Kontakten, das einen aufgefangen hat - und das fehlt heute doch wohl extrem...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Überreflexion

Wonneproppen

Registrierungsdatum: 21. Februar 2006

Beiträge: 417

19

Donnerstag, 20. April 2006, 20:45

"Ach Quatsch... die Leute sind verweichlicht... früher nach dem Krieg waren jede Menge Frauen vergewaltigt - heute werden sie wegen Traumata therapiert, entwickeln Gott weiß ich was für Neurosen - früher hatten sie einfach keine Zeit um darüber nachzudenken, sie mussten arbeiten, um alles wieder aufzubauen und zu überleben... "


Alter schalter Kassy...du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster...
Nur weil nach dem krieg jede Menge Frauen vergewaltigt waren und keine Zeit zum drüber nachdenken hatten weil sie sich nen Arsch abgerackert haben heisst das noch lange nicht dass es ihnen damit psychisch besser ging als Frauen der Gegenwart...

Arsch abrackern als Therapie für Vergewaltigungsopfer?

Na danke!
Da zieh ich doch ne psychologische Aufarbeitung totaler Verdrängung bis gar nichts mehr geht vor... ^^
"Im Augenblick ihrer Vollendung ist die Vernunft irrational und dumm geworden. Das Thema der Zeit ist Selbsterhaltung, während es gar kein Selbst zu erhalten gibt."
(Max Horkheimer, 'Zur Kritik der instrumentellen Vernunft')

Das lyrische Ich ist nicht zwangsläufig identisch mit dem der Autorin
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

20

Donnerstag, 20. April 2006, 20:56

Zitat

Original von Kassandra
Vielleicht liegt es auch daran, dass feste Familienstrukturen fehlen... früher hatte man viele Menschen um sich herum, ein festes Netz an sozialen Kontakten, das einen aufgefangen hat - und das fehlt heute doch wohl extrem...


ich würde das nicht symptomatisch betrachten. die schuld liegt nicht in der individualisierung sondern in der tatsache dass die meisten menschen nicht mündig genug für selbige sind.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Loki

Schüler

Registrierungsdatum: 15. Januar 2006

Beiträge: 62

21

Freitag, 21. April 2006, 10:42

Leistungsstress

Es sind einfach Probleme der Neuzeit.
Früher war das anders.
Der Krieg allein war schon Trauma genug und dazu auch ein Krieg nach dem anderen, denn der 2. Weltkrieg ist ja nicht erst der Krieg in der Geschichte der Menschheit, aber mir kommt es so vor als beziehen sich alle Leute nur auf diesen einen Krieg.
Es hat immer Kriege gegeben und wird sie wohl auch weiter immer geben.

Die Leute werden auch heute hart rangenommen. Schule, Ausbildung, Job sind alles Dinge die einen unter Stress stehen lassen.
Bloss nicht versagen. Was passiert wenn ich dennoch versage ?
Heute ist es wichtig einen guten Abschluss zu haben um später einen guten Job zu bekommen, fall es überhaupt welche gibt.
Früher war Bildung bestimmt nicht so wichtig wie jetzt, hier und heute und die Auswahlkriterien bei Bewerbungen steigen auch ständig an.
Jetzt werden einige sagen das früher die Schule dafür strenger war, aber das ist vielleicht auch schon wieder ein Problem. Heut ist es den Leuten scheiß egal ob die Kids was lernen. Und wenn man in der Schule den ganzen Tag nur zu kämpfen hat nicht von irgendwelchen Gangs verkloppt zu werden, kann man auch nichts lernen.

