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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

1

Sonntag, 12. August 2007, 11:27

Timm Flemming - ICH,mein größter Feind.Leben mit dem Borderlinesyndrom

Nach dem Selbstmord seiner Eltern kommt Timm zusammen mit seiner Schwester in eine Pflegefamilie. Dort soll er behütet und fern von Problemen aufwachsen. Timm macht seinen Pflegeeltern wie schon zuvor seinen leiblichen Eltern aber die ein oder anderen Probleme. Er hat sich schon immer "anders" verhalten als andere Kinder. Der Tod seiner Eltern löst in ihm keine direkte Trauer sondern Depressionen aus. Er fängt an sich selbst zu verletzen. 2002 wird schließlich bei ihm das Borderline-Syndrom festgestellt. So bekommen seine Verhaltensweisen,seine Essstörung und seine Ängste einen Namen. Es beginnt ein langer harter Kampf für Timm mit einigen Klinikaufenthalten um ein normales Leben...

Ich habe mich schon lange mit dem Thema SVV, Angststörungen und auch Borderline beschäftigt. Oft habe ich gehört, dass SVV nicht gleich Borderline ist. Durch dieses Buch habe ich genauer verstehen können was Borderline wirklich bedeutet. Alles andere was ich bis jetzt dazu gelesen habe, waren wissenschaftliche Aufsätze.
Timms Buch ist ein Erfahrungsbericht, der mir geholfen hat zu verstehen, was die Diagnose Borderline genau bedeutet.
Seine Geschichte ist sehr tragisch und mitreißend. Man kann mit ihm lachen, aber auch weinen. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und erst weggelegt als ich fertig war. Timms Geschichte hat mich sehr fasziniert und auch er als Mensch, wie er sich beschreibt, fasziniert mich sehr. Ich als Nicht-Betroffene kann mich zwar nicht in ihn hineinversetzen, aber ich habe versucht zu verstehen. Er legt eine Wahnsinnskraft an den Tag und obwohl er sich einige Male versucht das Leben zu nehmen, merkt man, dass er dennoch "Ja" zum Leben sagt und versucht mit seiner Krankheit zu leben und nicht mehr gegen sie anzukämpfen.
Für andere Borderlinepatienten kann dieses Buch sicherlich Mut spenden und aufbauend wirken.
Auch wenn sich sicherlich nicht jeder Borderline-Patient gleich verhält oder diesselben Probleme hat...

Ein Buch, das man gelesen haben sollte, wenn man gerne nachdenkt. Mich hat es zum Nachdenken angeregt und dieses Buch geht mir so schnell nichtmehr aus dem Kopf!

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Ira

Halbkind

Registrierungsdatum: 28. Februar 2005

Beiträge: 2 345

Geschlecht: Weiblich

2

Montag, 13. August 2007, 00:12

Ich finde solche Sachen immer sehr schwierig...für mich hat sich mit der Diagnose zumindest langfristig nichts geändert. (Die ersten Wochen waren heftig, aber eigtl. nur, weil es eh ne blöde Zeit war!) Ich habe oft das Gefühl, dass zumindest nach außen hin die Diagnose die Menschen erst wirklich krank macht. Ich meine, ich sterbe ja auch nicht weniger an Krebs, wenn ich es nicht weiß.
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meine einsame Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

(Rilke, Engelslieder)
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

3

Montag, 13. August 2007, 11:39

Ich denke nicht das man das eine mit dem anderen vergleichen kann... Es geht ihm durch die Diagnose ja nicht besser oder schlechter. Er wusste dann nur woran er ist und wie er behandelt werden muss. Und ich denke dank dessen,das er weiß was er hat konnte er sein Leben "planen" und aufbauen. Wenn er bis heute nicht wüsste was er hat,denke ich nicht das er so weit gekommen wäre. Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Calvin« (13. August 2007, 11:40)

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Antigone

Fred-Töter

Registrierungsdatum: 20. Februar 2006

Beiträge: 1 633

4

Montag, 13. August 2007, 22:27

Ich sehe das wie Calvin. Ich hab ja bekanntlich ADS und das ist auch nicht "heilbar". Dennoch geht es vielen ADSlern nach der Diagnosestellung besser. Das Kind hat einen Namen und es gibt "Kompensationstechniken", die man sich aneignen kann. Ähnlich geht es auch Hochbegabten. Das "Nicht-Richtig-Fühlen" hat einen Namen und man bekommt Wege und Möglichkeiten aufgezeigt, damit umzugehen. Für einen Betroffenen kann es hilfreich und oft sogar erlösend sein, wenn eine bestimmte Diagnose gestellt wird.

Sapere aude!
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