Die Dicken, Behinderten, Klugen, Ausländer und sonstige Leute, die aus dem Rahmen fallen werden gemobbt.
Is doch kein Wunder wenn die Leute da einen Dachschaden haben.
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

22

Freitag, 21. April 2006, 10:50

Psychische Leiden mit Dachschaden zu betiteln find ich schon nen bisschen hart..
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Elen

Elbenkriegerin

Registrierungsdatum: 23. Dezember 2003

Beiträge: 2 982

23

Freitag, 21. April 2006, 10:57

Calvin, ich glaube nicht, dass das beleidigend gemeint war ;)

Was übrigens auch dazukommt, ist, dass man im Verlauf der Zeit immer mehr psychischen Erkrankungen überhaupt einen Namen gegeben hat. Ein Schizophrener war früher einfach "der komische Kauz", heute ist er eben ein Schizophrener.
Und früher wurde er als "komischer Kauz" trotzdem akzeptiert und durfte seinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten bzw. seinen Lebensunterhalt verdienen (was gerade im Beispiel Schizophrenie massgeblichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat!), heute darf er das nicht mehr, er ist ja schizophren und gehört in eine Klinik. Die Betrachtungsweise hat sich also auch geändert.


(Edit flüstert: Und gerade in den letzten drei Jahrzehnten etwa hat die Psychologie ja gewaltige Fortschritte in der Forschung gemacht)
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Kasmodiah

Dea ex machina

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 3 200

Geschlecht: Weiblich

24

Freitag, 21. April 2006, 11:16

Zitat

Original von Elen
(...)
Und früher wurde er als "komischer Kauz" trotzdem akzeptiert und durfte seinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten bzw. seinen Lebensunterhalt verdienen (was gerade im Beispiel Schizophrenie massgeblichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat!)


Meinst du wirklich? Ehrlich gesagt glaube ich, dass es sich genau anders herum verhält... die "komischen Käuze" waren doch früher noch viel weniger akzeptiert als sie es heute sind. Psychische Krankheiten waren früher und sind auch zum teil heute noch ein Tabu- "darüber redet man nicht"... und demzufolge waren Menschen mit psych. Leiden sehr oft gesellschaftliche Außenseiter.


Zitat


heute darf er das nicht mehr, er ist ja schizophren und gehört in eine Klinik. Die Betrachtungsweise hat sich also auch geändert.
(...)


Aber eher die Richtung, dass heute versucht wird, psych. Kranke in die Gesellschaft zu integrieren und Krankheiten/Leiden nicht mehr zu stigmatisieren.
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]
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Asmodeus

Mad Hatter

Registrierungsdatum: 6. Februar 2005

Beiträge: 921

Geschlecht: Männlich

25

Freitag, 21. April 2006, 13:19

Ich denke es ist eine Wechselwirkung aus vielen Faktoren.
ZUm einen sind wir vom leben in der (sogenannten) 1. Welt verwöhnt und haben daher diese Erwartungshaltung, die Kassy ansprach, desweiteren ist die Angst vor einem gesellschaftlichen Abstieg natürlich reeller, als in vielen anderen Ländern, wo anpassung nicht sooo groß geschrieben wird.
Weiterhin wird die Depression immer mehr als richtige Krankheit anerkannt und ist nichts mehr wofür mman sich schähmen muss, also haben wir (bei der Berechnung der Zahlen) auch mit den Fällen zu tun, die sich erst jetzt melden, die Depressionen aber schon jahrelang haben.
Dann haben wir schon lange keinen richtigen Sommer mehr gehabt (wenn sich die sonne nich zeigt kann man ja nur down sein) und Jahreszeiten wie Herbst und Winter halten immer länger an, wobei der winter immer wärmer und damit ehr ein 2ter Herbst wird...
Und zu guterletzt darf man nicht vergessen, dass die allgemeine stimmung in deutschland und der Welt ehr negativ ist (man hört kaum noch gute Nachichten, immernur tod, Krieg, terror, Seuchen, ect.)

Also allgemein würde ich sagen, selbst wenn es mit unserer Wirtschaft wieder bergauf gehen sollte (muhahahahahahaha, der war gut) sind immer noch die anderen Faktoren da...
Kissalonecomplex unterliegt den bei Naturprodukten üblichen Schwankungen.

:edd
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